Tour-Auftakt TONALi 2016

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_MGM8568Auch in diesem Jahr arbeiten die Gezeitenkonzerte wieder mit TONALi zusammen. Am 9. März 2016 fand der Auftakt zur diesjährigen TONALi-Tour in Marienhafe statt. Meine Kollegin Wiebke Schoon und ich fuhren bereits früh morgens dorthin. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten (an dieser Stelle nochmal tausend Dank an den äußerst findigen Schulassistenten, Thomas Götz!) konnten wir dann endlich anfangen, die 40 Schülerinnen und Schüler auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten. Mit einem gemeinsamen Bus waren aus den anderen beiden Kooperationsschulen, der KGS Hage-Norden und der Realschule Dornum nämlich je zwölf Teilnehmer zur IGS nach Marienhafe gekommen.
Während unserer (fast) pannenfreien Präsentation gelang es uns langsam aber sicher, sie für TONALi-Tour zu entflammen. Dies verdanken wir nicht zuletzt der Unterstützung des per Skype zugeschalteten TONALi-Gründers, dem Cellisten Amadeus Templeton. →Weiterlesen… “Tour-Auftakt TONALi 2016”

St.-Barbara-Kirche Bagband

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St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer
St.-Barbara-Kirche Bagband, Foto: Karlheinz Krämer

Schon von der Bundesstraße her, auf der die Autofahrer eilig an dem kleinen Dorf vorbei brausen, grüßt der Turm der Bagbander Kirche den neugierigen Besucher, der sich die Zeit nehmen will, einen Abstecher zu ihr zu unternehmen. Er wurde 1855 im neogotischen Stil an Stelle eines neben der Kirche stehenden romanischen Glockenstuhles an die Kirche angebaut.
Das Gotteshaus (2. Hälfte 13. Jahrhundert) liegt auf einen künstlich aufgeschütteten, großzügigen Hügel in der Dorfmitte. Viele Generationen haben es erhalten und verändert. Die Apsis, von der man noch den Giebelansatz im Mauerwerk erkennt, wurde im 16. Jahrhundert abgetragen, als das Gewölbe einstürzte. Die Ostwand bekam einen geraden Abschluss. Die sehr hoch sitzenden, ursprünglichen Fenster, von denen man bis auf je eins in der durch Lisenen gegliederten Süd- und Nordwand nur noch die romanischen Bögen sieht, deuten darauf hin, dass das Kirchenschiff einst einige Meter höher war. Auf der Südseite wurden recht wahllos Fenster in die Wand gebrochen und das Rundbogenportal mauerte man zu. →Weiterlesen… “St.-Barbara-Kirche Bagband”

Kirche Zum guten Hirten Münkeboe

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Ev.-luth. Kirche Zum guten Hirten Münkeboe, Foto: Karlheinz Krämer
Ev.-luth. Kirche Zum guten Hirten Münkeboe, Foto: Karlheinz Krämer

Im Jahre 1765 bestimmte Preußens König Friedrich II., Herr über Ostfriesland, wie die Moore in seiner Provinz kultiviert werden sollten, in einem „Edikt wegen Urbarmachung der in Unserm Fürstenthum Ostfriesland und dem Harlingerlande befindlichen Wüsteneyen, wobey zugleich die Principia Regulativa festgesetzet werden, nach welchen bey Ausweisung der wüsten Feldern und bey Entscheidung der darüber entstehenden Streitigkeiten zu verfahren“.

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Petrus-und-Paulus-Kirche in Timmel

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Ev.-luth. Petrus-und-Paulus-Kirche Timmel, Foto: Karlheinz Krämer
Ev.-luth. Petrus-und-Paulus-Kirche Timmel, Foto: Karlheinz Krämer

Am Rande von Timmel, das als “Timberlae” schon um das Jahr 900 bekannt war, steht auf einer Warf der lang gezogene, von einem Tiroler Baumeister entworfene  Kir­chenbau von 1736 mit seinen Fenstern im gotischen Stil und dem Glockenturm, der 1850 angebaut wurde. Bevor dieser Bau entstand, gab es an derselben Stelle zwei Vorgängerkirchen. Bei Grabungen 1976 stieß man auf Brandspuren einer Holzkirche. Darüber entstand im 13. Jahrhundert eine Back­steinkirche, die im 18. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.

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Warnfriedkirche in Osteel

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Warnfriedkirche Osteel, Foto: Karlheinz Krämer
Warnfriedkirche Osteel, Foto: Karlheinz Krämer

Der Namenspatron Warnfried war ein englischer Friesenmissionar, der im Jahr 760 starb. Ihm wurde die einschiffige Kreuzkirche bei ihrer Fertigstellung im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts geweiht. Querschiff und Chor mussten 1830 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Langschiff und Turm wurden gleichzeitig verkürzt. Das Vorbild für diesen Sakralbau steht im nur drei Kilometer entfernten Marienhafe. Ebenso wie dort gab es an Chor und Querschiff Nischen, die für Skulpturen gedacht waren, von denen sich jedoch keine Spuren mehr fanden.

Innenschiff
Im Innern der Warnfriedkirche sind an den Wänden noch die Rumpfsäulen zu erkennen, auf denen einst die 1686 eingestürzten Gewölbe ruhten. Der Kirchenraum ist nun mit einer schönen, mit geometrischen Formen verzierten Decke überzogen. Die Ostwand richtete man neu auf und versah sie mit zwei großen, spitzbogigen Fenstern, die viel Licht in die Kirche fallen lassen. →Weiterlesen… “Warnfriedkirche in Osteel”

Reformierte Kirche Groothusen

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Reformierte Kirche Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer
Reformierte Kirche Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche in Groothusen war für uns eine der neuen Entdeckungen dieses Jahres. Die Krummhörn hat wirklich viele, wunderschöne Gotteshäuser zu bieten, von denen wir längst noch nicht alle gesichtet haben.
In Groothusen kam noch dazu, dass wir unglaublich herzlich empfangen wurden und uns eine große Hilfsbereitschaft und ein Hunger nach Kultur entgegengebracht wurde. So freuen wir uns also auf das dortige Debüt der Gezeitenkonzerte mit dem Duo Arp / Frantz am 28. Juni 2013 um 20:00 Uhr.

Groothusen
Nähert man sich von Greetsiel aus Groothusen, dann kann man seine ursprüngliche Form als lang gezogene Siedlung noch gut erkennen. Der Ort war eine Handelsniederlassung auf einer Wurt, der über die inzwischen verlandete Sielmönkener Bucht Zugang zum Meer hatte. →Weiterlesen… “Reformierte Kirche Groothusen”

St. Martinskirche in Remels

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Ev.-luth. St. Martinskirche Remels, Foto: Karlheinz Krämer
Ev.-luth. St. Martinskirche Remels, Foto: Karlheinz Krämer

Durch einen malerischen Backstein-Torturm aus dem 14. Jahrhundert betritt man den Friedhof, an dessen höchster Stelle die St. Martinskirche steht. An ihrem Äußeren kann man ablesen, dass sie in drei Phasen gebaut wurde. Der älteste Teil ist das westliche Kirchenschiff, das noch fast bis zum Dach aus so genannten Granitquadern besteht.
Dies ist der östliche Rest eines ganz aus Granitsteinen gebauten Apsissaales aus dem frühen 13. Jahrhundert. Um 1300 wurden der westliche Teil und die Apsis abgerissen. Dafür entstanden drei neue Joche im Osten, erkennbar durch die Mauern aus Backstein und Tuff im oberen Teil und die spitzbogigen Fenster mit umlaufenden Rundstäben.
Der Backsteinturm im historisierenden Stil entstand 1897/98.
An der Nordwand des Kirchenschiffes sieht man Kette, Halseisen und Podest eines Prangers. Als Mittelpunkt der Landesgemeinde Lengen war Remels Ort der Rechtsprechung. War ein Täter oder eine Täterin verurteilt, so wurde er oder sie „an den Pranger gestellt“. Was für uns heute nur noch eine im übertragenen Sinne gebräuchliche Redensart ist, war für den mittelalterlichen Menschen peinsame Realität: Verachtung und Hohn der Rechtschaffenen ergoss sich über ihn, und er bekam wohl auch schon mal Wurfgeschosse von faulem Gemüse oder Schlimmeren zu spüren, ganz abgesehen von der Schande, die ihm ein Weiterleben in der Gemeinschaft fast unmöglich machte.

Vor der Kirche ist seit einigen Jahren wieder ein Steinsarkophag aus dem 12. Jahrhundert aufgestellt, der 1911 zufällig im Boden gefunden und ins Heimatmuseum Leer transportiert worden war. In solchen aufwändigen Steinsärgen, die mit ähnlichem Deckel, wie dem auch neben der Kirche aufgestellten, geschlossen waren, beerdigten die Wohlhabenden der Gemeinde ihre Toten. So war sichergestellt, dass sie bei der Auferstehung noch alle Gebeine beisammen hatten. Später dann endeten diese Sarkophage des Öfteren als Viehtränken auf den Kuhweiden.

Der Innenraum
Der gewölbte Innenraum ist in vier Joche unterteilt, an der Ostwand des westlichen Joches sind noch die Ansätze der alten Apsis zu erkennen. Von der ornamentalen Ausmalung ist im Chorjoch ein Fries aus Akanthusblättern aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Rankenmuster an der Ostwand und im Chorgewölbe entstanden etwas später.

Ein bemalter Flügelaltar, den der Bildschnitzer und Maler Tönnies Mahler aus Leer um 1667 schuf, zeigt in der Mitte das Abendmahl und seitlich Szenen aus der Jugend Christi. Von Karfreitag bis Ostern werden die Seitenflügel geschlossen, und die Gemeinde sieht dann die Passion Jesu.

Aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt das Taufbecken aus Bentheimer Sandstein. Die Cuppa ruht auf vier Trägerfiguren, die unter ihrer Last zusammenzubrechen scheinen. Sie ist mit einem Fries aus Akanthusblättern geschmückt, der von Taustäben und Perlschnüren umrahmt ist. Wann der Taufstein seine farbige Fassung bekam, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde die rote Farbe auf der Cuppa und die blaue auf dem Fuß in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufgetragen. Die barocke Kanzel mit gedrehten Säulen und den geschnitzten Figuren der Evangelisten in Bogenfeldern entstand Ende des 17. Jahrhunderts.

Die zweimanualige Orgel mit angehängtem Pedal und 15 Registern baute Hinrich Just Müller, Wittmund, im Jahr 1782. Ihr Rückpositiv ist eine bis dahin selbstständige kleine Orgel, die in die Orgelbrüstung eingebaut und in die Gesamtanlage integriert wurde. 1978/79 wurde die Orgel restauriert, wobei nicht mehr erhaltene Teile weitgehend rekonstruiert wurden. Nun kann sich ihr edler Klang, auch wegen der hervorragenden Akustik in der Kirche, wieder gut entfalten.

Text: Monika van Lengen

Ev.-luth. St. Martinskirche Remels
Ostertorstraße
26670 Uplengen-Remels

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern