Gipfelstürmer in Timmel

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Die Gezeitenkonzerte 2016 stehen unter dem Motto „SommerNachtsTraum“. Das stimmt für mich eigentlich nur zu einem Drittel: Vom Sommer merkt man hierzulande relativ wenig und Nacht ist es dann doch meistens erst nach Konzertende. Aber einen Traum durften wir erleben, wenn man sich an das Konzert am Freitagabend in Timmel zurückerinnert: Ganze 14 junge, aufstrebende Künstler des Studiengangs Master Kammermusik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien, bei den Gezeitenkonzerten auch “Gipfelstürmer” genannt, erwiesen uns mitsamt ihrem Dozenten, Prof. Oliver Wille, die Ehre.

Auftakt mit dem Duo Liepe

Duo Liepe (Niklas, Violine und Nils Liepe, Klavier), Foto: Karlheinz Krämer
Duo Liepe (Niklas, Violine und Nils Liepe, Klavier), Foto: Karlheinz Krämer

Dabei drohte der Abend ins Wasser zu fallen: Es regnete Bindfäden. Ein Wunder, dass noch keiner von uns krank ist, so oft wie wir in diesen Tagen nass werden. Auch organisatorisch war es gestern eine kleine Meisterleistung: 14 Künstler wollten noch proben, der Flügel musste gestimmt werden, Platzkarten ausgeteilt und das alles in weniger als zwei Stunden. Wir konnten pünktlich um 20:00 Uhr mit dem Duo Liepe beginnen. Professor Wille erklärte einleitend, dass diese Sonate in c-Moll eine Sonate des Aufbruchs sei. Damit hat er Recht, denn viele Experimente von Beethoven stehen in dieser Tonart, zum Beispiel die revolutionäre 5. Symphonie (da-da-da-daaaaaaa) oder auch die  etwas unbekanntere Fantasie für Chor und Orchester, quasi ein Prototyp zum Schlusssatz der Symphonie 9. Ein „Auftakt nach Maß“, wie Béla Réthy sagen würde, denn die Sonate war vor allem laut und fröhlich und holte alle Besucher aus ihrem Regen-Tief. Das Duo war perfekt aufeinander abgestimmt, was bei Brüdern nicht zu verwunderlich ist.

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Ardenti Brass heute im Heseler Wald

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Posaunen im Wald? | Foto: Karlheinz Krämer
Posaunen im Wald? | Foto: Karlheinz Krämer

Guten Morgen! Hier kommt eine Information für die Karteninhaber des Gezeitenkonzertes mit Ardenti Brass: Das Blechbläserquintett tritt heute Nachmittag wie geplant im Heseler Wald auf. Wir bitten die Gäste, sich auf ein paar Regentropfen einzurichten und Kleidung und vor allem Schuhwerk lieber den Gegebenheiten eines ostfriesischen Waldes im Sommer anzupassen. Sollte es wider Erwarten richtig regnen, verlegen wir das Konzert ganz kurzfristig in die Heseler Kirche. Leider gibt es keine Karten mehr an der Tageskasse.

Nachklapp zum Konzert in Emden

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Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Besser spät als nie, deshalb jetzt noch ein kleiner Nachklapp zum Konzert des vergangenen Sonntags, was hier nicht ungewürdigt bleiben darf. Die Gezeitenkonzerte waren in Emden in der Neuen Kirche zu Gast. Bereits beim Aufbau gab es Probleme, da wir mit einem “Orkan” zu kämpfen hatten. Nachdem wir Tische und Stühle und – am schlimmsten – das große Zelt errichtet hatten, wehte uns die gesamte Auslage ständig vom Tisch und verstreute sich über den ganzen Friedhof. Es gibt deutlich schönere Orte zum Aufräumen. Deswegen verpasste ich auch ärgerlicherweise das Klavier-Solo von Lars Vogt. Die Schubert-Impromptus hörten sich aber auch durch die Kirchenmauern noch sehr schön an. Danach hatten wir alles wieder eingefangen, und ich konnte mich auch in die Kirche setzen.

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Mozart-Glamour in Leer

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Die Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Frank Beermann mit Sopranistin Julia Bauer, Foto: Karlheinz Krämer
Die Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Frank Beermann mit Sopranistin Julia Bauer, Foto: Karlheinz Krämer

Länger hab ich nichts von mir hören lassen. Der Grund ist, dass ich in der letzten Woche das Abschlussseminar meines Freiwilligendienstes besucht habe. Mein Träger, die LKJ Niedersachsen, ermöglicht mehrfach im Jahr Wochen, in denen sich alle Freiwilligen treffen und gemeinsam kreativ werden können. Bei mir stand in der vergangenen Woche unter anderem Gesang bei der wunderbaren Anne Heeg, eine Begegnung mit ZEIT-Kolumnistin und Autorin Greta Taubert, Tanz und die wichtige Frage über die Zukunft unserer Gesellschaft auf dem Programm. Der endgültige Abschied von vielen Mitstreitern und Mitstreiterinnen fiel mir schon schwer. Deswegen fuhr ich gestern Abend auch ein wenig verstimmt nach Leer, wo die Arbeit rief. Zu tun war nicht mehr viel, doch nicht nur deswegen wurde ich immer fröhlicher: Ich war in meiner absoluten Lieblingskirche, in der ich selbst schon oft musiziert habe und wir hatten eins meiner Lieblingsensembles (zumindest für das ältere Fach) in Leer zu Gast. Win-win.

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Götz Alsmann tanzt mit dem Wolf Cha Cha Cha

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Götz Alsmann beim Gezeitenkonzert in der JaL Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Götz Alsmann beim Gezeitenkonzert in der JaL Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Fünf in rosa gekleidete Herren überwiegend mittleren Alters erstürmten am Dienstagabend die Bühne in der mit 350 Plätzen vollbesetzten Johannes a Lasco Bibliothek Emden. Wer traut sich so etwas? Götz Alsmann und seine Band. Diese Formation in die Gezeitenkonzerte zu integrieren, war ein Herzenswunsch des künstlerischen Leiters Matthias Kirschnereit, der ausgerechnet bei diesem Auftritt leider nicht dabei sein konnte.

Schlicht „Broadway“ heißt das aktuelle Programm des fantastischen Entertainers und Musikers Götz Alsmann. Den Traum, einmal nach New York zu fliegen, hat wohl jeder Jazz-Musiker, der sich mit Werken der großen Meister wie Cole Porter oder Nat King Cole und weiteren Zeitgenossen beschäftigt. Für Götz Alsmann wurde er wahr durch eine Studioeinladung von Blue Note Records. Neben den Kompositionen der Jazz-Stars der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in deutscher Sprache gesungen und fantastisch instrumentiert wurden, gab es zahlreiche Anekdötchen und Hintergrundinformationen zu New York, dem Broadway, dem American Songbook und mehr. Die bonbonfarbenen Anzüge mit dem schwarzen Samtkragen sind beispielsweise einem gezielten Einkauf in New York geschuldet, noch bevor die Herren das Studio von innen gesehen hatten. →Weiterlesen… “Götz Alsmann tanzt mit dem Wolf Cha Cha Cha”

„Weltklasse in Pewsum“

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Jan Vogler und Lise de la Salle faszinieren mit äußerst temperamentvollem Spiel

Lise de la Salle beim Gezeitenkonzert in Pewsum, Foto: Karlheinz Krämer
Lise de la Salle beim Gezeitenkonzert in Pewsum, Foto: Karlheinz Krämer

Pewsum lockte nach vielen Gezeitenkonzerten 2016 endlich mal mit dem besten Sommerwetter seit Festivalbeginn. Dementsprechend entspannt waren auch die Gesichter von Pianistin Lise de la Salle und Cellist Jan Vogler, als sie nach der Probe aus der Nicolai-Kirche kamen. Dort war bereits wildes Gewusel, da auf engstem Raum sich sowohl das Team von Haase Catering als auch das der Gezeitenkonzerte aufbauen mussten. Alles wurde pünktlich fertig, die Gäste schlugen auch schon zeitig auf und genossen in der Sonne ihr Glas Wein und hielten ein Schwätzchen, dessen Inhalt häufig die letzten Konzerte waren. „Haben wir uns nicht gestern schon in Emden bei Lars Vogt und Anna Reszniak gesehen? Und bei Frau Leonskaja waren Sie doch auch!“ Für manche wird das Festival zunehmend zum Happening, bei dem Freundschaften geknüpft werden, sodass man sich auch im Winter auf einen Kaffee trifft.
Doch eint alle eins: die Musik! So hatten auch heute pünktlich zu Konzertbeginn alle ihre Plätze aufgesucht, manche dabei rechts und links verwechselt, waren aber guter Dinge, hörten den kurzweiligen Begrüßungen von Pastor Andreas Jäckel und Landschaftspräsident Mecklenburg zu.

Lise de la Salle und Jan Vogler warteten derweil im Abstellraum der Kirche, klebten noch rasch Noten, bzw. stimmten ihr Instrument. Dann erstürmten sie die Bühne und erweckten gleich mit den ersten Takten die Neugier des Publikums. →Weiterlesen… “„Weltklasse in Pewsum“”

Tanzen? Ja, bitte!

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Maja mit den großen Lauschern, Foto: Karlheinz Krämer
Maja mit den großen Lauschern, Foto: Karlheinz Krämer

Gestern standen für uns gleich zwei Konzerte an, einmal im Landschaftsforum und im Sozialwerk Nazareth. Aufgetreten ist beide Male das Concerto Foscari mit ihrem künstlerischen Leiter Alon Sariel, ein Barockensemble, zusammen mit Musikpädagogin Maja Hilke. Schon die Begrüßung war sehr nett und herzlich, trotz des strömenden Regens. Schnell waren wir alle beim Du. Majas Credo gefiel mir besonders gut: „FSJ-ler muss man gut behandeln, die sind das Wichtigste!“ Hört, hört, liebe Kollegen! Der Aufbau war schnell geschafft und sogar die Sitze konnten wir noch sternförmig anordnen. Dann wurde es auf einmal knifflig: Meine Kollegin Wiebke Schoon und ich, die Michael Jacksons Ostfrieslands (zumindest was das Tanzen anging), sollten als animierende Helfer mit den Kindern und Erwachsenen mitmachen. Normalerweise tanze ich nur deutlich nach 24:00 Uhr und das nicht unbedingt zu barocken Klängen. Aber da muss man eben mal durch. →Weiterlesen… “Tanzen? Ja, bitte!”

Wir können auch selbstkritisch

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Maja Hilke macht große Ohren - und die Kinder große Augen, Foto: Karlheinz Krämer
Maja Hilke macht große Ohren – und die Kinder große Augen, Foto: Karlheinz Krämer

Nach unseren guten Erfahrungen mit dem Musikdorf, in Zusammenarbeit mit TONALI, im letzten Jahr in Groothusen hatten wir uns angesichts steigender Flüchtlingszahlen vorgenommen, ein Familienprogramm für alle anzubieten. Für die Macher der Gezeitenkonzerte ist Musikvermittlung kein Aspekt, den man beachten muss, sondern eine Herzensangelegenheit. Und wenn man dann alle Kinder aus der Region gleichermaßen ansprechen kann, ist uns das sehr lieb.
Bei einer Tagung von Musikland Niedersachsen in Hannover war es im Winter ein großes Thema, wie man die Geflüchteten in seine Arbeit integriert und/oder ihnen Auftrittsmöglichkeiten verschafft. Uns war schon vorher klar, dass auch wir uns da engagieren wollen und erste Kontakte waren bereits geknüpft. Wie es der Zufall so wollte, kamen wir mit Sonja Bürmann und Alon Sariel vom Barockensemble Concerto Foscari ins Gespräch, die erzählten, dass auch bei ihnen immer Musikvermittlung zu den jeweiligen Projekten gehört und sie gerade daran arbeiten würden, etwas speziell für Neuankömmlinge auf die Beine zu stellen, bei dem die Kinder aktiv ins Geschehen mit eingebunden wären. Das war doch genau das, wonach wir gesucht hatten. Es galt nur noch, unseren künstlerischen Leiter von dieser Idee zu überzeugen, so waren wir im Geschäft. →Weiterlesen… “Wir können auch selbstkritisch”

Gezeiten auf wildem Terrain

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Die Gezeitenkonzerte mit Spark - die klassische Band zu Gast im EEZ Aurich, Foto: Karlheinz Krämer
Die Gezeitenkonzerte mit Spark – die klassische Band zu Gast im EEZ Aurich, Foto: Karlheinz Krämer

Spark- die klassische Band. Das riecht nach Crossover, nach David Garrett. Nicht unbedingt mein Geschmack. Auch der Spielort war dieses Mal sehr ungewöhnlich, denn die Gezeitenkonzerte kennt man ja normalerweise aus uralten, pardon, historischen Kirchen. Dieses Mal durften wir im eher futuristisch eingerichteten (EEZ) zu Gast sein, was uns sogar eine kleine Lightshow ermöglichte. Angenehm war auch, dass sich das EEZ in Aurich befindet und wir daher eine nicht allzu lange Anfahrt hatten. Wie sich später herausstellte, heißt EEZ auch gar nicht Erneuerbare-Energien-Zentrum sondern Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum. So kann man sich irren. Nach einigen Modifizierungen hinsichtlich der Anordnung der Stühle, die dankenswerter Weise vom Team des Hauses bereits gestellt worden waren, aber nicht ganz mit unserem Sitzplan übereinstimmten, konnte es um 20:00 Uhr pünktlich losgehen. →Weiterlesen… “Gezeiten auf wildem Terrain”

Sternstunde in Reepsholt

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Elisabeth Leonskaja beim Gezeitenkonzert in der St.-Mauritius-Kirche zu Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer
Elisabeth Leonskaja beim Gezeitenkonzert in der St.-Mauritius-Kirche zu Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer

Der Komet zieht weiter. Elisabeth Leonskaja, für manche die bedeutendste Pianistin unserer Zeit, „Löwin der Tasten“, Wahl-Wienerin, Solistin mit Richter, Karajan etc. spielt in Reepsholt. Wo?!

Reepsholt liegt bei Friedeburg, gehört zur Gemeinde Wittmund und immerhin 800 Einwohner. Ich musste auch googlen. Das Island unter den Gezeitenspielorten, denn die Kirche war mit rund 300 Personen rappelvoll. Auch die extrem steile Treppe wurde von allen souverän bewältigt, außer von mir. Aber wer braucht schon Lendenwirbel…

Doch nun zum Wesentlichen. Nach der obligatorischen Begrüßung durch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg und den Hausherren, Pastor Neese, betrat Elisabeth Leonskaja durch den langgezogenen Kirchengang die Bühne. Los ging es mit Schuberts f-Moll Sonate und dem eingefügten Adagio in Des-Dur, D 505. Eigentlich ist die  Sonate ohne einen langsamen Satz komponiert worden, doch dieses Adagio scheint dazuzugehören. →Weiterlesen… “Sternstunde in Reepsholt”

Kometeneinschlag im Gut Horn

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Ein verregneter Sommerabend auf Gut Horn Gristede, Foto: Karlheinz Krämer
Ein verregneter Sommerabend auf Gut Horn Gristede, Foto: Karlheinz Krämer

Regen, nichts als Regen. Den ganzen Tag schon. Nach dem furiosen Eröffnungskonzert schien es eher trübe weiterzugehen. Nach dem Aufbauen waren alle bereits sehr durchnässt und wärmten sich mit heißem Kaffee im warmen und trockenen Gut Horn auf. Eigentlich schade, dass man diesen wundervollen Ort nicht bei Sonnenschein genießen konnte. Vielleicht ja im nächsten Jahr?

Schneller als man denkt, beginnt der Einlass, alsbald ist es 20:00 Uhr, und die Musik kann losgehen. Begonnen wurde mit einem Duett von Mozart in G-Dur, eigentlich für Violine und Viola, heute in einer Fassung mit Violoncello. Wunderschön, keine Frage. Mozart kommt immer gut. Doch zufällig spiele ich dieses Stück auch gerade mit einer Bratschistin, mehr oder weniger erfolgreich. Aber trotzdem: Da musste doch noch mehr kommen! →Weiterlesen… “Kometeneinschlag im Gut Horn”

Let´s get ready to rumble…

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Eröffnungskonzert der Gezeitenkonzerte

Letzte Vorbereitungen vorm Eröffnungskonzert: Mareike Henninger beim Auslegen der Sitzplatzreservierungen. Foto: Karlheinz Krämer
Letzte Vorbereitungen vorm Eröffnungskonzert: Mareike Henninger beim Auslegen der Sitzplatzreservierungen. Foto: Karlheinz Krämer

Wir schreiben den 24.06.2016, Punkt 15:32 Uhr. Etwas gehetzt und etwas zu spät, wie immer, komme ich durch unsere Bürotür. Es hat sich einiges getan: Auf einmal stehen da Fahnen rum, und vor der Tür parken superlange, superschnelle und superschicke Autos von VW. Haben die Kollegen etwa im Lotto gewonnen?! Nein, heute beginnen die Gezeitenkonzerte! Ich selbst war in den vergangenen zwei Wochen wegen Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen nicht da gewesen, dieser plötzliche Umschwung traf mich mit voller Wucht.

Nach einer kurzen Begrüßung und einer etwas längeren (leider berechtigten) Gardinenpredigt fuhr ich gleich mit Uwe Pape zum Spielort des EÖK (Eröffnungskonzert), wie es bei uns so schön heißt. Die altehrwürdige Johannes a Lasco Bibliothek. →Weiterlesen… “Let´s get ready to rumble…”

“Ein Komet am niedersächsischen Festivalhimmel”

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Start der fünften Saison der Gezeitenkonzerte am 24. Juni 2016

Begrüßung durch Ministerpräsident und Schirmherr der Gezeitenkonzerte Stephan Weil, Foto: Karlheinz Krämer
Begrüßung durch Ministerpräsident und Schirmherr der Gezeitenkonzerte Stephan Weil, Foto: Karlheinz Krämer

Ausverkaufte Emder Johannes a Lasco Bibliothek mit gut 430 Zuhörern – war klar. Einleitendes von Landschaftspräsident Rico Mecklenburg – war klar. Schließlich eine kurze Rede des musikalischen Leiters Matthias Kirschnereit – war auch klar. Dazwischen – und jetzt kommt’s – ein Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, in diesem Jahr Schirmherr der Gezeitenkonzerte, der seinen Arbeitstag in Emden mit dem Besuch des Auftaktkonzertes abrundete. Und seine Worte haben Gewicht: Die erfolgreich in ihre fünfte Saison gestarteten Gezeitenkonzerte „sind ein Komet am niedersächsischen Festivalhimmel.“ Die künstlerischen Leistungen wären beeindruckend, die kulturelle Vielfalt in „seinem“ Land sei ohnehin besonders. Er sei gerne hier in Emden und freue sich nun auf die Musik. Dafür vielen Dank – und damit kommen wir zur inhaltlichen Hauptangelegenheit. →Weiterlesen… ““Ein Komet am niedersächsischen Festivalhimmel””

Jetzt geht’s los

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Auftakt der fünften Gezeitenkonzerte in Emden

Ein leerer Saal kurz vor der Probe
Ein leerer Saal kurz vor der Probe

Es ist der erste Freitag nach Mittsommer; es ist wieder soweit. Die Gezeitenkonzerte starten in ihre fünfte Saison. Heute Abend, also gefühlt ganz bald, stehen in der ehrwürdigen und wunderschönen Johannes a Lasco Bibliothek neben dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig unter der Leitung von Andreas Mitschke, Violinist Ingolf Turban und Matthias Kirschnereit auch ausgewiesene Nicht-Musiker auf der Bühne. Landschaftspräsident Rico Mecklenburg und Schirmherr und Ehrengast Stephan Weil werden feierlich das Festival eröffnen. Das Konzert ist schon seit längerem ausverkauft, wobei wir wirklich alles ausgereizt haben. →Weiterlesen… “Jetzt geht’s los”

Jedes Stück hat eine Geschichte

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Alina ist Schülerin an der Realschule Dornum und hat als Schülermanagerin an TONALi-Tour teilgenommen und mit ihren Mitschülern das Konzert von Kiveli Dörken im Rittersaal organisiert. Am Rande des TONALi-Tour-Triokonzertes in Münkeboe hat sie mir meine Fragen beantwortet.

Schülermanagerin Alina Thalheimer
Schülermanagerin Alina Thalheimer

Wie liefen Eure Vorbereitungen?

Unsere Vorbereitungen liefen sehr gut. Wir hatten alle sehr viel Spaß gehabt und untereinander haben wir uns auch sehr gut verstanden.

Was tauchten eventuell für Probleme auf?

So genau sind mir jetzt erst mal keine großen Probleme aufgefallen. Wir mussten das Konzert am Ende dann noch verschieben, bis wir dann alles hinbekommen haben und die Presse auf den verschobenen Termin hingewiesen haben, hat alles gut funktioniert. →Weiterlesen… “Jedes Stück hat eine Geschichte”

Blättern oder nicht blättern, das ist hier die Frage…

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Abschluss von TONALi-Tour in Münkeboe

Die Schülermanager Marius, Jonas und Alina, Foto: Wiebke Schoon
Die Schülermanager Marius, Jonas und Alina, Foto: Wiebke Schoon

Gestern war es endlich soweit: der krönende Abschluss von TONALi-Tour in Ostfriesland, das Triokonzert in der Kirche zu Münkeboe. Uwe Pape fuhr mich freundlicherweise bereits mittags hin, sodass ich die Künstler empfangen konnte. Nach einer langen Suche nach einem Supermarkt und einem deswegen umso kürzeren Imbiss ging es auch bald ans Proben. Mir sollte an diesem Tag die ehrenvolle Aufgabe des Blätterns zu Teil werden. Ein bisschen Angst, alles zu versauen, hatte ich schon. Das dritte Klaviertrio von Brahms war kein Problem, denn dort hatten wir nur lose Kopien, die „irgendwann mal so in der zweiten Akkolade“ rübergezogen werden mussten. Soweit kein Problem. Beim Piazzolla wurde es schon komplizierter. Natürlich habe ich als erfahrener Musiker nie den Faden verloren (vielleicht funktioniert Ironie ja doch im Internet), aber zum Glück gibt es bei dem Stück immer wieder Stellen an denen man sich reinfinden kann. Ansonsten verlief die Probe eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn ich einmal so verzaubert von Christoph Heeschs Solo war, dass ich das Blättern vergaß und bei Johanna Rupperts Stück konsequent alle Wiederholungen ausließ. Gott sei Dank hatte ich drei sehr humorvolle Künstler erwischt, die mir das nicht übel nahmen. →Weiterlesen… “Blättern oder nicht blättern, das ist hier die Frage…”

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern