Ein wildes Steckelpferd fliegt über die Saiten

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Julian Steckel und Lauma Skride beim Gezeitenkonzert in Bagband, Foto: Karlheinz Krämer
Julian Steckel und Lauma Skride beim Gezeitenkonzert in Bagband, Foto: Karlheinz Krämer

Wie aus einem sehr tiefen Brunnen zieht der Cellist mit seinem Bogen den Ton aus der Tiefe des Instrumentes. Dunkel und schwarz wirkt er, bedrohlich und schauerlich, als ob ihm das Licht der Welt nicht so richtig passt. Grabesschwer setzt der dunkle Bass seinen Weg fort, unterbricht immer wieder, fragend, mit gequältem Gesicht. Was geschieht hier? Bin ich nur ein Produkt der Theorie? Dann öffnet sein Gegenüber die Augen. Aus einem noch dunkleren Loch macht sich der Bass des Klaviers bemerkbar und scheint ebenso wenig erfreut über seine Existenz zu sein. Während das Cello seine Fragen formuliert, kann das Klavier erst nur stampfen, zwischendurch immer wieder einen Cluster setzend. Beide merken, dass etwas mit ihnen passiert. Sie verändern sich, nehmen Tempo auf, steigern sich, werden wütend, ändern Klang und Farbe, mal hoch, mal tief, rasen die Reihen hoch und runter, schlagen aus, immer schneller, gehetzter, bis sie nach sechs Minuten wieder verhuschen und verschwinden. Es bleiben alle Fragen offen. Wieder Stille.
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Intensives Auftakt-Wochenende der Gezeitenkonzerte

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Auftakt der Gezeitenkonzerte mit Tine Thing Helseth und dem Ensemble Allegria im Volkswagen Werk Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Auftakt der Gezeitenkonzerte mit Tine Thing Helseth und dem Ensemble Allegria im Volkswagen Werk Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Das erste Wochenende mit drei Gezeitenkonzerten, die es in sich hatten, liegt hinter uns. Das spektakuläre Auftaktkonzert mit der fantastischen Trompeterin Tine Thing Helseth und dem dynamischen Ensemble Allegria im Presswerk des Volkswagenwerkes Emden war ein Erlebnis und für beide Seiten ein Experiment. Es war im Vorfeld schwierig, sich das optisch vorzustellen, muss ich zugeben. Und als wir hörten, dass es in dieser riesigen Halle nur 600 Plätze geben würde, waren wir fast schon ein wenig enttäuscht. Aber es war gut so. Als Bühne und Stühle standen, sah man, dass es genau so sein musste.
Zum vereinbarten Zeitpunkt wurden die Maschinen runtergefahren, die Künstler waren sehr angetan von diesem Veranstaltungsort. Tine erzählte uns, dass ihr das großen Spaß macht, auch mal abseits der bekannten Spielorte zu spielen.

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Im Windschatten der Berechenbarkeit

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Offener Brief an unentschlossene Musikliebhaber

Liebe „Gezeitenkonzert“-Ostfriesen,

Julian Steckel, Foto: Marco Borggreve
Julian Steckel, Foto: Marco Borggreve

wenn man den geschätzten Festival-Veranstaltern glauben darf, soll es für die Gezeitenkonzerte in Bagband und Timmel noch Karten geben! Das kann ich eigentlich kaum glauben. Also rühre ich hier und jetzt die Werbetrommel, um zu überzeugen, dass das ja eigentlich nicht wahr sein darf.

In Bagband spielen am 21. Juni um 15:00 Uhr, also zu fußballfreundlicher Zeit (Ghana verliert erst ab 21:00 Uhr gegen unsere Portugal-Besieger), Julian Steckel (Violoncello) und Lauma Skride (Klavier) ein tolles Programm. Für 18 oder 25 Euro – nicht pro Musikstück, pro Karte! Und Schüler und Studierende zahlen gar nur 5 Euro!

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Mitreißend: Das fehlende Gezeitenkonzert vom Auftaktwochenende

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Lauma Skride, Foto: Marco Borggreve
Lauma Skride, Foto: Marco Borggreve

Über das Auftaktkonzert und auch über die Aufführung der „Schöpfung“ bei den Gezeitenkonzerten 2014 habe ich im Gezeitenblog schon genug geschrieben, damit ist das Auftaktwochenende jedoch noch nicht komplett. Denn am Samstag, 21. Juni 2014 aufgrund des Fußball-WM-Spiels Deutschland gegen Ghana bereits um 15:00 Uhr, bestreitet der aus seinem Solokonzert in Buttforde bereits bekannte Cellist Julian Steckel gemeinsam mit Lauma Skride am Klavier das zweite Gezeitenkonzert in der Kirche zu Bagband.
Lauma Skride ist die jüngste der lettischen „Skride Sisters“. Häufig spielt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Baiba (Violine), in diesem Jahr aber auch mit Daniel Müller Schott, Sol Gabetta oder eben Julian Steckel sowie Jörg Widmann oder Christian Tetzlaff bei den renommierten Festivals in Deutschland und anderswo. Der Bayerische Rundfunk sagt über ihr Spiel, es sei „wunderbar sensibel, mit herrlichen Klangfarben, immer wieder auch mit hochvirtuosem Elan“.
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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern