Vom Gate 29 zum Schloss Lütetsburg

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Maria Baptist, Foto: Karlheinz Krämer
Maria Baptist, Foto: Karlheinz Krämer

Wer kennt das nicht: man steht auf dem Flughafen oder dem Bahnhof und wird von einem Gleis oder Gate zum nächsten geschickt. Überall wimmelt, trippelt, schiebt und drängt es sich, der Puls schlägt im Sechzehntel-Takt. Maria Baptist, Pianistin, Komponistin und Kopf des Maria Baptist Trios, hat aus dieser Szenerie eine Komposition gemacht. Für sie war es das Gate 29 am Flughafen in Paris, das sie beinahe verzweifeln ließ, denn überall um sie herum pulsierte das absolute schnelle und moderne Leben. Nur das Gate 29 ließ sich nicht finden.

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Kontrastprogramm

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Latica Honda-Rosenberg (Violine), Matthias Kirschnereit (Klavier) und Nicola Jürgensen (Klarinette) beim Gezeitenkonzert in Remels, Foto: Karlheinz Krämer
Latica Honda-Rosenberg (Violine), Matthias Kirschnereit (Klavier) und Nicola Jürgensen (Klarinette) beim Gezeitenkonzert in Remels, Foto: Karlheinz Krämer

„Kontraste“! Endlich! Nach 25 Konzerten, gefühlten 250 Nennungen in Pressetexten, Rezensionen, Radiobeiträgen, Programmheften und persönlichen Gesprächen erklang gestern in der Kirche Remels endlich das Stück, das dieses Jahr als Motto der Gezeitenkonzerte dient: Béla Bartóks „Kontraste“ für Violine, Klarinette und Klavier Sz 111 (1938). Kontraste – das ist natürlich ein sehr weit gefasstes Motto. Zwischenzeitlich war man bei so vielen Kontrasten schon so weit, dass man Aronal und Elmex als Kontrastprogramm einstufte. Das Schöne ist aber, dass man aus der Perspektive des Kontrast-Begriffes die Konzerte aus einer ganz bestimmten Perspektive sieht. Wenn sich Künstler, Instrumente, Werke, Spielorte miteinander kontrastieren, entwickelt so ein Festival eine ganz eigene Dynamik.

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Trombone Unit Hannover in Flora und Fauna

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Trombone Unit Hannover, Foto: Irène Zandel
Trombone Unit Hannover, Foto: Irène Zandel

Nachdem sich die Wetterprognosen für den morgigen Sonntag diverse Male in die eine und wieder in die andere Richtung bewegt haben, sind wir jetzt mutig und zuversichtlich und sagen: Morgen geht es in den Heseler Wald, wo um 17:00 Uhr auf der Wüstung Kloster Barthe die achtköpfige Trombone Unit Hannover ein richtiges Open-Air-Gezeitenkonzert (ohne Zeltdachbühne wie Donnerstag im Park der Gärten) spielt! Da wir nun nicht mehr mit der Schlecht-Wetter-Alternative, der Heseler Kirche (vielen Dank an die Kirchengemeinde!!!), planen müssen, in die leider nur 200 Personen passen, gibt es auch wieder Karten! Allerdings müssen Sie sich Ihre Sitzgelegenheit (und das Autan oder ähnliches) bitte selbst mitbringen. Am Catering und den anderen menschlichen Bedürfnissen, die einen auch zu einem solchen Anlass mitten im Wald anfliegen können, wird nicht gespart.

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Dirty Dancing mit Ludwig van Cha-Cha-Cha

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Gezeitenkonzerte 2014 im Park der Gärten mit Klazz Brothers & Cuba Percussion und ihrem Programm Classic meets Cuba II, Foto: Karlheinz Krämer
Gezeitenkonzerte 2014 im Park der Gärten mit Klazz Brothers & Cuba Percussion und ihrem Programm Classic meets Cuba II, Foto: Karlheinz Krämer

Summertime. Music in the Park. Im Park der Gärten in Bad Zwischenahn blüht der Sommer. Familien sitzen auf Campingstühlen. In den Gläsern glitzert der Riesling. Das Bürgertum flaniert. Leuchtende Taglilien blitzen wie Edelsteine. Duftend machen sich die Rosen bemerkbar. Angenehm strahlt die Sonne auf das Zelt. Ein Tag für weiße Anzüge.
Über 500 Zuhörer versammeln sich auf dem Open Air Gelände des Parks. Wer keine Sitzplätze für dieses Gezeitenkonzert bekommen hat, setzt sich auf seine mitgebrachten Stühle. Der Platz vor der Bühne ist so voll, dass aus Sicherheitsgründen maximal 500 Besucher kommen dürfen. Unter großem Applaus rennen um kurz nach acht die fünf Musiker dynamisch in ihren weißen Anzügen (und weißen Schuhen) auf die Bühne. Die Klazz Brothers & Cuba Percussion besetzen den Flügel (Bruno Böhmer Camacho), das Schlagzeug (Tim Hahn), den Bass (Kilian Forster) und die perkussiven Instrumente ( Alexis Herrera Esteva und Elio Rodriguez Luis).

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Die italienische Reise

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Maurice Steger (Flöte), Hille Perl (Viola da Gamba) und Lee Santan (Laute) beim Gezeitenkonzert in Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer
Maurice Steger (Flöte), Hille Perl (Viola da Gamba) und Lee Santan (Laute) beim Gezeitenkonzert in Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer

Sengwarden platzte aus allen Nähten. Rund um die ehrwürdige St.-Georgs-Kirche versammelte sich ein ganzer Fuhrpark. Noch enger wurde es in der Kirche. Bis hinter die Orgel quetschten sie sich, um für zwei Stunden zu reisen. Nach Italien. Haltestelle: Barock – Alte Musik. Pastor Schwarz erzählte in der Pause, dass die Kirche mit ungefähr 350 Besuchern voller war als an Weihnachten. Ein Blockflötenspieler, eine Gamba und eine Laute locken also mehr Menschen in die Kirche als das heilige Fest.

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“…Nekkepenn!”

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Erlebnistag mit zwei Musical-Märchen mit den Nekkepenns und vielen Kindern bei den Gezeitenkonzerten 2014, Foto: Karlheinz Krämer
Erlebnistag mit zwei Musical-Märchen mit den Nekkepenns und vielen Kindern bei den Gezeitenkonzerten 2014, Foto: Karlheinz Krämer

Dräuende Gewitterwolken über dem Haus Nazareth, Sturmflut auf der Bühne: In Norddeich war ordentlich was los, als „Nekkepenns Musiktheater“ am Sonntag von 11 bis 16 Uhr zum Erlebnistag einlud. Fünf Stunden Zeit – und die brauchten sie auch: Vor etwa hundert Kindern (und zusätzlich ebenso vielen Volljährigen inkl. des künstlerischen Leiters der Gezeitenkonzerte) wurde zuerst das Musical „Störtebekers Schatz“ aufgeführt. Dabei zeigten die „Nekkepenns“, was sie drauf haben, sowohl Erwachsene als auch Kinder: Schauspiel, Musik und Tanz, außerdem etwas animiertes Mitmach-Theater bereits jetzt, wenn die Zuschauer das unwetterartige Auftauchen des Meeresgottes Nekkepenn ankündigen halfen.

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Zum Klingen gebracht

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Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) bei ihrem Gezeitenkonzert in Völlen, Foto: Karlheinz Krämer
Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) bei ihrem Gezeitenkonzert in Völlen, Foto: Karlheinz Krämer

Wenn der künstlerischer Leiter eines ostfriesischen Kammermusikfestivals zwei Musikerinnen-Persönlichkeiten kennt, die mit ihren Instrumenten große Kunst darbieten können und sich wahrscheinlich als Duo eignen, heißt das für Matthias Kirschnereit: Ausprobieren! Ihm war sowohl die Harfenistin Jana Boušková als auch die Flötistin Christina Fassbender bekannt, und er stellte sich vor, daß das ein überzeugendes Miteinander werden würde. Tatsächlich: In der Kirche zu Völlen gaben die beiden nun ein gemeinsames Gezeitenkonzert, nachdem die sich erst einen Tag zuvor zum ersten Mal in ihrem Leben getroffen hatten. Das Publikum in Völlen fragte bereits nach CD-Aufnahmen von den beiden (zitiert nach Hopf, Simon: „Goldene 45 Minuten Unterricht“. Die Gezeitenblogbeiträge. Aurich 2014) …

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Lebensverlängernde Nächte

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STGNUM saxophone quartet bei der 2. Langen Nacht der Gipfelstürmer der Gezeitenkonzerte 2014, Foto: Karlheinz Krämer
STGNUM saxophone quartet bei der 2. Langen Nacht der Gipfelstürmer der Gezeitenkonzerte 2014, Foto: Karlheinz Krämer

Wovon es zu viel gibt: stinknormale Abende. Wovon es zu wenig gibt: Lange Nächte der Gipfelstürmer bei den Gezeitenkonzerten. Zwei Nächte im Jahr mit ausgedehnter Livemusik über sechs Stunden sind entschieden zu wenig! Das dachte ich, als die zweite Lange Nacht im Auricher Hotel am Schloss in den frühen Morgenstunden am Sonntag zu Ende ging. Auch wenn das Team bei diesem Format immer alle Hände voll zu tun hat, gibt es doch ausreichend Zeit für den Genuss. Und dieses Format ist ein Genuss.

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Goldene 45 Minuten Unterricht

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Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) bei ihrer ersten Rhapsody in School bei den Gezeitenkonzerten, Foto: Reinhard Former
Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) bei ihrer ersten Rhapsody in School bei den Gezeitenkonzerten, Foto: Reinhard Former

Auf zur zweiten Rhapsody in School bei den Gezeitenkonzerten! Wir freuten uns, dass Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) sich die Zeit nahmen, um am Freitagmorgen vor ihrem Konzert in Völlen die Grundschule zu besuchen. In der Grundschule Warsingsfehn-West warteten zwei vierte Klassen gespannt auf die beiden Musikerinnern und ihre besonderen Instrumente.
Das Interesse war groß. Schon zur Pause versammelte sich eine kleine Mannschaft vor den Fenstern und presste die Ohren gegen die Scheiben, um die Musik zu hören und die majestätische Harfe zu bewundern. Egal, wo sie steht, die goldene Harfe von Jana Bousková verwandelt jeden Raum und zieht alle Blicke auf sich.

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Übertragung Gezeitenkonzert auf NDR Kultur

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Vocalisti Rostochienses mit Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in der Warnfriedkirche Osteel, Foto: Karlheinz Krämer
Vocalisti Rostochienses mit Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in der Warnfriedkirche Osteel, Foto: Karlheinz Krämer

Wer sich vergeblich um Karten für die Lange Nacht der Gipfelstürmer heute Abend bemüht hat, muss dennoch nicht ganz auf die Gezeitenkonzerte verzichten. Unser Kultur- und Medienpartner NDR Kultur strahlt heute (26. Juli) den Mitschnitt des Gezeitenkonzertes mit den Vocalisti Rostochienses zusammen mit Matthias Kirschnereit als Solist am Klavier aus. In der vollbesetzten Osteeler Warnfried Kirche ließen letztes Jahr am 29. Juni die jungen Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dagmar Gatz ein umfangreiches Repertoire von Schütz über Brahms und Schumann bis Whitacre und Råberg erklingen. Das Publikum war ob dieser Stimmgewalt überwältigt. Das Konzert wird unter dem Titel „Musica – Glocken und Chor | Geistliche Musik im Fokus“ ab 19:00 Uhr ausgestrahlt. NDR Kultur sendet in Ostfriesland auf 90,0 MHz.

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Das Periodensystem der Musik

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Ensemble Kaleidophonia, Foto: Karlheinz Krämer
Ensemble Kaleidophonia, Foto: Karlheinz Krämer

Das Ensemble Kaleidophonia liebt es, mit den Elementen zu spielen. Und die sind zahlreich. Zeit und Raum, Klang und Stoff, Holz, Metall und Feuer – sie alle spielten eine Rolle beim Gezeitenkonzert des Ensembles im Heimathaus Aschendorf. Nach ihrem eindrucksvollen Grenzkonzert in Flachsmeer 2012 zog das Ensemble auch in diesem Jahr wieder interessierte Besucher an, die mal etwas anderes als die üblichen Mozart- und Beethoven-Stücke hören wollten. Sie wurden vor allem im ersten Teil des Konzerts mit Stücken belohnt, die vermutlich die wenigsten schon einmal gehört haben.

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Hitze, Notos und Pingos

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Das Notos Quartett bei den Gezeitenkonzerten, Foto: Karlheinz Krämer
Das Notos Quartett bei den Gezeitenkonzerten, Foto: Karlheinz Krämer

Auch am bislang heißesten Tag des Jahres, Samstag, 19. Juli, gab es ein Gezeitenkonzert. Spielort war diesmal der freigeräumte Ausstellungsraum bei Pollmann & Renken (Wintergärten, Fenster, Türen etc.) im Schirumer Gewerbegebiet kurz vorm Ems-Jade-Kanal bei Aurich. Vielfach wurden wir im Vorfeld noch telefonisch gefragt, ob es denn dort eine Klimaanlage gab. Einige ältere Herrschaften riefen an und gaben ihre Plätze wieder frei, weil sie sich bei 36° Celsius nicht vor die Tür trauten. Die Klimaanlage gab es nicht, wohl aber ein Erdwärme-System, das auf angenehme Art und Weise für Innentemperatur etwa zehn Grad unter der Außentemperatur sorgte. Wir waren begeistert.

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Dreimal Gerassimez in Höchstform

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Alexej Gerassimez, Foto: Karlheinz Krämer
Alexej Gerassimez, Foto: Karlheinz Krämer

Eigentlich haben Künstler bei den Gezeitenkonzerten kein Abonnement auf einen Auftritt. Und das ist auch gut so. Die drei Brüder Gerassimez bilden da eine kleine Ausnahme. Im ersten Jahr brachten Alexej (Schlagwerk, Vibraphon, Marimba), Nicolai (Klavier) und Wassily (Violoncello) das Alte Kurhaus in Dangast zum Kochen. Sie schafften sich vorab eine Abkühlung mit einem Bad im Jadebusen – am gleichen Tag entstand auch das Titelbild der Gezeitenkonzerte 2012. Im vergangenen Jahr mussten sie allein deshalb schon wiederkommen: Leider konnten terminlich nur Wassily und Nicolai bei der allerersten Langen Nacht der Gipfelstürmer in der Ostfriesischen Landschaft dabei sein – auch dort begeisterten sie derart, dass eine Dame aus dem Publikum sogleich sagte: „Wenn die drei Jungs im nächsten Jahr wiederkommen, möchte ich sie gerne beherbergen!“ Gesagt, getan.

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Von der Metropole in den Festsaal

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Schloss Gödens, Gezeitenkonzert 2014, Foto: Karlheinz Krämer
Schloss Gödens, Gezeitenkonzert 2014, Foto: Karlheinz Krämer

Eigentlich sollte hier ein humorvoller Text stehen. Nach dem Gezeitenkonzert am Sonntag im Schloss Gödens mit dem Trio Machiavelli wollte ich, als bekennender Fan der britischen Serie Downton Abbey, das Konzert aus der ironischen Perspektive eines adeligen Besuchers schildern. Die einzigartige Kulisse, die einen in eine andere Zeit versetzt, bietet das an. Als wir am Sonntag nach Hause fuhren, gespannt auf das Fußball-Finale und beseelt von der tollen Atmosphäre und dem guten Konzert, wussten wir jedoch noch nichts vom tragischen Tod von Karl-Georg Graf von Wedel. Die Zeitungen berichteten am Montag.

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Vier Sterne

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Das Tetzlaff Quartett beim Gezeitenkonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Das Tetzlaff Quartett beim Gezeitenkonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Wenn sich der Fußball schon bei allen Adjektiven der Kunst bedient („virtuoser Ballkünstler“, „filigraner Techniker“), holen wir doch mal einen der strapaziertesten Begriffe der letzten Woche zurück in die Kunstrezension: das „Team“. Und alles was dazu gehört: „Team-Arbeit, Team-Zusammenhalt, Team-Geist, Team-Denken usw. usf..
Kammermusik ist Team-Arbeit, wer weiß das nicht? Aber in Zeiten des besonderen Team-Denkens kann man das gerne mal betonen. Kratzt das Violoncello blöd rum, kann die Violine nichts Schönes leisten. Sind die Einsätze, Pausen, Dynamik, Melodienführungen nicht gemeinsam abgestimmt, wird’s nichts beim Wettbewerb. Und leider hat auch die Kunst ihre Turniere und Wettkämpfe.

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Dampfnudels Hochzeit

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Sharon Kam, Danae Dörken und Johannes Peitz, Gezeitenkonzert Bockhorn 2014, Foto: Karlheinz Krämer
Sharon Kam, Danae Dörken und Johannes Peitz, Gezeitenkonzert Bockhorn 2014, Foto: Karlheinz Krämer

Gutes Essen ist auch eine hohe Kunst. Felix Mendelssohn Bartholdy muss ein Genießer dieser Kunst gewesen sein. Immerhin lautete die Abmachung mit Heinrich Baermann und dessen Sohn Carl: „Carl kocht Felix’ Leibgericht Rahmstrudel und Dampfnudel, dafür komponiert Felix den beiden ein Concertino für Klarinette, Bassetthorn und Klavier.“ (zitiert nach Brenken, Ulf: Abendprogramme. Das Gesamtwerk. Band 14. Hamburg 2014)
So ist das komponierte Werk auch mit allerlei kulinarischen Geschmacksverstärkern versehen. Die Widmung lautet: „Die Schlacht bei Prag! Ein großes Duett für Dampfnudel oder Rahmstrudel, Clarinett und Bassetthorn.“

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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern