Was passiert bei den Gezeitenkonzerten?

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Nils Mönkemeyer, Foto: Irène Zandel
Nils Mönkemeyer, Foto: Irène Zandel

Viele fragen sich im Stillen, manche fragen uns ganz direkt, warum im Gezeitenblog zurzeit nicht so viel passiert wie sonst. Das hat einen ganz einfachen Grund: Es kommt einfach keiner dazu, sich mal ein paar Minuten zurückzuziehen und konzentriert einen Blogbeitrag zu verfassen. Unsere kleine, aber feine Abteilung „Landschaftsforum“ kümmert sich in der Ostfriesischen Landschaft neben den Gezeitenkonzerten (Künstler, Inhalte, Programme, Orte, Finanzierung, Werbung, Tickets etc.) auch um den laufenden Betrieb des Forums (Vorträge, Sitzungen, Workshops etc.) und um das eigene Programm mit Konzerten und Kabarett.

Im Sommer 2014 wird es rund dreißig Gezeitenkonzerte geben, und diese stehen mittlerweile so gut wie alle fest. Es ist eine sehr spannende Zeit: Jeden Abend fragt man sich wie es möglich ist, dass der Tag schon wieder vorbei ist und man kaum vorangekommen ist. Das stimmt eigentlich so nicht, denn man hat doch wieder ein weiteres Programm fertig, ein paar Gagenverhandlungen geführt oder Matthias Kirschnereit hat noch ein oder mehrere Einfälle, wen man für den abgesprungenen Künstler x einsetzen oder welche Formation man vielleicht noch ergänzen sollte. Am Montag gab es ein Gespräch mit unserem Kulturpartner NDR Kultur, welche Gezeitenkonzerte für einen Mitschnitt interessant wären; dafür müssen die genauen Abfolgen eingeholt werden. Im Programm vom Ensemble Kaleidophonia wird noch ein Werk ausgetauscht, und auch Peter Ruzicka hat sich noch ein bisschen Bedenkzeit erbeten, um an seinem Portraitkonzert Neue Musik noch ein bisschen feilen zu können. Diese Woche haben sich zu den ursprünglich geplanten Gezeiten-Künstlern Nils Mönkemeyer (Viola) und William Youn (Klavier) sowie Harfenistin Jana Bouskova und Flötistin Christina Fassbender dazugesellt. Frau K. aus A. wird sich sehr darüber freuen, haben wir doch ihren Wunsch nach einer Harfe erfüllt. Sie sehen: Manchmal lohnt es sich, Anregungen zu geben! Dafür ist das polnische Mecorre Streichquartett leider sozusagen „geplatzt“, und auch Kit Armstrong und Andrej Bielow musste schweren Herzens abgesagt werden. Schade, aber auch im nächsten Jahr wird es ja wieder Gezeitenkonzerte geben!

Terminschwierigkeiten gibt es zwischendurch immer wieder mal und die Fußball Weltmeisterschaft macht unsere Planung nicht gerade einfacher. Aus diesem einfachen Grund haben manche Gezeitenkonzerte komisch anmutende Anfangszeiten. So gibt es z. B. in diesem Jahr nicht nur Sonntagskonzerte um 17:00 Uhr, die mittlerweile fest eingeführt sind, sondern auch Konzerte nachmittags um drei. Da soll mir noch mal jemand sagen, dass er so ungern im Dunkeln nach Hause fährt – an den Tagen ist man sogar rechtzeitig zum Abendbrot bzw. WM wieder zu Hause. An diesen Tagen dürfen dann allerdings keine Trauungen stattfinden, weil die Bühne und ggf. der Flügel stören würden, und wir müssten erneut umdisponieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle einfach mal unseren vielen Gastgebern und Kooperationspartnern, die bisweilen viel Geduld aufbringen.

In meinem Kopf sind schon ganz viele Ideen für die nächsten Blogposts, in denen ich dann vermutlich etwas ausführlicher auf die Künstler und ihre Programme eingehen werde. Mein Notizbuch, das ich im November begonnen habe, ist ebenfalls schon wieder fast voll: Alles wird, und es wird vor allem gut!

Gezeitenkonzerte 2014 auch in Lütetsburg

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Die neue Kulturscheune der Lütetsburg (beim Gezeitenkonzert auch bestuhlt und mit Bühne)
Die neue Kulturscheune der Lütetsburg (beim Gezeitenkonzert auch bestuhlt und mit Bühne)

Bereits im letzten Jahr hatte Tido Graf zu Inn- und Knyphausen einen ersten Versuch unternommen, mit der Ostfriesischen Landschaft in Kontakt zu treten, um zu sondieren, welche Art der Zusammenarbeit zwischen der Lütetsburg und den Gezeitenkonzerten möglich ist. Leider ist seine E-Mail in den unendlichen Weiten des Internets verschollen. Glücklicherweise hat er jedoch im Sommer einen weiteren Vorstoß direkt bei Matthias Kirschnereit als künstlerischem Leiter unternommen, der gleich Feuer und Flamme war. Graf Knyphausen hatte ihm vorgeschlagen, seine gerade fertiggestellte Kulturscheune in der Vorburg als Spielort für die Gezeitenkonzerte zu nutzen. Wie das leider häufig so ist, blieb zwischen den Konzerten kaum Zeit, sich etwas anzuschauen, sodass es Mittwochnachmittag wurde, bis Dirk Lübben und ich uns leider ohne Matthias Kirschnereit nach Lütetsburg aufgemacht haben.

Es war ein sehr herzliches Gespräch, und wir waren begeistert von der neuen Kulturscheune, direkt neben den alten Pferdeställen. Dieser Umbau ist  durchdacht und liebevoll gemacht. Neidisch waren wir auf die deutlich ausreichenden Toilettenkapazitäten und den separaten Cateringeingang, die unauffällig in das Ensemble integriert worden sind. Schnell wurde klar: Das ist der richtige Ort für das Maria Baptist Trio. Sogar die komplette Bestuhlung, Heizpilze für den Winter und Stehtische etc. sind vorhanden (und das nicht in Sichtweite). Bei schönem Wetter kann man die Beköstigung zudem noch draußen direkt vor der Vorburg mit Blick auf das Schloss aufbauen, sonst gibt es da ja auch noch die ehemalige Reithalle, die genug Platz für alle bietet.

Die Vorburg der Lütetsburg
Die Vorburg der Lütetsburg

Zurück im Büro des Rentamts auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden gleich die Kalender gezückt und unser Wunschtermin für dieses Jazzkonzert (Samstag, 2. August 2014 um 20:00 Uhr) notiert. Bislang, so Graf Knyphausen, habe es in der Kulturscheune nur kleinere Konzerte und Feiern gegeben, sodass er sich sehr über deren Belebung durch die Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft freue.

Persönlich kann ich mich immer wieder aufs Neue für dieses Ambiente dort begeistern: Hinterm Rentamt ist der Wald, in dem es Damwild gibt – vor Jahren wurde dort einmal ein Albino-Wild gesichtet. Um die Lütetsburg herum gibt es den wunderschönen Park, in dem es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken gibt, sei es blühende Pflanzen, unbekannte Gehölzer, Vögel und Krabbeltiere, Skulpturen oder den Freundschaftstempel und die Insel der Seligen.

Neue Publikationen
Gerade ist ein neuer Parkführer erschienen, in dem es neben tollen Fotos auch liebevoll beschreibende Texte von Silke Ahrens gibt. Deutlich wird darin zudem, dass sich die Investition in eine Führung mit Folkert Fischer, der im Park quasi zu Hause ist, auf jeden Fall lohnt. Im Hinblick auf die Gezeitenkonzerte ist das übrigens ganz einfach: Buchen Sie den „Streifzug“ durch den Park einfach dazu!
Ein weiteres brandneues Buch richtet sich an den Nachwuchs – „Das Schlosspark Geheimnis“ von Lübbert Haneborger nimmt Kinder mit auf eine spannende Spurensuche durch den Park und dessen Geschichte, in die Acht- bis Dreizehnjährige aktiv eingebunden werden.

Gezeitenkonzert bei NDR Kultur mit Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit

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Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit, Foto: Karlheinz Krämer
Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit, Foto: Karlheinz Krämer

Um Ihnen die Wartezeit zu verkürzen, hat unser Kulturpartner NDR Kultur gleich im Januar und Februar zwei von insgesamt drei Mitschnitten der Gezeitenkonzerte 2013 im Programm. Los geht es am Sonntagabend (12. Januar 2014) in der Soirée von 22:00 bis 00:00 Uhr mit dem Konzert vom 9. August 2013. NDR Kultur ist in Ostfriesland auf der Frequenz 90,0 MHz empfangbar. In Sengwarden standen an diesem lauen Sommerabend zwei große Musiker und gute Freunde auf der Bühne: Violinist Christian Tetzlaff und Pianist Matthias Kirschnereit. Es war ein sehr bewegendes Konzerterlebnis in der wunderschönen und bis auf den letzten Platz besetzten St.-Georgs-Kirche in der Nähe von Wilhelmshaven. Auf dem Programm stand die Sonate für Violine und Klavier von Leoš Janáček, die Sonate Nr. 6 in A-Dur op. 30/1 von Ludwig van Beethoven sowie die Sonate e-Moll KV 304 von Wolfgang Amadeus Mozart und die G-Dur-Sonate von Maurice Ravel.

Die Künstler
Christian Tetzlaff ist ein gefragter Violinist mit rund 100 Konzerten im Jahr. Regelmäßige Konzertpartner sind dabei in letzter Zeit Leif Ove Andsnes und Lars Vogt. Nach zwei Konzerten in Folge (2012 in Remels) zusammen mit Matthias Kirschnereit darf sich das Publikum in diesem Sommer auf sein Gezeitenkonzert mit dem Tetzlaff Quartett freuen. Nähere Informationen dazu folgen in Kürze. Übrigens spielte Christian Tetzlaff kurz vor seinem Auftritt auf der ostfriesischen Halbinsel das Mendelssohn Konzert auf der Waldbühne in Berlin zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle vor 20.000 Zuhörern. (Einen Ausschnitt davon sehen Sie hier.) In Sengwarden waren es trotz vollem Haus doch deutlich weniger!
Die Zeit mit Matthias Kirschnereit als künstlerischem Leiter des Festivals in Ostfriesland – wir sind nunmehr im dritten Jahr – ist wie im Flug vergangen. Die Zusammenarbeit ist uns immer noch eine große Freude. In künstlerischer Hinsicht für Furore sorgte jüngst seine neue Händel-CD zusammen mit der Deutschen Kammerakademie Neuss unter Lavard Skou Larsen, die sogleich CD der Woche bei NDR Kultur war.

Gedränge
Auf dem Hof vor dem Gemeindehaus, der eigentlich als Parkplatz für Kirchenbesucher dient, drängten sich der große Übertragungswagen vom NDR, ein zusätzlicher Toilettenwagen, um dem Ansturm auf die Toiletten ausgleichen zu können und der Lieferwagen vom Catering. Somit standen auch 2013 die Autos kreuz und quer durch Sengwarden verteilt, was die Anwohner sicherlich sonst nur im Zusammenhang mit dem Weihnachtsgottesdienst kennen. Wir bitten sowohl die Sengwarder als auch die Besucher der Gezeitenkonzerte die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen!

Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in Sengwarden 2013, Foto: Karlheinz Krämer
Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in Sengwarden 2013, Foto: Karlheinz Krämer

Die Gezeitenkonzerte wünschen ein frohes Neues Jahr

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Barocktrio Hille Perl, Lee Santana und Maurice Steger, Foto: Anna Meuer
Barocktrio Hille Perl, Lee Santana und Maurice Steger, Foto: Anna Meuer

Nach gut zwei Wochen Winterpause geht es ab heute mit voller Besetzung im Landschaftsforum der Ostfriesischen Landschaft wieder los. Wir freuen uns auf ein neues Jahr mit interessanten Künstlern, toller Musik und auf ein neugieriges Publikum bei den Gezeitenkonzerten 2014. Bislang haben wir uns ja gescheut, öffentlich Namen zu nennen, bis auf die Künstler, die schon im letzten Jahr angekündigt haben, dass sie gerne wiederkommen möchten, wie Pianist Lars Vogt oder Violinist Christian Tetzlaff. Nachdem einige Künstler in der Zwischenzeit ihre Terminkalender auf den aktuellen Stand gebracht haben, können wir zumindest ein paar Namen mit Daten schon einmal nennen
So freuen wir uns beispielsweise auf ein Wiedersehen mit dem umwerfenden Flötisten Maurice Steger am Mittwoch, 30. Juli 2014 in der wunderschönen St.-Georgs-Kirche zu Sengwarden bei Wilhelmshaven. Begleitet wird er diesmal von der Gambistin Hille Perl und Lautenist Lee Santana, die zusammen „Das coolste Trio der alten Musik“ bilden, wie die Rhein-Neckar-Zeitung titelte.
Aus einer ganz anderen Ecke kommen die Klazz Brothers (zweifache Echo-Preisträger Jazz und Klassik, Jazz Award, Grammy-Nominierung …), die am Donnerstag, 31. Juli, ihr Programm Classic meets Cuba II im Park der Gärten in Rostrup bei Bad Zwischenahn im Gepäck haben. Unser Team ist sich sicher, dass diese Formation mit ihren unterschiedlichen Musikstilen und wahnsinnigen Rhythmen allen einheizen wird! Das gelingt ihnen nämlich auch sonst ganz gut – egal ob in der Semperoper, der Laeiszhalle, Jazzclubs oder Freiluftbühnen. Und wir freuen uns, dass es endlich mit einem Konzert im Park klappt!
Dieses mag schon mal ein ganz kleiner Vorgeschmack sein. Hinter den Kulissen haben wir jedenfalls ordentlich geschwitzt, was nicht zuletzt auch durch die Auslosung der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft Anfang Dezember unterstützt wurde. Mehr und Ausführlicheres zu den einzelnen Gezeitenkonzerten folgt bald!

Adventskalender NDR Kultur
Schöne Ereignisse gab es aber auch noch im Dezember. Genau vor einem Monat, am stürmischen Nikolaustag, öffnete sich bei unserem Kulturpartner NDR Kultur nämlich das Türchen des Adventskalenders, hinter dem sich ein schlagkräftiges Doppelpack aus Ostfriesland verbarg. Die glückliche Gewinnerin aus Stralsund freut sich sehr auf ihre erste Reise in unsere Region und den Besuch des Auftaktkonzertes der Gezeitenkonzerte, eine Übernachtung in Emden und am nächsten Tag die Eröffnung der neuen Ausstellung “Horizont Jawlensky. Auf den Spuren von Van Gogh, Matisse, Gauguin” in der Kunsthalle Emden. Matthias Kirschnereit ist ihr schon von Konzerten in Stralsund bekannt: Er wird es sich bestimmt nicht nehmen lassen, sie und ihre Begleitung persönlich zu begrüßen.

Festivalförderung durch die OLB
An unserem vorletzten Arbeitstag waren Joachim Fecht und Ludger Greten von der Geschäftsleitung der OLB für die Region Ostfriesland bei uns, um uns die frohe Kunde zu überbringen, dass die OLB-Stiftung der Oldenburgischen Landesbank die Gezeitenkonzerte auch im Jahr 2014 unterstützt. Es freut uns sehr, diese bewährte Zusammenarbeit fortsetzen zu können.

Joachim Fecht und Ludger Greten von der OLB Aurich-Emden
Joachim Fecht und Ludger Greten von der OLB Aurich-Emden

Witzige Weihnachtskarte
Das SIGNUM Saxophone Quartet hat im letzten Jahr den Vogel abgeschossen, was die Gestaltung ihrer Weihnachtskarte angeht und diese noch mit einer kleinen CD versehen, die uns hier richtig gute Laune gemacht hat. Gefreut haben wir uns aber auch über alle anderen Karten, Mails und Grüße, die teilweise sehr persönlich waren. Ganz liebe Grüße gehen an dieser Stelle ins Ländle!

Weihnachtskarte vom SIGNUM Saxophon Quartett
Weihnachtskarte vom SIGNUM Saxophon Quartett

Gezeitenkonzerte 2014: Das nicht-enden-wollende Puzzlespiel

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Matthias Kirschnereit beim Telefonat zur Vorbereitung der Gezeitenkonzerte 2014
Matthias Kirschnereit beim Telefonat zur Vorbereitung der Gezeitenkonzerte 2014

Die Planungen der Gezeitenkonzerte 2014 haben eigentlich schon im Sommer begonnen. Am Rande von Konzerten oder direkt im Anschluss ans Festival kamen Menschen auf uns zu, einerseits mit Programmvorschlägen, andererseits mit Nachfragen zum Thema Förderung oder der erneuten Zusage fürs kommende Jahr. Dementsprechend puzzeln wir zurzeit in drei verschiedenen Kategorien: Künstler, Daten und Förderer. Das ist sehr spannend, zeitintensiv und nach außen kaum sichtbar.

In der letzten Woche haben wir, Dirk Lübben und ich, uns in den Zug gesetzt und sind nach Hamburg zu Matthias Kirschnereit gefahren, um am Küchentisch der Familie gemeinsam über Zahlen, Orte und Programme zu grübeln. Letztes Jahr im November haben wir das erstmalig gemacht, und es hat sich als sehr gut erwiesen – so wie die Spagetti, die Matthias in einer kleinen Pause zwischendurch gezaubert hat. Vieles lässt sich per Telefon und E-Mail klären, bestimmte Dinge bedürfen allerdings doch des persönlichen Gespräches, sodass es ein anstrengender und langer Tag (mit Vor- und Nachbereitung im Zug und Zuhause) war, der sich für alle Beteiligten aber gelohnt hat. Glücklicherweise konnte Matthias diesen einen Tag Zeit zwischen den Aufnahmen für die zweite Händel-CD gemeinsam mit der Deutschen Kammerakademie Neuss und Konzerten in Remscheid und Gelsenkirchen für das Rendezvous mit uns verteidigen.

Ganz ohne Rückschläge, das heißt Absagen, geht es zu unserem großen Bedauern auch bei den Gezeitenkonzerten nicht. So waren wir uns mit dem Verein Junger Kaufleute aus Leer als Kooperationspartner einig, Grigory Sokolov nach Leer zu holen und hatten auch schon den Termin festgelegt, bis sich bei der Agentur zwei Anfragen überschnitten haben und sich für 2014 keine Alternative mehr finden ließ. Auch Pianist Igor Levit und Violinistin und künstlerische Leiterin der Sommerlichen Musiktage Hitzacker Caroline Widman konnten für das kommende Jahr kein Datum mehr anbieten. Als kleinen Lichtblick schlug Lulu, ihre Managerin bei IMG, vor, sie übernächstes Jahr als „Artist in Residence“ einzubinden. So etwas haben wir bei den Konzerten ja gar nicht – noch nicht?!

So wurde in der letzten Woche viel telefoniert, verschoben und geschachert – ja, das gehört nun einmal alles dazu. Nun können wir endlich langsam aber sicher auch die Konzertsponsoren anschreiben und ihnen konkrete Programme mit Interpreten und Orten zur Förderung vorschlagen. Ohne finanzielle Unterstützung läuft auch bei den Gezeitenkonzerten gar nichts. Deswegen hat Matthias Kirschnereit bereits bei einer Dankeschön-Veranstaltung im Hause der Ostfriesischen Landschaft Ende September die Förderer über die geplanten Inhalte für 2014 informiert. Wir vom Gezeitenblog hüllen uns indes noch ein bisschen in Schweigen.

Nachschlag – Gezeitenkonzert im Nordwest Radio

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Julia Hülsmann beim Gezeitenkonzert in Aschendorf, Foto: Karlheinz Krämer
Julia Hülsmann beim Gezeitenkonzert in Aschendorf, Foto: Karlheinz Krämer

Am kommenden Sonntag (27. Oktober 2013) sollten Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ab 20:05 Uhr im Nordwest Radio den Mitschnitt unseres Gezeitenkonzertes mit dem Julia Hülsmann Quartett anzuhören.
Am 5. Juli spielten die vier exzellenten Musiker ein Gezeitenkonzert im Heimathaus Aschendorf – ein perfekter Spielort für ihre Musik. Und Radio Bremen war mit seinem „Uralt-Ü-Wagen“ dabei: ein Blickfang, der treu seine Dienste tut!
Frontfrau und Namensgeberin Julia Hülsmann spielt schon seit Jahren erfolgreich mit Bassist Marc Muellbauer und Schlagzeuger Heinrich Köbberling als Trio zusammen. Anfang des Jahres hat sich der Londoner Trompeter und Flügelhorn-Spezialist Tom Arthurs dazugesellt – eine wundervolle Bereicherung!

Tom Arthurs, Foto: Karlheinz  Krämer
Tom Arthurs, Foto: Karlheinz Krämer

Vorab hatten wir schon die neue CD „In Full View“ zugesandt bekommen, die uns allesamt ausnehmend gut gefallen hatte. So war es auch an diesem Abend. Julia Hülsmann ist nicht nur eine hervorragende Jazzpianistin (bekannt auch durch ihre Zusammenarbeit mit der norwegischen Jazzsängerin Rebekka Bakken), sondern auch eine charmante Moderatorin. Heinrich Köbberlings präzise und feinfühlige Perkussion und Marc Muellbauers variationsreiches Bassspiel wurde durch Tom Arthurs ausdrucksstarke Trompete zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Im Idealfall kommen in einem Quartett alle Musiker gleichrangig zum Zug: Hier ist das definitiv der Fall.

Künstler, Publikum, das Team vom Heimathaus und Radio Bremen waren schwer begeistert von der Atmosphäre dieses Abends. Möge es am Sonntagabend in der Sendung „Globale Dorfmusik Live“ gelingen, ein bisschen davon wiederzugeben!

Julia Hülsmann Quartett, Foto: Karlheinz Krämer
Julia Hülsmann Quartett, Foto: Karlheinz Krämer

Besondere Fundsachen

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Gutschein für einen Besuch in der Kunsthalle Emden als Dankeschön für den Fund eines Erinnerungsstücks
Gutschein für einen Besuch in der Kunsthalle Emden als Dankeschön für den Fund eines Erinnerungsstücks

Jedes Jahr aufs Neue kommt es vor, dass unsere Konzertgäste etwas bei einem Gezeitenkonzert vergessen oder auch verlieren. Dementsprechend haben wir mittlerweile eine kleine Sammlung an vorwiegend Schirmen und Lesebrillen oder Ersatzbatterien für Hörgeräte. Leider haben wir den Fahrradschlüssel des Besuchers des Gezeitenkonzertes in Weener nicht wieder gefunden. Er hatte sich, gleich nachdem er den Verlust bemerkt hatte, bei uns gemeldet und um eine entsprechende Nachricht gebeten, sollte der Schlüssel wieder auftauchen. Für uns ist es immer eine besondere Freude, wenn wir die Fundsachen ihren Besitzern zurück geben können. Zwei besondere Begebenheiten sind es wert, darüber im Blog zu berichten.

In Sengwarden konnte ich mir nach der Pause das Konzert mit Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit leider nicht weiter anhören, da ich zugesagt hatte, noch Fotos und andere Informationen an die Presse zu verschicken. Also habe ich mir den Laptop samt Internetstick geschnappt und mich zu den „Haasen“ in den Pfarrgarten gesetzt. Auf einmal bemerkte ich zu meinen Füßen ein kleines Leder-Portemonnaie. Darin befand sich relativ viel Bargeld, leider jedoch kein Hinweis auf den oder die Eigentümerin. Unseren jungen Mitarbeiterinnen an der Kasse hatte ich am selben Abend Bescheid gesagt, falls sich jemand meldet und zur Sicherheit am Folgetag, an dem kein Gezeitenkonzert auf dem Programm stand, noch Wiebke Schoon eine Nachricht geschickt. Und tatsächlich konnte die glückliche Besitzerin, die zufällig aus Emden stammte und bereits Karten hatte, am Sonntag bei der öffentlichen Probe ihr Portemonnaie, ein ihr wichtiges Erinnerungsstück, in Empfang nehmen. Unglaublich nett fand ich, dass sie als Finderlohn einen Gutschein über einen Besuch der Kunsthalle Emden samt Kaffee im „Henri’s“ an der Kasse hinterlassen hat. Für uns alle ist es glücklicherweise eine Selbstverständlichkeit, alles daran zu setzen, dass die Gegenstände ihren Weg zurück nach Hause finden!

Nach dem Abschlusskonzert mit der Kammerakademie Potsdam und Matthias Kirschnereit dauerte es noch bis nach Mitternacht, bis alle alles eingepackt hatten und sich auch die letzten anschickten, die Johannes a Lasco Bibliothek zu verlassen. Plötzlich kam durch den Seiteneingang ein Ehepaar, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Im ersten Moment wusste ich nichts damit anzufangen und sah meine baldige Abfahrt gefährdet, ging aber freundlich auf sie zu und fragte, ob ich helfen könne.
Sie hatten just an dem Abend vom stellvertretenden Landschaftspräsidenten und überzeugten Münkeboer Hilko Gerdes eine alte Fotografie einer Hofstelle im Ort überreicht bekommen, nach der sie schon lange gesucht hatten, weil sie sie ihrer Verwandtschaft in den USA schicken wollten. Diese war im letzten Jahrhundert von Münkeboe aus über Bremerhaven ausgewandert. Um das Bild vor dem Verknicken zu schützen, hatten sie es in das Abendprogramm gelegt und beim Verlassen des Saales vergessen. In der Zwischenzeit war es darüber offensichlich schon zu erregten Diskussionen zwischen den beiden gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich schon alles bis auf einen letzten Karton mit Altpapier weggeräumt. In diesem fanden sich zufälligerweise die Eintrittskarten des Paares, nicht jedoch das Abendprogramm mit dem Foto. Sehr enttäuscht machten sich die beiden auf den Heimweg, hatten sie doch gerade ihrer Verwandtschaft avisiert, dass sie etwas für sie gefunden hätten. Am nächsten Tag habe ich noch vor unserer Abschlusspressekonferenz meine Kollegin Wiebke Schoon gefragt, ob sie rein zufällig (das war nun in meinen Augen doch recht aussichtslos, vor allem, nachdem die Tickets im Karton gefunden wurden, aber nicht das Bild) ein Foto gefunden habe. Und tatsächlich reichte sie mir die Schwarz-Weiß-Fotografie über den Tisch und fragte: „Meinst Du vielleicht dieses?“ Leider musste das Ehepaar noch einen weiteren Tag in ihrer Ungewissheit bleiben, da sie die Gelegenheit genutzt hatten, noch in Emden zu bleiben, aber die Freude über den erlösenden Anruf am Dienstagvormittag war enorm!

Manches findet sich in einem solchen Karton, Foto: Karlheinz Krämer
Manches findet sich in einem solchen Karton, Foto: Karlheinz Krämer

Programmheft-Outtakes – Fünf Randnotizen, die es nicht ins Heft geschafft hatten…

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zu den Gezeitenkonzerten Nr. 12 in Bargebur / Nr. 16 in Horsten / Nr. 17 in Pewsum und Nr. 30 in Dangast:
Claude Debussy 1903 in einer Rezension: „Danach spielte Teresa Carreno das Klavierkonzert von Edvard Grieg. Ist Ihnen schon aufgefallen, wie unerträglich die Nordländer werden, wenn sie Südländer sein wollen? Das Finale dieses Konzertes, das an Leoncavallos Manier erinnert, bietet dafür ein erstaunliches Beispiel. Das Klavier ‘dudelt daher’, wenn ich so sagen darf, als wär’s ein italienischer Straßenmusikant, und das Orchester sekundiert ihm mit wilder und ausschweifender Farbigkeit, so dass man glauben könnte, man käme nicht ohne einen ordentlichen Sonnenstich davon. Aber Teresa Carreno hat viel Talent, mehr als Grieg, der das Recht, Norweger zu sein, ein wenig missbraucht.“

zum Gezeitenkonzert Nr. 26 in Weener: „Familienglück, Berufserfolg, bürgerliche Zufriedenheit: ein paar Schritte aus dem Haus, und [Antonín] Dvořák konnte sich in der Frühe auf dem baumreichen Karlsplatz am Gesang der Vögel erfreuen, ganz nah lag auch der Franz-Josephs-Bahnhof, wo er seinem Eisenbahn-Steckenpferd stundenlang frönte: Lokomotiven hatten es ihm angetan, er merkte sich die kompliziertesten Seriennummern und sogar die Namen der Lokführer.“ (aus: Kurt Honolka: „Dvořák“)

zum Gezeitenkonzert Nr. 29 in Arle: Von 1883 bis 1891 übernahm Max Bruch den Breslauer Orchesterverein. Man ernannte den Künstler zum Leiter „auf Lebenszeit“ und stattete ihn auch mit einem ansehnlichen Salär aus. Als es dann zu unüberwindlichen Spannungen kam (Max Bruch soll ein durchaus unangenehmer Zeitgenosse gewesen sein), kam man aus der Nummer scheinbar nicht mehr heraus. Die clevere Lösung der Breslauer: Komplette Auflösung des Orchestervereins – und damit Ende mit Posten und Einnahmen für Max Bruch…

zum Gezeitenkonzert Nr. 31 in Sengwarden: Maurice Ravel, der in den 1920er Jahren eine Villa westlich von Paris erworben hatte, hatte einen eigenwilligen Humor. „Die Gäste (…) konnten die bizarre Einrichtung des Hauses mit seinen kleinen Zimmern und Möbeln bewundern, den Stil ‘Louis Philippe’ und die ‘unwahrscheinlichsten Nippesachen’, die Hélène Jourdan-Morhange in ihrem Ravel-Buch beschrieben hat. (…) Einmal erschien der Komponist mit einer seltsamen Kugel aus scheinbarem Rauchglas, die er auf einem bemalten Sockel herbeitrug. Als man das Kunstwerk bewunderte, lachte er sie aus, ‘es ist ja nur eine ausgebrannte Glühbirne’.“ (Zitat aus: Hans Heinz Stuckenschmidt: „Maurice Ravel – Variationen über Person und Werk“)

zum Gezeitenkonzert Nr. 32 in Emden: Joseph Haydn 1791 in privaten Aufzeichnungen über die englische Bankenkrise: „wen jemand 2 Pfund stihlt, wird Er aufgehangen, wen ich aber jemanden 2000 Pfund anvertraue, und dieser geht damit zum teufl, jener wird freygesprochen.“ Hat sich daran seit über zweihundertzwanzig Jahren irgendetwas geändert?

Zwischenablage, Foto: Karlheinz Krämer
Zwischenablage, Foto: Karlheinz Krämer

Kurs auf 2014

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Das SIGNUM Saxophonquartett: Motiv der Gezeitenkonzerte 2014
Das SIGNUM Saxophonquartett: Motiv der Gezeitenkonzerte 2014

Als Termin für die Gezeitenkonzerte hatten wir ja beim Abschlusskonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek den Zeitraum vom 21. Juni bis zum 10. August 2014 mitgeteilt. Aufmerksam hat das im Publikum Renate Jürgens von der Kunsthalle Emden zur Kenntnis genommen, ist doch deren große, festliche Eröffnung der Jawlensky-Ausstellung für den Mittsommerabend geplant. Da wir noch keine Verhandlungen mit möglichen Künstlern geführt hatten, konnten wir der freundlichen Anfrage nach einer Terminverlegung des Eröffnungskonzertes der Gezeitenkonzerte entsprechen und beginnen aus diesem Grund bereits am Freitag, dem 20. Juni 2014 mit unserem Festival. Dann passt es im nächsten Jahr leider nicht mit dem Link zur „Fête da la Musique“, aber eine gute Stimmung unter Kooperationspartnern ist schon sehr wichtig. Außerdem bietet sich so für uns die Gelegenheit, selbst bei der Eröffnung in der Kunsthalle Emden dabei sein zu können, worüber wir uns auch freuen.

Das Bild zeigt übrigens unser Motiv für die Gezeitenkonzerte 2014 – vielleicht wird es Ihnen morgen in der Emder Zeitung begegnen, in der wir mit einer Willkommens-Anzeige für die Wiedereröffnung der Neuen Kirche vertreten sind. Wir freuen uns auf diesen neuen Spielort im Festival, der am 6. September 2014, dem 69. Jahrestag seiner Zerstörung bei einem Bombenangriff (nur die Außenmauern blieben damals stehen), feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Ein Festgottesdienst folgt am Sonntag zur gewohnten Zeit um 10:00 Uhr!
Wer dort schon einmal Festivalatmosphäre schnuppern möchte, dem seien die Niedersächsischen Musiktage ans Herz gelegt, die am Samstag, dem 14. September um 20:00 Uhr dort mit einem Erzähl-Konzert „Auf die Freundschaft!“ über Dieterich Buxtehude und seine Freunde zu Gast sein werden. Die beteiligten Künstler sind Hille Perl, Lee Santana, Dorothee Mields, Folkert Uhde u. a.

Bei Blaž Kemperle, Erik Nestler, Alan Lužar und David Brand vom SIGNUM Saxophonquartett brauchte es keine lange Überzeugungsarbeit, sie als „Coverboys“ für die Gezeitenkonzerte 2014 zu gewinnen. In der Probenpause vor ihrem Konzert als Gipfelstürmer in Dangast ging es mit unserem Festivalfotografen Karlheinz Krämer raus aus dem Alten Kurhaus auf den Steg im Jadebusen, wo die vier sympathischen jungen Männer ordentlich vom Sturm durchgepustet wurden. Letztes Jahr hat unsere Künstlerbetreuerin Berit Sohn die drei Brüder Gerassimez dort vor deren Gipfelstürmerkonzert fotografiert. Das Bild mit den jungen Musikern mit (zumindest in Teilen) ihren Instrumenten im Watt war für uns das ideale Titelbild für die Gezeitenkonzerte 2013 – 2014 wird es etwas stürmischer! Kurz nach der Aufnahme fing es an zu regnen, was aber dem Konzert der SIGNUMs im Alten Kurhaus keinen Abbruch tat!

Die Gezeitenkonzerte 2012 und 2013 – Zahlen und Fakten aus musikalischer Sicht

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– 38 Programmhefttext-affine Konzerte
– 72 Komponisten
– 180 Werke

7 Werke, die in beiden Jahren zu hören waren:
– Bach: Suite für Violoncello solo Nr. 3 C-Dur BWV 1009 – einmal in einer Fassung für Viola solo
– Debussy: Sonate für Violine und Klavier g-Moll L 140
– Mendelssohn Bartholdy: Variations sérieuses d-Moll op. 54 U 156
– Rachmaninow: Prélude g-Moll op. 23/5, Prélude h-Moll op. 32/10, Prélude gis-Moll op. 32/12
– Schumann: Adagio und Allegro für Horn und Klavier op. 70 – einmal mit Klarinette und Klavier

ansonsten:
– 8 Konzerte mit Orchester (Sinfonieorchester, Kammerorchester, mit und ohne Solisten)
– 6 Konzerte mit vier bis acht Musikern (Streicheroktett, Streichquintett, Klavierquartett, Saxophonquartett, Streichquartett)
– 3 Konzerte in Triobesetzung (Klavier/Klarinette/Fagott, Klavier/Klarinette/Viola, Klavier/Violine, Violoncello)
– 12 Duo-Konzerte (Violine und Klavier, Viola und Klavier, Violoncello und Klavier, Klarinette und Klavier, Violine und Violoncello)
– 6 Klavier-Solokonzerte
– 1 Violoncello-Solokonzert
– 4 Lesungen mit Musik (zweimal mit Klavier, einmal mit Violine und Klavier und einmal mit der Blues Company, die letzten beiden ohne Programmhefttext)
– 5 Konzerte/Lesungen mit Werken ausschließlich eines Komponisten (Bach, Beethoven, Chopin, Mozart, Widmann)

Alle 72 Komponisten in alphabetischer Reihenfolge (und Aufführungshäufigkeit, wenn mit mehr als einem Werk vertreten – Mozart vor Schumann und Brahms):

Anonymus, Bach (6), Bartók, Beethoven (9), Berg, Bragato, Brahms (10), Bridge, Bruch, Bružaitė, Busoni (2), Chopin (3), Corelli (3), Debussy (9), Devienne, Dvořák (2), Elgar, Fils, Gade, A. Gerassimez (2), W. Gerassimez, Gershwin, Ginastera, Glinka, Grieg (5), Grünfeld, Händel, E. Hartmann, Haydn (5), Janáček (2), Kodály, Kurtág (2), Kvandal, Lachenmann, Li, Ligeti, Liszt (3), Lutosławski, Mendelssohn Bartholdy (9), Mompou*, Mozart (15), Paganini, Piazzolla (4), Poulenc, Prokofjew (2), Psathas, Rachmaninow (8), Ravel (5), Reger, Rihm, Saint-Saëns, Salieri, Sammartini, Schostakowitsch (3), Schubert (5), Schulhoff, Schumann (13), Sejourne, Sivori, Skrjabin, Strawinsky, Szymanowski, Tartini, Tüür, Verdi, Vieuxtemps, Vivaldi, Webern, Weinberg, Widmann (9), Ysaÿe, Yun (2)

* eigentlich Ausschnitte aus vier Werkteilen

…davon im 20. Jahrhundert geboren: 21 / …davon heute noch lebend: 13

– Tage, die der Programmhefttexter zwischen Ende Mai und Anfang August nicht mit mulmigem Gefühl frei hatte: 0

Abendprogramme der Gezeitenkonzerte 2013 mit Texten zu Komponisten, Werken und Künstlern
Abendprogramme der Gezeitenkonzerte 2013 mit Texten zu Komponisten, Werken und Künstlern

 

 

Die Gezeitenkonzerte 2013 in Zahlen

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– Mehr als 6.000 Besucher in 28 Gezeitenkonzerten auf deutscher Seite
– 33 Konzerte inkl. der niederländischen und der öffentlichen Generalprobe
– 30 verschiedene Spielstätten
– 230 Künstler aus über 20 Nationen
– 5 Orchesterkonzerte
– 2 Jazzkonzerte
– 3x Rhapsody in School + Erlebnistag = aktive Einbindung von mehr als 200 Kindern
– 5 Radiomitschnitte von NDR Kultur, Deutschlandradio und Radio Bremen
– 21 Streifzüge auf deutscher Seite mit über 300 Teilnehmern
– 19.000 km wurden mit den Fahrzeugen vom Volkswagen Werk Emden zurückgelegt
– 250 Teepräsente wurden als Botschafter der Teekultur Ostfrieslands in alle Welt überreicht
– 90% der Karten wurden über das Team der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft verkauft; 10% übers Internet
– 26 Bühnen wurden gebaut
– 20 mal waren Flügel im Einsatz und wurden quer über die ostfriesische Halbinsel transportiert und vor Ort gestimmt
– 20 Personen waren hinter den Kulissen für die Gezeitenkonzerte im Einsatz
– 249 Freunde der Seite „Gezeitenkonzerte“ bei Facebook
– 1.215 Aufrufe unserer Gezeiten-TV Beiträge bis zum Ende des Festivals
– 14 Interviews fürs Radio, 11 für die ostfriesischen Tageszeitungen
– 216 Mitglieder im Freundeskreis der Gezeitenkonzerte
– 57 Blogposts im Gezeitenblog während der Gezeitenkonzerte
– 7.740 Seitenaufrufe des Gezeitenblogs von 2.338 Besuchern während des Festivalzeitraums
(Länderranking: Deutschland vor Taiwan und Norwegen, Städte: Leer, gefolgt von Aurich und Hamburg)
– Tage, die wir zwischen dem 21. Juni und dem 11. August frei hatten: 0

Das verbliebene Team der Gezeitenkonzerte 2013 am 12. August in der Ostfriesischen Landschaft: oben (v.l.n.r.): Dirk Lübben, Uwe Pape, Wibke Heß, Simon Hopf; unten: Wiebke Schoon, Gert Ufkes, Berit Sohn, Hermann Rübel. Foto: Ina Wagner
Das verbliebene Team der Gezeitenkonzerte 2013 am 12. August in der Ostfriesischen Landschaft: oben (v.l.n.r.): Dirk Lübben, Uwe Pape, Wibke Heß, Simon Hopf; unten: Wiebke Schoon, Gert Ufkes, Berit Sohn, Hermann Rübel. Foto: Ina Wagner

Das Team der Gezeitenkonzerte bedankt sich ganz herzlich bei den Künstlerinnen und Künstlern, bei den vielen Kirchengemeinden und anderen, die uns ihre Räume geöffnet und uns bei der Durchführung der Konzerte unterstützt haben, beim unvergleichlichen Publikum, bei den vielen Menschen, die uns zwischendurch mit freundlichen Worten und/oder tatkräftiger Unterstützung bedacht haben, bei den Gastfamilien unserer Gipfelstürmer, bei den Förderern und Mitgliedern des Freundeskreises, ohne deren finanzielles Engagement unser Festival nicht möglich wäre. Natürlich gilt unser Dank auch allen Medienvertretern für ihre Berichterstattung. Wir freuen uns mit Ihnen auf die Gezeitenkonzerte vom 20. Juni bis zum 10. August 2014 wiederum mit vielen faszinierenden Musikerinnen und Musikern in den wunderbaren Klangräumen auf der Ostfriesischen Halbinsel.

 

Gezeiten-TV erkundet die Stimmung

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Unerlässlich für die Gezeitenkonzerte ist eine gute Stimmung! Mieke Matthes hat für Gezeiten-TV den Moment abgepasst, als Klavierbaumeister Tamme Bockelmann sich für die letzte Stimmung für den Abschluss der Gezeitenkonzerte 2013 an den Steinway setzen wollte und ihm erst einmal das Mikrofon unter die Nase gehalten. Ohne die gute Stimmung des Flügels, so dieser denn zum Einsatz kommt, würde möglicherweise eine Verstimmung der Musiker eintreten. Dem wirkt er zuverlässig und gründlich vor jedem Gezeitenkonzert entgegen und gibt für Gezeiten-TV einen kleinen Einblick in seine Arbeit.

Gezeiten-TV im Gespräch mit Dirk Lübben zum Abschluss

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Dirk Lübben ist organisatorischer Leiter der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft. Gemeinsam mit dem Gezeiten-Team setzt er die Ideen des künstlerischen Leiters, Matthias Kirschnereit, um. Im Gespräch mit Mieke Matthes zieht er seine Bilanz der Gezeitenkonzerte 2013 für Gezeiten-TV.

Gezeiten-TV: Mieke Matthes und Matthias Kirschnereit zum Abschluss der Gezeitenkonzerte 2013

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In der Pause der öffentlichen Probe vor dem Abschluss der Gezeitenkonzerte 2013 hat sich Mieke Matthes für Gezeiten-TV mit dem künstlerischen Leiter des Festivals, Prof. Matthias Kirschnereit unterhalten. Natürlich ging es um den Verlauf der Gezeiten 2013, gleichzeitig gab es aber auch schon einen kleinen Ausblick auf 2014. Am Abend des 11. Augusts gingen die Gezeitenkonzerte 2013 in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek unter Beteiligung der Kammerakademie Potsdam zusammen mit Matthias Kirschnereit als Solist am Klavier zu Ende.

„Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen!“

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Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer
Christian Tetzlaff und Matthias Kirschnereit beim Gezeitenkonzert in Sengwarden, Foto: Karlheinz Krämer

Der Kreis schließt sich. Am 21. Juni, einem verregneten Freitag, starteten die zweiten Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft in der Lambertikirche in Aurich. Gestern, sieben Wochen später, endeten sie in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek. Bei beiden Konzerten sprach Matthias Kirschnereit, künstlerischer Leiter, jenes Motto von Beethoven aus, das dieser seiner Missa Solemnis voran stellte: „Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen!“
Musik ist, wie ich sie verstehe, keine Kopfsache. Sie lässt sich als Wissenschaft betreiben, als Industrie bewirtschaften und als Kunstprodukt untersuchen. Aber sie ist vor allem eines: eine Herzensangelegenheit. Kein Fall für den Kardiologen, sondern eine Kraft, die etwas auslösen kann, was uns bislang noch kein Geheimdienst dieser Welt stehlen kann: Gefühle.

So bleibt am Ende der Gezeiten 2013 mehr übrig als pure Information wie: 6000 Besucher, 32 Konzerte, Namen, Gesichter, Kirchenreihen, Fahrtkilometer, Abendprogramme usw.

Diese sieben Gezeiten-Wochen im Jahr sind etwas Besonderes. Sie stechen heraus aus 52 Wochen, die oft schnell und hektisch vorbeirauschen und in der Erinnerung verblassen. Unvergessliche Stunden können ewig bleiben. Konzerte gehören im Allgemeinen dazu. Jeder weiß, wann und wo er Alfred Brendel, die Rolling Stones oder die aufstrebende Band aus der Nachbarschaft gesehen hat. Wie oft wurden wir noch in diesem Jahr auf die Gezeiten 2012 angesprochen! Man muss nicht immer Dangast nennen. Aber sagen wir einmal: Amaryllis Quartett in Pewsum und jeder, der da war, weiß Bescheid. Ein Brahms Quintett, das so unter die Haut ging, dass ich eine Woche danach nur Brahms gehört habe.

Für das Team sind diese Wochen die intensivsten überhaupt. Schlaf, Wochenende, Urlaub – alles Fremdwörter in dieser Zeit. Aber wenn alles so gut, harmonisch und mit einer Portion Humor funktioniert, gelingt so ein Festival und Künstler, Besucher und das Team fühlen sich heimisch. Am Ende bleibt ein Gefühl von Dankbarkeit. Auch so eine geniale Eigenschaft von Musik.
Dass sie nicht zwischen Alt und Jung unterscheidet, gehört auch dazu. Und ja, man darf, man soll sogar zu Christian Tetzlaff gehen, auch wenn man vielleicht glaubt, dass man „eh keine Ahnung davon hat“. Wenn klassische Musik ein elitärer Verein wird, hat sie verloren. Das ostfriesische Publikum ist zum Glück neugierig und weltoffen. Vielleicht, weil es noch nicht zu verwöhnt ist. Aber vielleicht auch einfach so, und die Künstler spüren das. Alle wollen wiederkommen, das haben sie Matthias Kirschnereit versprochen. Und doch gibt es auch 2014 jede Menge neue Gesichter. Das Name-Dropping beginnt sicher in den nächsten Monaten.

Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in Bargebur 2013, Foto: Karlheinz Krämer
Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in Bargebur 2013, Foto: Karlheinz Krämer

Für mich persönlich war es auch in diesem Jahr ein Glück, dabei gewesen zu sein und einen winzigen Beitrag leisten zu können. In den letzten vier Jahren, in denen ich in Oldenburg lebe, hatte ich das Glück, oft die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen genießen zu können. Weil dort großartige Musik, außerordentliche Qualität und ein Gesamtprogramm geboten werden, das mitreißend ist.
Aber auch, weil diese Klasse im Nordwesten ihresgleichen gesucht hat. Insofern ist das Jahr 2012 besonders erinnerungswürdig. Weil seitdem dank Matthias Kirschnereit ein Festival in Ostfriesland besteht, das eine kleine, aber exquisite Rolle bundesweit spielt. Weil man nicht mehr zur Berliner Waldbühne fahren muss, um Christian Tetzlaff zu hören. Weil man junge Künstler wie Lilit Grigoryan entdeckt, die in einer intimen ostfriesischen Kirche Musik spielen, die sich in die Seele eingräbt. Weil man sich schon jetzt auf den Sommer 2014 freut.

Julian Steckel beim Gezeitenkonzert in Buttforde, Foto: Karlheinz Krämer
Julian Steckel beim Gezeitenkonzert in Buttforde, Foto: Karlheinz Krämer

Welche Erinnerungen von den Gezeiten 2013 übrig bleiben, überlasse ich getrost jedem einzelnen. Sei es der Bach-Abend mit Julian Steckel, die unendliche Nacht der Gipfelstürmer oder schlicht der Geschmack der Currywurst vom Haase-Catering. Jeder Abend hat seine Geschichte, seine Protagonisten und Besonderheiten. In diesem Fall hat die Langlebigkeit von Informationen im Internet ja auch eine gute Sache: Wer mag, kann alle diese Geschichten hier im Blog nachlesen. Jetzt gleich, oder im Winter, bei einer Tasse Tee und guter Musik. Und bis 2014 hält Wibke Heß Sie und mich hier auf dem Laufenden. Bis dahin!

Klassik im Probe-Modus

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Öffentliche Probe mit der Kammerakademie Potsdam in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden
Öffentliche Probe mit der Kammerakademie Potsdam in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden

Wir kennen sie in eleganten Abendroben oder dem kleinen Schwarzen, in schickem Anzug mit oder ohne Krawatte: Die Musiker und Musikerinnen der Gezeitenkonzerte sind bei ihren abendlichen Auftritten im besten Sinne des Wortes geschniegelt und gestriegelt. Doch bei der Öffentlichen Generalprobe zum Abschlusskonzert in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek konnte man am Sonntag die Künstler mal von einer ganz anderen Seite erleben – leger und locker in jeder Hinsicht, gelöst und scheinbar ohne Lampenfieber.

“Ist das jetzt ein Techniker oder ein Musiker?”, fragte sich ein Besucher und beobachtete einen Typen mit lockigem Haar in weißem T-Shirt und kurzer Hose, der eine Geige zur Bühne trug. Und ja, es war ein Musiker und zwar von der Potsdamer Kammerakademie im, dem Wetter angemessenen, Sommeroutfit. Auch Matthias Kirschnereit, der künstlerische Leiter der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft, ließ es am Vormittag eher entspannt angehen – trug ein bunt geblümtes Hemd zum Drei-Tage-Bart.

Ja, bei der Generalprobe ist eben alles ein wenig anders. Und gerade das machte wohl für 350 Gäste und auch für das Team des Festivals den Reiz aus. Hier darf man auch schon mal aufstehen und das stille Örtchen aufsuchen, wenn es pressiert. Zumindest ohne böse Blicke zu ernten. Und auch die Schale mit Hustenbonbons eines bekannten Schweizer Herstellers fehlte gänzlich. Die, so erzählte ein Paar aus dem Kölner Raum, würden bei Klassikkonzerten in der Domstadt vor Beginn gereicht, um potenziell kratzende Hälse zu besänftigen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Öffentliche Generalprobe als Geheim-Tipp erwiesen.Und das mit Recht. Doch so entspannt und leger die Atmosphäre am Vormittag auch war, so konzentriert und fokussiert waren die Musiker trotz allem auf der Bühne. So wurde während der Probe an Details von Mozart’schen und Fils’schen Werken gefeilt, mit einem netten Nebeneffekt für das Publikum. Das erhaschte bei dieser Gelegenheit nämlich nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des Konzertbetriebes, sondern kam auch noch in den Genuss manchen Satz gleich mehrfach zu hören. Ein für alle angenehmer und spannender Vormittag, der erst gegen 14:00 Uhr endete.

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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern