Das Spätwerk

Geschrieben am
Alfred Brendel beim Gezeitenkonzert in Gristede, Foto: Karlheinz Krämer
Alfred Brendel beim Gezeitenkonzert in Gristede, Foto: Karlheinz Krämer

Ein älterer Herr im gepflegten Anzug betritt vorsichtig die Bühne von Gut Horn in Gristede. Er setzt sich nicht in einen Sessel, wie man es einem 83-Jährigen wünschen würde. Nein, er setzt sich auf den Klavierhocker, dieses rückenlehnenlose kleine Holzding, auf dem er in seinem Leben wohl mehr Zeit verbracht hat als auf normalen Stühlen, geschweige denn in gemütlichen Sesseln. Dieser ältere Herr braucht es nicht gemütlich. Dafür ist er scheinbar noch zu gerne unterwegs, mit seinen Vorträgen über die Musik, die Literatur, und alles, was zwischen diesen beiden Künsten liegt, die er immer begeistert aufgesogen hat und die er (zumindest die Musik) auf der höchsten Weltbühne vorgetragen hat. Poetisch wolle er auch anfangen, sagt er und verbindet Musik und Sprache in einer fantasievollen Annäherung an Beethovens Spätwerk. Da ist von hohen und tiefen Landschaften die Rede, von den stärksten Gefühlen, die nur Beethoven in ihrer ganzen Komplexität und Einfachheit, Erhabenheit und Profanität künstlerisch ausdrücken konnte. Ehe man sich versieht, steckt man mittendrin im Denken dieses älteren Herren, dessen unglaubliche Lebens- und Wirkungsgeschichte ihn wie eine Aura begleitet.

→Weiterlesen… “Das Spätwerk”

Streifzug: Landschaftspicknick Holter Hammrich

Geschrieben am
Streifzug mit Picknick im Holter Hammrich, Foto: Matthias Bergmann
Streifzug mit Picknick im Holter Hammrich, Foto: Matthias Bergmann

Der Streifzug zum Konzert in Backemoor entführte die Besucher der Gezeitenkonzerte am 3. Juli in den Holter Hammrich. Dieser ca. 230 ha große Entlastungspolder der Leda mit Feuchtwiesen, großen Flachgewässern und naturnahen Flächen hat sich in den letzten Jahren zu einem ganz besonderen Vogelparadies entwickelt. Für das Landschaftspicknick wurde mit einer Sondergenehmigung des NLWKN ein besonders schöner Aussichtspunkt auf dem Deich in der Nähe der Vogelbeobachtungswand ausgewählt. Von hier aus hatten die Gäste bei herrlichstem Sommerwetter einen fantastischen Blick über die Polderflächen. Nach dem Motto “Landschaft schmeckt” wurden von Gunda Heyen außer einer gemütlichen Tasse Tee, Krintstuut und selbstgebackenen Stachelbeerkuchen nach Rezept von Tini Peters auch Produkte der nur 2 km entfernten Schatteburger Schafskäserei aufgetischt: Hart- und Frischkäse, Lammsalami und Schafsmilchlikör.

→Weiterlesen… “Streifzug: Landschaftspicknick Holter Hammrich”

Die Gezeiten – Der Mythos

Geschrieben am

Irgendwo zwischen Forlitz-Blaukirchen und Buttforde vor einigen Jahren.

Windmühlen in Ostfriesland, Foto: Karlheinz Krämer
Windmühlen in Ostfriesland, Foto: Karlheinz Krämer

Apollon, Gott der Dichtkunst und Musik, rumänische Tänze von Bartók pfeifend, streicht durch die Natur. Er streichelt mit seiner großen Hand über die Wallhecken und flüstert mit der Stimme einer zärtlich Mutter, die weiß, dass sie ihr Kind jetzt aus unschuldigen Träumen reißt: „Ostfriesland….pssst…“ Als keine Antwort kommt, etwas energischer: „Hey Ostfriesland!“. Keine Antwort. Dann im dröhnenden Bass: „OSTFRIESLAND!“

Ostfriesland erwacht langsam, fährt die Windräder hoch und krächzt: „Apollon … moin …. Wat wullt du denn?“ Apollons Stimme tönt über die Wiesen wie acht himmlische Posaunen: „Dein kultureller Dornröschenschlaf ist vorbei, meine Verehrte! Es ist kurz vor der Sommersonnenwende. Die Gezeiten sind da!“ →Weiterlesen… “Die Gezeiten – Der Mythos”

Gezeiten-TV: Ungewöhnliche Fragen an Matthias Kirschnereit

Geschrieben am

Hier klicken, um den Inhalt von www.youtube-nocookie.com anzuzeigen

Karlheinz Krämer, Festivalfotograf und Filmer bei den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft, hat beim letzten Pressegespräch im Forum Ende April die Gelegenheit genutzt und sich Matthias Kirschnereit für ein kurzes Interview für Gezeiten-TV geschnappt. Rausgekommen sind persönliche Antworten auf ungewöhnliche Fragen. Glücklicherweise haben die beiden ein super Timing und die Antworten kamen dem künstlerischen Leiter wie immer auf Anhieb flüssig über die Lippen.

Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum

Geschrieben am
Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben
Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben

Ochtersum liegt am Rande der Geest zur Marsch hin und besteht aus den Ortsteilen Ostochtersum und Westochtersum, wo sich die Kirche befindet. Der spätromanische Backsteinbau, wahrscheinlich um Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, wurde dem Heiligen Maternus, dem ersten namentlich bekannten Bischof von Köln (bezeugt als Teilnehmer zweier Synoden 313 und 314) geweiht. Späteren Legenden nach soll er ein Schüler des Petrus gewesen sein. In Deutschland gibt es außer in Köln nur wenige Maternus- oder Maternianus-Kirchen, im Elsass findet man sie häufiger. →Weiterlesen… “Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum”

Die Schöpfung: Haydn-Oratorium beim Gezeitenkonzert in Esens

Geschrieben am
Mitglieder der Kantorei, Vertreter der Sponsoren und der Ostfriesischen Landschaft in der St.-Magnus-Kirche zu Esens, wo am 22. Juni im Rahmen der Gezeitenkonzerte das Haydn-Oratorium "Die Schöpfung" aufgeführt wird, Foto: Klaus Händel, Anzeiger für Harlingerland
Mitglieder der Kantorei, Vertreter der Sponsoren und der Ostfriesischen Landschaft in der St.-Magnus-Kirche zu Esens, wo am 22. Juni im Rahmen der Gezeitenkonzerte das Haydn-Oratorium “Die Schöpfung” aufgeführt wird, Foto: Klaus Händel, Anzeiger für Harlingerland

Freitagmorgen hatte die ev.-luth. Kirchengemeinde Esens ins Gemeindehaus zu einem Pressegespräch eingeladen. Der Saal im ersten Stockwerk reichte gerade so aus, Teetassen mussten nachgeordert werden. Warum das Ganze? Das große Oratorium „Die Schöpfung“ wurde als ein Beitrag „aus Ostfriesland für Ostfriesland“ bei den Gezeitenkonzerten aufgenommen. Eines von Haydns Meisterwerken wird gemeinsam vom Nordwestdeutschen Barockorchester und der St.-Magnus-Kantorei ergänzt durch die Solisten Margareth Hunter (Sopran), Mirco Ludwig (Tenor) und Jan-Bernd Strauß (Bass) am Sonntag, dem 22. Juni 2014 um 17:00 Uhr in der Esenser St.-Magnus-Kirche zur Aufführung gebracht. →Weiterlesen… “Die Schöpfung: Haydn-Oratorium beim Gezeitenkonzert in Esens”

Es gibt noch Karten für die Gezeitenkonzerte

Geschrieben am
Tine Thing Helseth, Foto: Colin Bell
Tine Thing Helseth, Foto: Colin Bell

Wie dieses Gerücht (s. Vermutung auf unserer Facebook-Seite vom 27. Februar) entsteht, dass es schwer sei, Karten für die Gezeitenkonzerte zu bekommen, wissen wir immer noch nicht. Sicher ist heute, gut fünf Wochen vor Beginn des Festivals, dass es für die meisten Konzerte noch Karten gibt. Leider ist die Befürchtung, dass das Auftaktkonzert im Presswerk des Volkswagenwerkes frühzeitig ausverkauft sein würde, entgegen unserer Vermutung tatsächlich schneller eingetreten als gedacht. Die gute Nachricht ist: Alle, die für Tine Thing Helseth und das Ensemble Allegria keine Karten mehr bekommen haben, können sich auf den geplanten Mitschnitt unseres Kulturpartners NDR Kultur freuen. (Der Sendetermin wird, sobald er feststeht, hier bekannt gegeben!). →Weiterlesen… “Es gibt noch Karten für die Gezeitenkonzerte”

Pressegespräch zur Vorstellung des Programmhefts der Gezeitenkonzerte

Geschrieben am

Unsere Stammkunden in unserem Verteiler (> 7.000 Adressen) haben es schon, aber heute wurde es der Presse und damit ab morgen der Öffentlichkeit vorgestellt: das Programmheft mit den 32 Gezeitenkonzerten 2014 unter dem Motto „Kontraste!“

Pressegespräch zur Vorstellung des Programmheftes der Gezeitenkonzerte mit Dirk Lübben (organisatorischer Leiter), Prof. Matthias Kirschnereit (künstlerische Leitung), Hilko Gerdes (stv. Landschaftspräsident) und Kerstin Henjes (Hauptförderer Statoil Deutschland); Foto: Karlheinz Krämer
Pressegespräch zur Vorstellung des Programmheftes der Gezeitenkonzerte mit Dirk Lübben (organisatorischer Leiter), Prof. Matthias Kirschnereit (künstlerische Leitung), Hilko Gerdes (stv. Landschaftspräsident) und Kerstin Henjes (Hauptförderer Statoil Deutschland); Foto: Karlheinz Krämer

Nach einer kurzen, aber umso herzlicheren Begrüßung durch Vizepräsident Hilko Gerdes durfte Matthias Kirschnereit loslegen und befand zu allererst, dass es uns gemeinsam gelungen sei, in dem dritten Jahr der Gezeitenkonzerte das bislang schönste und abwechslungsreichste Programm zusammenzustellen. Der bisherige Verlauf des Vorverkaufs sei fantastisch gewesen und er bedauere schon jetzt die Besucher, die irgendwann vielleicht keine Karten mehr bekommen. So wie er das sagt, klingt das nicht nach hohlen Phrasen, sondern wirklich ernst gemeint. Und die Zahlen geben ihm und seiner Konzeption recht: Ausverkauft ist mittlerweile das Konzert mit dem Trio Machiavelli auf Schloss Gödens und auch das Auftaktkonzert mit Tine Thing Helseth und dem diesjährigen HoT-Talent (Heroes of Tomorrow) unseres Hauptförderers Statoil, dem Ensemble Allegria, das traditionell auch von der Oldenburgischen Landesbank unterstützt wird. Ansonsten sind alle weiteren dreißig Konzerte verhältnismäßig gleichmäßig gebucht. Allerdings haben wir uns auch große Mühe gegeben, die Erwartungen der Besucher vorauszuahnen und die Kapazität dem Bedarf und den Künstlern anzupassen. Matthias Kirschnereit wüsste auf jeden Fall kein Konzert, das er freiwillig verpassen würde. →Weiterlesen… “Pressegespräch zur Vorstellung des Programmhefts der Gezeitenkonzerte”

Morgen beginnt der Vorverkauf für die Gezeitenkonzerte 2014

Geschrieben am
Großbaustelle vorm Landschaftsforum
Großbaustelle vorm Landschaftsforum

Unser Team hat gerackert und sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger für Sie aufgeschlitzt: Nun sind über 6.000 Briefumschläge mit dem Faltblatt für die Gezeitenkonzerte 2014 kuvertiert, personalisiert und nach Postleitzahlen sortiert bei der Post eingeliefert. Wenn alles mitläuft, sind die ersten Sendungen morgen schon in den Haushalten.
Um Punkt 09:00 Uhr wird unser Ticketsystem ReserviX freigeschaltet, und am Telefon warten freundliche KollegInnen auf Ihre Bestellungen: Es kann losgehen! →Weiterlesen… “Morgen beginnt der Vorverkauf für die Gezeitenkonzerte 2014”

Was passiert bei den Gezeitenkonzerten?

Geschrieben am
Nils Mönkemeyer, Foto: Irène Zandel
Nils Mönkemeyer, Foto: Irène Zandel

Viele fragen sich im Stillen, manche fragen uns ganz direkt, warum im Gezeitenblog zurzeit nicht so viel passiert wie sonst. Das hat einen ganz einfachen Grund: Es kommt einfach keiner dazu, sich mal ein paar Minuten zurückzuziehen und konzentriert einen Blogbeitrag zu verfassen. Unsere kleine, aber feine Abteilung „Landschaftsforum“ kümmert sich in der Ostfriesischen Landschaft neben den Gezeitenkonzerten (Künstler, Inhalte, Programme, Orte, Finanzierung, Werbung, Tickets etc.) auch um den laufenden Betrieb des Forums (Vorträge, Sitzungen, Workshops etc.) und um das eigene Programm mit Konzerten und Kabarett.

Im Sommer 2014 wird es rund dreißig Gezeitenkonzerte geben, und diese stehen mittlerweile so gut wie alle fest. Es ist eine sehr spannende Zeit: Jeden Abend fragt man sich wie es möglich ist, dass der Tag schon wieder vorbei ist und man kaum vorangekommen ist. Das stimmt eigentlich so nicht, denn man hat doch wieder ein weiteres Programm fertig, ein paar Gagenverhandlungen geführt oder Matthias Kirschnereit hat noch ein oder mehrere Einfälle, wen man für den abgesprungenen Künstler x einsetzen oder welche Formation man vielleicht noch ergänzen sollte. Am Montag gab es ein Gespräch mit unserem Kulturpartner NDR Kultur, welche Gezeitenkonzerte für einen Mitschnitt interessant wären; dafür müssen die genauen Abfolgen eingeholt werden. Im Programm vom Ensemble Kaleidophonia wird noch ein Werk ausgetauscht, und auch Peter Ruzicka hat sich noch ein bisschen Bedenkzeit erbeten, um an seinem Portraitkonzert Neue Musik noch ein bisschen feilen zu können. Diese Woche haben sich zu den ursprünglich geplanten Gezeiten-Künstlern Nils Mönkemeyer (Viola) und William Youn (Klavier) sowie Harfenistin Jana Bouskova und Flötistin Christina Fassbender dazugesellt. Frau K. aus A. wird sich sehr darüber freuen, haben wir doch ihren Wunsch nach einer Harfe erfüllt. Sie sehen: Manchmal lohnt es sich, Anregungen zu geben! Dafür ist das polnische Mecorre Streichquartett leider sozusagen „geplatzt“, und auch Kit Armstrong und Andrej Bielow musste schweren Herzens abgesagt werden. Schade, aber auch im nächsten Jahr wird es ja wieder Gezeitenkonzerte geben!

Terminschwierigkeiten gibt es zwischendurch immer wieder mal und die Fußball Weltmeisterschaft macht unsere Planung nicht gerade einfacher. Aus diesem einfachen Grund haben manche Gezeitenkonzerte komisch anmutende Anfangszeiten. So gibt es z. B. in diesem Jahr nicht nur Sonntagskonzerte um 17:00 Uhr, die mittlerweile fest eingeführt sind, sondern auch Konzerte nachmittags um drei. Da soll mir noch mal jemand sagen, dass er so ungern im Dunkeln nach Hause fährt – an den Tagen ist man sogar rechtzeitig zum Abendbrot bzw. WM wieder zu Hause. An diesen Tagen dürfen dann allerdings keine Trauungen stattfinden, weil die Bühne und ggf. der Flügel stören würden, und wir müssten erneut umdisponieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle einfach mal unseren vielen Gastgebern und Kooperationspartnern, die bisweilen viel Geduld aufbringen.

In meinem Kopf sind schon ganz viele Ideen für die nächsten Blogposts, in denen ich dann vermutlich etwas ausführlicher auf die Künstler und ihre Programme eingehen werde. Mein Notizbuch, das ich im November begonnen habe, ist ebenfalls schon wieder fast voll: Alles wird, und es wird vor allem gut!

Gezeitenkonzerte 2014: Das nicht-enden-wollende Puzzlespiel

Geschrieben am
Matthias Kirschnereit beim Telefonat zur Vorbereitung der Gezeitenkonzerte 2014
Matthias Kirschnereit beim Telefonat zur Vorbereitung der Gezeitenkonzerte 2014

Die Planungen der Gezeitenkonzerte 2014 haben eigentlich schon im Sommer begonnen. Am Rande von Konzerten oder direkt im Anschluss ans Festival kamen Menschen auf uns zu, einerseits mit Programmvorschlägen, andererseits mit Nachfragen zum Thema Förderung oder der erneuten Zusage fürs kommende Jahr. Dementsprechend puzzeln wir zurzeit in drei verschiedenen Kategorien: Künstler, Daten und Förderer. Das ist sehr spannend, zeitintensiv und nach außen kaum sichtbar.

In der letzten Woche haben wir, Dirk Lübben und ich, uns in den Zug gesetzt und sind nach Hamburg zu Matthias Kirschnereit gefahren, um am Küchentisch der Familie gemeinsam über Zahlen, Orte und Programme zu grübeln. Letztes Jahr im November haben wir das erstmalig gemacht, und es hat sich als sehr gut erwiesen – so wie die Spagetti, die Matthias in einer kleinen Pause zwischendurch gezaubert hat. Vieles lässt sich per Telefon und E-Mail klären, bestimmte Dinge bedürfen allerdings doch des persönlichen Gespräches, sodass es ein anstrengender und langer Tag (mit Vor- und Nachbereitung im Zug und Zuhause) war, der sich für alle Beteiligten aber gelohnt hat. Glücklicherweise konnte Matthias diesen einen Tag Zeit zwischen den Aufnahmen für die zweite Händel-CD gemeinsam mit der Deutschen Kammerakademie Neuss und Konzerten in Remscheid und Gelsenkirchen für das Rendezvous mit uns verteidigen.

Ganz ohne Rückschläge, das heißt Absagen, geht es zu unserem großen Bedauern auch bei den Gezeitenkonzerten nicht. So waren wir uns mit dem Verein Junger Kaufleute aus Leer als Kooperationspartner einig, Grigory Sokolov nach Leer zu holen und hatten auch schon den Termin festgelegt, bis sich bei der Agentur zwei Anfragen überschnitten haben und sich für 2014 keine Alternative mehr finden ließ. Auch Pianist Igor Levit und Violinistin und künstlerische Leiterin der Sommerlichen Musiktage Hitzacker Caroline Widman konnten für das kommende Jahr kein Datum mehr anbieten. Als kleinen Lichtblick schlug Lulu, ihre Managerin bei IMG, vor, sie übernächstes Jahr als „Artist in Residence“ einzubinden. So etwas haben wir bei den Konzerten ja gar nicht – noch nicht?!

So wurde in der letzten Woche viel telefoniert, verschoben und geschachert – ja, das gehört nun einmal alles dazu. Nun können wir endlich langsam aber sicher auch die Konzertsponsoren anschreiben und ihnen konkrete Programme mit Interpreten und Orten zur Förderung vorschlagen. Ohne finanzielle Unterstützung läuft auch bei den Gezeitenkonzerten gar nichts. Deswegen hat Matthias Kirschnereit bereits bei einer Dankeschön-Veranstaltung im Hause der Ostfriesischen Landschaft Ende September die Förderer über die geplanten Inhalte für 2014 informiert. Wir vom Gezeitenblog hüllen uns indes noch ein bisschen in Schweigen.

Gezeiten-TV beim Erlebnistag 2013

Geschrieben am

Hier klicken, um den Inhalt von www.youtube.com anzuzeigen

Der Erlebnistag bei den Gezeitenkonzerten rund um die Musik ist immer eine tolle Sache für Groß und Klein. Am Sonntag (30. Juni 2013) standen im Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseum Campen zwei musikalische Märchen im Mittelpunkt. Das Bremer Figurentheater “Mensch, Puppe!” führte zuerst Schneewittchen und nachmittags Aschenputtel auf. Dazwischen waren die Kinder eingeladen, sich in Workshops mit den Nekkepenns, unterstützt von Mitgliedern aus dem Freundeskreis der Gezeitenkonzerte, gemeinsam auf den zweiten Teil vorzubereiten. Da wurde gesungen, gebastelt und getanzt. Die Museumsfrünnen luden zum Trecker fahren ein. Mieke Matthes hat für Gezeiten-TV den künstlerischen Leiter der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft, Matthias Kirschnereit, befragt, wie wichtig seiner Meinung nach das Heranführen von Kindern an Musik ist.

Erlebnistag mit Theater und Treckerfahrt

Geschrieben am
Erlebnistag mit "Mensch, Puppe!" - Jeannette Luft (Schauspiell) und Ralf Winkelmann (Gitarre), Foto: Karlheinz Krämer
Erlebnistag mit “Mensch, Puppe!” – Jeannette Luft (Schauspiell) und Ralf Winkelmann (Gitarre), Foto: Karlheinz Krämer

Wenn gestandene Treckerfahrer das Lachen kaum aus dem Gesicht kriegen und sich künstlerische Leiter mitsamt Kind und Kegel “abschleppen” lassen – dann ist Erlebnistag bei den Gezeitenkonzerten. Heute pausierte das ostfriesische Schietwetter endlich einmal, und mit ein wenig Glück konnte man sogar den ein oder anderen Sonnenstrahl erhaschen. Eine wahre Wohltat nach den Regenmassen der vergangenen Tage. Im Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseum Campen hatten die Macher für Familien – ob mit großen oder kleinen Kindern, wirklich was auf die Beine gestellt. In der großen Scheune saß man zwischen Treckern und altem landwirtschaftlichem Gerät, während Jeanette Luft auf der Bühne mit Hingabe Prinzessin Othilie gab und uns in die Märchenwelt entführte. Man ist doch immer wieder erstaunt mit wie wenigen und simplen Requisiten die Künstler des Bremer Figurentheaters “Mensch Puppe!” das Publikum in den Bann ziehen.

Anschließend standen Workshops mit den Nekkepenns auf dem Programm – da wurde in der Scheune hochkonzentriert gebastelt und geklebt, geprobt und getanzt. Beim zweiten Stück – “Aschenputtel” – durften die Kids dann mitspielen und taten das mit Feuereifer als fleißige Vögelchen oder als tanzende “Ball”-Prominenz. Da zückten die Eltern Smartphone oder Fotoapparat und hielten den großen Auftritt ihrer Kleinen fest.

Trecker fahren mit den Museumsfrünnen, Foto: Karlheinz Krämer
Trecker fahren mit den Museumsfrünnen, Foto: Karlheinz Krämer

Überhaupt war der Erlebnistag für die Kleinen teilweise echt das Größte. Vor allem die Fahrten mit den historischen Traktoren standen hoch im Kurs. Und nicht nur die Kinder brausten mit Glitzern in den Augen im “Schlitten” hinter den Zugmaschinen her. Die Väter hatten mindestens genau so viel Spaß. Und die Mamas? Die verzehrten Hüftgold in Form von unverschämt leckeren Torten – gebacken von den Museumsfrünnen – und müssen morgen wieder eine Runde mehr joggen. So kann er sein, ein perfekter Sonntag!!!

4. Fachtag niedersächsischer Festivalmacher

Geschrieben am

 

Dirk Lübben beim Best Practice-Erfahrungsbericht zum Ticketing der Gezeitenkonzerte
Dirk Lübben beim Best Practice-Erfahrungsbericht zum Ticketing der Gezeitenkonzerte

Musikland Niedersachsen gGmbH hatte heute zum 4. Fachtag niedersächsischer Festivalmacher ins PFL nach Oldenburg geladen. Diesmal ging es um die Themen „Ticketing & Vertrieb“. In diesem Zusammenhang durfte Wiebke Schoon natürlich nicht fehlen, ist sie doch bei den Gezeitenkonzerten diejenige, die sich um diesen Bereich kümmert. Gert Ufkes und Uwe Pape werden allerdings ein wenig gemurrt haben, sind doch die Programmhefte der Gezeitenkonzerte nach der Verzögerung im letzten Jahr schon heute in den Haushalten eingetrudelt. Das hat unweigerlich zu einer verstärkten Anfrage bei uns im Landschaftsforum geführt, sodass sie gerne Wiebkes Unterstützung gehabt hätten, um die potenziellen Besucher auf den Vorverkaufsbeginn am nächsten Montag zu vertrösten. Geplant war, dass die Broschüren erst am Mittwoch vor dem Himmelfahrtswochenende durch die Post geliefert werden.

Es war der erste Fachtag, zu dem der neue Geschäftsführer Markus Lüdke eingeladen hatte. Vermutlich aufgrund des fortgeschrittenen Zeitpunktes im Jahr war die Resonanz der Festivalmacher nicht ganz so gut wie sonst. Wir haben uns darauf verständigt, beim nächsten Mal einen Termin im November oder Februar ins Auge zu fassen. Viele Festivals so wie z. B. die Händelfestspiele Göttingen stehen in den Startlöchern oder haben gerade begonnen. Außerdem haben natürlich viele der Festivals bereits ein Ticketsystem. Trotzdem kann es durchaus interessant sein, mal über den Tellerrand zu schauen, des Weiteren ist es immer eine gute Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und seine Erfahrungen auszutauschen und vor allem am Rande schon ganz neue Ideen fürs nächste Festival zu entwickeln – egal, ob im Zusammenhang mit dem Ticketing oder Synergien mit anderen Veranstaltern. Und auch alte Hasen nehmen immer noch etwas mit und Ticketsysteme entwickeln sich weiter. Drei davon (ReserviX, Eventim und white label tickets) hatten die Möglichkeit, sich ausgiebig vorzustellen, erst im Plenum, dann in Einzelgesprächen. Die Anforderungen der einzelnen Veranstalter sind doch recht unterschiedlich. Einige arbeiten nur mit festen Räumen und nicht nummerierten Plätzen, wofür nicht unbedingt ein umfangreiches, teures webbasiertes System benötigt wird. Dirk Lübben war angefragt worden, ob er für die Gezeitenkonzerte ein „Best Practice“-Erfahrungsbericht aus seiner Sicht geben könnte. Viele Erfahrungen, die wir gemacht haben, decken sich im Prinzip mit denen der anderen Erfahrungsberichte von z. B. der Stiftung Niedersachsen, die jedoch mit einem anderen System als Reservix arbeitet, aber ähnliche Anforderungen hat.

Markus Lüdkes Vision ist ein gemeinsames Vorverkaufssystem für alle Festivals von Musikland Niedersachsen. Er hat angeboten, mit den Anbietern in Verhandlung zu treten, ob sich zumindest für kleinere Partner, die noch über kein System verfügen, vorteilhafte Konditionen aushandeln lassen.

Wie immer bei Tagungen von Musikland Niedersachsen verging der Tag wie im Flug – die Pausen wurden kürzer als geplant, einige Beiträge etwas länger, was aber positiv war: Vielen Dank ans Team für eine gute Konferenz, viele angenehme Begegnungen und interessante Gespräche fast vor der Haustür!

Freundeskreis der Gezeitenkonzerte

Geschrieben am

Am Freitagabend tagten im Hotel Am Schloss Aurich die “Freunde des Musikalischen Sommers in Ostfriesland”. Nachdem sich die Ostfriesische Landschaft Ende 2011 aus der Organisation dieses Festivals zurückgezogen hatte und die “Gezeitenkonzerte” ins Leben rief, hatte der Verein entschieden, das Jahr 2012 beitragsfrei zu stellen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Der Vorstand hatte es sich wahrlich nicht leicht gemacht und in vielen Sitzungen hin und her überlegt, bevor er über notwendig gewordenen Satzungsänderungen abstimmen ließ. Aus den “Freunden des Musikalischen Sommers in Ostfriesland” sollte der “Freundeskreis der Gezeitenkonzerte” werden. Nach einer kurzen Debatte der Mitglieder stand am Ende des Abends fest, dass die erforderliche Dreiviertelmehrheit für die vorgeschlagenen Satzungsänderungen deutlich erreicht wurde. Die Freunde der Familie König wollen nun einen neuen Verein gründen.

Die Gezeitenkonzerte bedanken sich herzlich für das ausgesprochene Vertrauen und freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Verein „Freundeskreis der Gezeitenkonzerte“! Wer Interesse hat, unser Festival durch seinen Mitgliedsbeitrag zu unterstützen, erhält die Beitrittsformulare auch bei uns im Landschaftsforum der Ostfriesischen Landschaft. Sobald es eine neue Homepage gibt, teilen wir das selbstverständlich mit.

JOCO bei der Ausstellungseröffnung “Land der Entdeckungen” und im August bei den Gezeitenkonzerten

Geschrieben am

JOCO - Josepha Carl, Foto: Stefan Krabath | Auch beim Gezeitenkonzert am 3. August in der Ostfriesischen Landschaft in Aurich dabei
JOCO – Josepha Carl, Foto: Stefan Krabath | Auch beim Gezeitenkonzert am 3. August in der Ostfriesischen Landschaft in Aurich dabei

Am Sonntag (27. Januar, parallel zum NDR-Sonntagskonzert mit den Gezeitenkonzerten) wurde als Auftakt zum Themenjahr in Emden die große Ausstellung „Land der Entdeckungen | Land van Ontdekkingen – Die Archäologie des friesischen Küstenraums“ im Landesmuseum eröffnet. Zur Ausstellungseröffnung hatte die Ostfriesische Landschaft als Leadpartner des Projektes in die Johannes a Lasco Bibliothek eingeladen, wo nach mehreren Grußworten die ostfriesische Band JOCO die musikalische Begleitung übernahm. Das sympathische Geschwisterduo Josepha und Cosima Carl, das sich nicht eindeutig einem bestimmten Genre zuordnen lässt, heizte den mehr als 350 Gästen mit ihren zweistimmigen Eigenkompositionen, begleitet von Gitarre, Saxofon und Keyboard, ordentlich ein. Landschaftsdirektor Dr. Rolf Bärenfänger und Dr. Jan F. Kegler von der Landschaft waren sehr begeistert von ihrer Musikalität; und auch Kollegiumsmitglied Rico Mecklenburg äußerte sich spontan im Netz: „Klasse, die beiden. Richtig gute Musik mit ostfriesischen Wurzeln, sehr vielseitig!“ und freute sich bereits auf JOCOs Beteiligung bei der „Langen Nacht“ der Gezeitenkonzerte am 3. August 2013. Dann spielen sie als einer von mehreren Acts zusammen mit Stefan Schneider am Schlagzeug und Christian Hengst am Bass im Auricher Landschaftsforum. Ein Wiedersehen gibt es dann auch mit dem sympathischen Pianisten Vasyl Kotys, der letztes Jahr in Bagband so viele bei seinem Gipfelstürmerkonzert in Bagband beeindruckt hat. Der wiederum spielt im benachbarten Ständesaal, in dem der Flügel auf ihn und weitere junge Talente wartet.

Zurück zur Ausstellung
Da unsere Gezeitenkonzerte erst am 21. Juni beginnen, laden wir Sie herzlich ein, in der Zwischenzeit die Ausstellung unserer Kollegen aus der Archäologie im Emder Landesmuseum zu besuchen. Dort erwarten Sie die Höhepunkte der archäologischen Forschungsarbeit im friesischen Küstenraum, der selbstverständlich auch die niederländischen Provinzen Fryslân, Groningen und Drenthe umfasst. Bis zum 16. Juni haben Sie Zeit sich die Funde aus 40 Jahren Forschungsgeschichte der Ostfriesischen Landschaft anzusehen. Ausgestellt werden z. B. der „Münzfund von Walle“, der Eigentum der Deutschen Bundesbank ist, der Kindersarg aus der Dornumer Häuptlingsgruft der Familie von Closter oder die bekannte Sonnenscheibe von Moordorf. Zur Erklärung wie Archäologie eigentlich funktioniert, gibt es eine Station nicht nur für Kinder und Jugendliche. Sie hilft auch uns Erwachsenen zu verstehen, warum sich der Bau einer Straße oder des Eigenheims durch das Eingreifen der „Spatenpaulis“ verzögert, dass es einfach wichtig ist, bestimmte Funde für die Nachwelt zu erhalten. Aktuelles Beispiel: Wir haben hier vor dem Haupthaus der Ostfriesischen Landschaft eine Großbaustelle, an der auch die Archäologen beteiligt sind. Heute haben sie Reste von Brückenpfeilern des Alten Hafens gefunden – eine spannende Sache, die die meisten Bauarbeiter vermutlich weniger interessieren wird, weil sie durch diesen Fund in ihrer Arbeit aufgehalten werden.

P.S.: Auch Land der Entdeckungen wird von Anfang an von einem Blog begleitet. Schauen Sie doch mal rein.

Hier klicken, um den Inhalt von www.youtube-nocookie.com anzuzeigen

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern