Reformierte Kirche in Bargebur

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Reformierte Kirche Bargebur, Foto: Karlheinz Krämer
Reformierte Kirche Bargebur, Foto: Karlheinz Krämer

Mehr als hundert Jahre dauerte es, ehe sich die Reformierten im „lutherischen“ Norden eine eigene Kirche bauen konnten. Seit 1612 durften sie immerhin Gottesdienst abhalten, mussten dazu aber in das vier Kilometer entfernte, reformierte Lütetsburg. Nach vielen Eingaben bekamen sie 1679 vom dort herrschenden Grafen Dodo II. von Knyphausen die Erlaubnis, in seiner Herrlichkeit, nämlich in Bargebur direkt von den Toren Nordens, gegen den Widerstand der Norder und trotz des Bauverbots der fürstlichen Regierung, eine Kirche zu errichten.

Seit einiger Zeit schon hatten sie, weil durch den Umbau des Schlosses die Schlosskapelle nicht mehr zugänglich war, in der Bargeburer Ölmühle Unterschlupf gefunden.

In Norden herrschte ein erbitterter Streit um den rechten Glauben. Kurz nach Beginn der Bautätigkeit kam es deshalb zu einem Aufruhr der Norder Lutheraner, die sich, manche mit „Feuerrohren“ bewaffnet, zusammenrotteten und den begonnenen Bau nebst Baumaterial vernichteten. Danach berichteten sie stolz, sie hätten „das Zwingli’sche Nest verheeret“. Nur unter dem Schutz der Brandenburgischen Truppe, die in Greetsiel lag, konnte die Kirche 1684 endlich gebaut werden. Die in Ostfriesland residierende Fürstin Christine Charlotte, selbst überzeugte Lutheranerin, musste widerwillig der Gründung einer reformierten Kirchengemeinde in Norden zustimmen.

Der schlichte Backsteinbau hat große, rundbogige Fenster, und seine Glocke befindet sich in einem Dachreiter auf dem Walmdach.
Durch einen Vorraum betritt man das von einer gewölbten Decke überspannte Kircheninnere. An der Nordwand befindet sich die Prieche, das logenartige Kirchen-gestühl, der In- und Knyphausenschen Familie. In der Gruft unter der Kirche wurden bis 1790 die Familienmitglieder bestattet. Seitdem dient die „Insel der Seeligen“ im damals neu angelegten Landschaftspark des Lütetsburger Schlosses als Familien-Friedhof.

Die Orgel stammt aus der Werkstatt W. Beckmann, Einbeck. Sie entstand im Erbauungsjahr der Kirche und wurde 2004 vom Orgelbauer Bartelt Immer aus Norden restauriert.

Text: Monika van Lengen

Ev.-ref. Kirche Bargebur
Alter Postweg
26506 Norden-Bargebur

Reformierte Kirche Groothusen

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Reformierte Kirche Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer
Reformierte Kirche Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche in Groothusen war für uns eine der neuen Entdeckungen dieses Jahres. Die Krummhörn hat wirklich viele, wunderschöne Gotteshäuser zu bieten, von denen wir längst noch nicht alle gesichtet haben.
In Groothusen kam noch dazu, dass wir unglaublich herzlich empfangen wurden und uns eine große Hilfsbereitschaft und ein Hunger nach Kultur entgegengebracht wurde. So freuen wir uns also auf das dortige Debüt der Gezeitenkonzerte mit dem Duo Arp / Frantz am 28. Juni 2013 um 20:00 Uhr.

Groothusen
Nähert man sich von Greetsiel aus Groothusen, dann kann man seine ursprüngliche Form als lang gezogene Siedlung noch gut erkennen. Der Ort war eine Handelsniederlassung auf einer Wurt, der über die inzwischen verlandete Sielmönkener Bucht Zugang zum Meer hatte. →Weiterlesen… “Reformierte Kirche Groothusen”

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern