Atemlos durch die Nacht

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Nachtmusiken mit Matthias Kirschnereit in Völlen | Part I

Unter dem Titel Nachtmusiken stand der Klavierabend von Matthias Kirschnereit, hier ein Foto aus Gristede von Karlheinz Krämer

Endlich Sommer in Ostfriesland! Unser Motto von diesem Jahr scheint sich allmählich zu rentieren. Vor dem Konzert in Völlen hatten wir eine richtig gute Zeit, denn der Ort ist schön, die Luft ist gut, und die Kirche ist von hohen Bäumen umgeben, die überall angenehmen Schatten spenden. Auch von innen ist sie sehr für Kammerkonzerte geeignet, ich saß ganz hinten an der Tür und hatte immer noch einen tollen Hörgenuss.

Mit hoher Erwartung sind alle angereist, denn dieses Konzert war eigentlich gar nicht vorgesehen. Das eigentliche Konzert findet erst am Donnerstag statt, doch die Nachfrage war so groß, und wir waren so schnell ausverkauft, dass wir dieses Zusatzkonzert eingerichtet haben. Vielen Dank an die flexible Kirchengemeinde Völlen und unseren Star des Abends, Matthias Kirschnereit, die dies ermöglicht haben. Auch dieses Gezeitenkonzert war wieder komplett ausgebucht. →Weiterlesen… “Atemlos durch die Nacht”

Nachklapp zum Konzert in Emden

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Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Besser spät als nie, deshalb jetzt noch ein kleiner Nachklapp zum Konzert des vergangenen Sonntags, was hier nicht ungewürdigt bleiben darf. Die Gezeitenkonzerte waren in Emden in der Neuen Kirche zu Gast. Bereits beim Aufbau gab es Probleme, da wir mit einem “Orkan” zu kämpfen hatten. Nachdem wir Tische und Stühle und – am schlimmsten – das große Zelt errichtet hatten, wehte uns die gesamte Auslage ständig vom Tisch und verstreute sich über den ganzen Friedhof. Es gibt deutlich schönere Orte zum Aufräumen. Deswegen verpasste ich auch ärgerlicherweise das Klavier-Solo von Lars Vogt. Die Schubert-Impromptus hörten sich aber auch durch die Kirchenmauern noch sehr schön an. Danach hatten wir alles wieder eingefangen, und ich konnte mich auch in die Kirche setzen.

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Sternstunde in Reepsholt

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Elisabeth Leonskaja beim Gezeitenkonzert in der St.-Mauritius-Kirche zu Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer
Elisabeth Leonskaja beim Gezeitenkonzert in der St.-Mauritius-Kirche zu Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer

Der Komet zieht weiter. Elisabeth Leonskaja, für manche die bedeutendste Pianistin unserer Zeit, „Löwin der Tasten“, Wahl-Wienerin, Solistin mit Richter, Karajan etc. spielt in Reepsholt. Wo?!

Reepsholt liegt bei Friedeburg, gehört zur Gemeinde Wittmund und immerhin 800 Einwohner. Ich musste auch googlen. Das Island unter den Gezeitenspielorten, denn die Kirche war mit rund 300 Personen rappelvoll. Auch die extrem steile Treppe wurde von allen souverän bewältigt, außer von mir. Aber wer braucht schon Lendenwirbel…

Doch nun zum Wesentlichen. Nach der obligatorischen Begrüßung durch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg und den Hausherren, Pastor Neese, betrat Elisabeth Leonskaja durch den langgezogenen Kirchengang die Bühne. Los ging es mit Schuberts f-Moll Sonate und dem eingefügten Adagio in Des-Dur, D 505. Eigentlich ist die  Sonate ohne einen langsamen Satz komponiert worden, doch dieses Adagio scheint dazuzugehören. →Weiterlesen… “Sternstunde in Reepsholt”

Im Zentrum die Musik

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Maria João Pires und Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Maria João Pires und Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Es ist die Musik, nicht der Interpret, der im Vordergrund stehen soll. Das klingt ein wenig idealistisch, aber auch sehr bescheiden, denn erst der Interpret kann doch die Musik zum Leben erwecken. Es geht also um die Musik, die es zu verstehen, zu präsentieren, zu leben gilt. Maria João Pires (71), eine der berühmtesten Pianistinnen unseres kleinen Planeten, stellt sich in den Dienst der Musik. Und damit gegen alles und jeden, der Musik zweckentfremden, vermarkten oder zur Selbstinszenierung nutzen will. Mit der Musikindustrie will sie nichts mehr zu tun haben. Der sicherlich hochdotierte Plattenvertrag ist gekündigt, die Konzerte werden seltener, doch die Begeisterung und die Demut vor der Großartigsten aller Künste ist geblieben. Der Besuch des Gezeitenkonzertes in der Neuen Kirche Emden mit Lilit Grigoryan und Maria João Pires war daher ein Pflichttermin. →Weiterlesen… “Im Zentrum die Musik”

Die schöne Müllerin in Völlen

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Das Gezeitenkonzert Nr. 4 in der Kirche zu Völlen mit Schuberts “Die schöne Müllerin”

Verena Metzger und Matthias Winckhler, Foto: Karlheinz Krämer
Verena Metzger und Matthias Winckhler, Foto: Karlheinz Krämer

Verena Metzger und Matthias Winckhler haben wir bei der Langen Nacht der Gipfelstürmer im Hotel am Schloss im Rahmen der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft im letzten Jahr erstmalig erleben dürfen. Da haben sie so viel Eindruck hinterlassen, dass nicht nur von unserem Programmheft-Autor Ulf Brenken, sondern auch von weiteren Gästen aus dem Publikum angeregt wurde, dass die beiden doch ein ganzes Gipfelstürmer-Konzert mit Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ bekommen sollen. →Weiterlesen… “Die schöne Müllerin in Völlen”

Vier Sterne

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Das Tetzlaff Quartett beim Gezeitenkonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Das Tetzlaff Quartett beim Gezeitenkonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Wenn sich der Fußball schon bei allen Adjektiven der Kunst bedient („virtuoser Ballkünstler“, „filigraner Techniker“), holen wir doch mal einen der strapaziertesten Begriffe der letzten Woche zurück in die Kunstrezension: das „Team“. Und alles was dazu gehört: „Team-Arbeit, Team-Zusammenhalt, Team-Geist, Team-Denken usw. usf..
Kammermusik ist Team-Arbeit, wer weiß das nicht? Aber in Zeiten des besonderen Team-Denkens kann man das gerne mal betonen. Kratzt das Violoncello blöd rum, kann die Violine nichts Schönes leisten. Sind die Einsätze, Pausen, Dynamik, Melodienführungen nicht gemeinsam abgestimmt, wird’s nichts beim Wettbewerb. Und leider hat auch die Kunst ihre Turniere und Wettkämpfe.

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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern