Gezeitenblog

St.-Magnus-Kirche Esens

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Innenansicht St.-Magnus-Kirche Esens
Innenansicht St.-Magnus-Kirche Esens

Die Kirche hatte mehrere Vorgängerbauten, deren letzter aus dem 15. Jahrhundert 1847 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. 1844/45 war ein neuer Turm gebaut worden, 1848-54 errichtete der Baumeister F.A.L. Hellner aus Hannover den Neubau als dreischiffige Hallenkirche mit Querschiff, Chor und Apsis im strengen Stil des Spätklassizismus.

Das Innere der Kirche ist neogotisch: hoch aufragende Pfeiler stützen scheinbar die Gewölbe. Sie haben jedoch keine tragende Funktion, sondern sind, bis auf die gusseisernen unter der Orgelempore, aus Holz, ebenso die Gewölberippen. Das Gewölbe ist nicht gemauert, sondern besteht aus Putz.

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Im Windschatten der Berechenbarkeit

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Offener Brief an unentschlossene Musikliebhaber

Liebe „Gezeitenkonzert“-Ostfriesen,

Julian Steckel, Foto: Marco Borggreve
Julian Steckel, Foto: Marco Borggreve

wenn man den geschätzten Festival-Veranstaltern glauben darf, soll es für die Gezeitenkonzerte in Bagband und Timmel noch Karten geben! Das kann ich eigentlich kaum glauben. Also rühre ich hier und jetzt die Werbetrommel, um zu überzeugen, dass das ja eigentlich nicht wahr sein darf.

In Bagband spielen am 21. Juni um 15:00 Uhr, also zu fußballfreundlicher Zeit (Ghana verliert erst ab 21:00 Uhr gegen unsere Portugal-Besieger), Julian Steckel (Violoncello) und Lauma Skride (Klavier) ein tolles Programm. Für 18 oder 25 Euro – nicht pro Musikstück, pro Karte! Und Schüler und Studierende zahlen gar nur 5 Euro!

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Ludgerikirche Norden

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Ludgerikirche Norden, Foto: Karlheinz Krämer
Ludgerikirche Norden, Foto: Karlheinz Krämer

Auf dem Marktplatz von Norden, einem der ausgedehntesten Deutsch­lands, steht der heute größte Sakralbau Ostfrieslands. Das aus heimi­schem Backstein und aus Tuff, einem Stein vulkanischen Ursprungs aus der Eifel, erbaute Gotteshaus wurde 1980-85 umfassend restauriert. Ursprünglich eine Tuffsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, dann im frühen 13. Jahrhundert in Backstein erneuert und später um den freistehenden Glockenturm ergänzt, war sie noch eine einfache, ungewölbte Saalkirche mit halbrunder Apsis. An deren Stelle trat dann 1445 ein gewölbtes Querschiff, dessen Ostabschluss wiederum in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch den spätgotischen Chor ersetzt und erweitert wurde.
Über dem Portal des nördlichen Querschiffes befindet sich ein frühgotisches Relief mit der Darstellung der Heiligen Drei Könige. Es stammt vermutlich aus der einst nördlich der Kirche gelegenen Andreas-Kirche.  →Weiterlesen… “Ludgerikirche Norden”

Mitreißend: Das fehlende Gezeitenkonzert vom Auftaktwochenende

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Lauma Skride, Foto: Marco Borggreve
Lauma Skride, Foto: Marco Borggreve

Über das Auftaktkonzert und auch über die Aufführung der „Schöpfung“ bei den Gezeitenkonzerten 2014 habe ich im Gezeitenblog schon genug geschrieben, damit ist das Auftaktwochenende jedoch noch nicht komplett. Denn am Samstag, 21. Juni 2014 aufgrund des Fußball-WM-Spiels Deutschland gegen Ghana bereits um 15:00 Uhr, bestreitet der aus seinem Solokonzert in Buttforde bereits bekannte Cellist Julian Steckel gemeinsam mit Lauma Skride am Klavier das zweite Gezeitenkonzert in der Kirche zu Bagband.
Lauma Skride ist die jüngste der lettischen „Skride Sisters“. Häufig spielt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Baiba (Violine), in diesem Jahr aber auch mit Daniel Müller Schott, Sol Gabetta oder eben Julian Steckel sowie Jörg Widmann oder Christian Tetzlaff bei den renommierten Festivals in Deutschland und anderswo. Der Bayerische Rundfunk sagt über ihr Spiel, es sei „wunderbar sensibel, mit herrlichen Klangfarben, immer wieder auch mit hochvirtuosem Elan“.
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Die Gezeiten – Der Mythos

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Irgendwo zwischen Forlitz-Blaukirchen und Buttforde vor einigen Jahren.

Windmühlen in Ostfriesland, Foto: Karlheinz Krämer
Windmühlen in Ostfriesland, Foto: Karlheinz Krämer

Apollon, Gott der Dichtkunst und Musik, rumänische Tänze von Bartók pfeifend, streicht durch die Natur. Er streichelt mit seiner großen Hand über die Wallhecken und flüstert mit der Stimme einer zärtlich Mutter, die weiß, dass sie ihr Kind jetzt aus unschuldigen Träumen reißt: „Ostfriesland….pssst…“ Als keine Antwort kommt, etwas energischer: „Hey Ostfriesland!“. Keine Antwort. Dann im dröhnenden Bass: „OSTFRIESLAND!“

Ostfriesland erwacht langsam, fährt die Windräder hoch und krächzt: „Apollon … moin …. Wat wullt du denn?“ Apollons Stimme tönt über die Wiesen wie acht himmlische Posaunen: „Dein kultureller Dornröschenschlaf ist vorbei, meine Verehrte! Es ist kurz vor der Sommersonnenwende. Die Gezeiten sind da!“ →Weiterlesen… “Die Gezeiten – Der Mythos”

Kirche Dunum

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Kirche Dunum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Dunum, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche in Dunum liegt auf sehr altem Siedlungsgebiet. Nicht weit entfernt befindet sich der sagenumwobene Radbodsberg. Hier soll der Sage nach der friesische König Radbod begraben sein. Bei der Ausgrabung des Hügels wurden mehrere Gräber, eine Steinkiste und ein Pferdeschädel mit Halswirbeln und Lederresten entdeckt. Vermutlich war ein Grabhügel der Steinzeit der Ursprung des Radbodsberges. Sowohl in der jüngeren Bronzezeit als auch in der frühen Eisenzeit, also bis zur Zeit Christi Geburt, wurde der Hügel als Bestattungsplatz genutzt und war somit über 3000 Jahre ein geheiligter Ort.
Die Kirche hatte, so haben Grabungen ergeben, einen hölzernen Vorgängerbau.

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Gezeiten-TV: Ungewöhnliche Fragen an Matthias Kirschnereit

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Karlheinz Krämer, Festivalfotograf und Filmer bei den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft, hat beim letzten Pressegespräch im Forum Ende April die Gelegenheit genutzt und sich Matthias Kirschnereit für ein kurzes Interview für Gezeiten-TV geschnappt. Rausgekommen sind persönliche Antworten auf ungewöhnliche Fragen. Glücklicherweise haben die beiden ein super Timing und die Antworten kamen dem künstlerischen Leiter wie immer auf Anhieb flüssig über die Lippen.

St.-Barbara-Kirche Bagband

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St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer
St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer

Schon von der Bundesstraße her, auf der die Autofahrer eilig an dem kleinen Dorf vorbei brausen, grüßt der Turm der Bagbander Kirche den neugierigen Besucher, der sich die Zeit nehmen will, einen Abstecher zu ihr zu unternehmen. Er wurde 1855 im neogotischen Stil an Stelle eines neben der Kirche stehenden romanischen Glockenstuhles an die Kirche angebaut.
Das Gotteshaus (2. Hälfte 13. Jahrhundert) liegt auf einen künstlich aufgeschütteten, großzügigen Hügel in der Dorfmitte. Viele Generationen haben es erhalten und verändert. Die Apsis, von der man noch den Giebelansatz im Mauerwerk erkennt, wurde im 16. Jahrhundert abgetragen, als das Gewölbe einstürzte. Die Ostwand bekam einen geraden Abschluss. Die sehr hoch sitzenden, ursprünglichen Fenster, von denen man bis auf je eins in der durch Lisenen gegliederten Süd- und Nordwand nur noch die romanischen Bögen sieht, deuten darauf hin, dass das Kirchenschiff einst einige Meter höher war. Auf der Südseite wurden recht wahllos Fenster in die Wand gebrochen und das Rundbogenportal mauerte man zu. →Weiterlesen… “St.-Barbara-Kirche Bagband”

„Anstiftung zum Mord“: Lew Tolstois und Ludwig van Beethovens Kreutzersonate

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Liya Petrova und Lilit Grigoryan bei der Langen Nacht der Gipfelstürmer 2013, Foto: Karlheinz Krämer
Liya Petrova und Lilit Grigoryan bei der Langen Nacht der Gipfelstürmer 2013, Foto: Karlheinz Krämer

Das erste Wort- und Musik-Programm bei den diesjährigen Gezeitenkonzerten ist das Concerto recitativo „Anstiftung zum Mord”: Lew Tolstois und Ludwig van Beethovens Kreutzersonate am Mittwoch, 2. Juli um 20:00 Uhr im Alten Kurhaus Dangast. Hans Christian Schmidt-Banse und Annette Kristina Banse bekommen für diesen Abend musikalische Unterstützung von Liya Petrova (Violine) und Lilit Grigoryan (Klavier), die im letzten Jahr gemeinsam bei der Langen Nacht der Gipfelstürmer aufgetreten sind. →Weiterlesen… “„Anstiftung zum Mord“: Lew Tolstois und Ludwig van Beethovens Kreutzersonate”

Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum

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Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben
Kirche Ochtersum, Foto: Dirk Lübben

Ochtersum liegt am Rande der Geest zur Marsch hin und besteht aus den Ortsteilen Ostochtersum und Westochtersum, wo sich die Kirche befindet. Der spätromanische Backsteinbau, wahrscheinlich um Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, wurde dem Heiligen Maternus, dem ersten namentlich bekannten Bischof von Köln (bezeugt als Teilnehmer zweier Synoden 313 und 314) geweiht. Späteren Legenden nach soll er ein Schüler des Petrus gewesen sein. In Deutschland gibt es außer in Köln nur wenige Maternus- oder Maternianus-Kirchen, im Elsass findet man sie häufiger. →Weiterlesen… “Sankt-Materniani-Kirche in Ochtersum”

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern