Die 32 Beethoven-Klaviersonaten: Übersicht aller Sonaten und Streams

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In welchem Stream ist nochmal meine Lieblingssonate erschienen? Und wer hat sie gespielt? Wenn 32 Sonaten von 19 PianistInnen gespielt und in einer zwölfteiligen Streaming-Serie veröffentlicht werden, dann kann man schonmal den Überblick verlieren. Für eine bessere Orientierung in unserem Beethoven-Klaviersonaten-Online-Marathon haben wir chronologisch die einzelnen Sonaten, ihre InterpretInnen sowie Links zu den digitalen Abendprogrammen und den YouTubeVideos für Sie zusammengestellt. Wir wünschen viel Vergnüngen beim Ergründen des reichen Kosmos der Beethoven-Klaviersonaten mit unseren herausragenden GipfelstürmerInnen!

Sonate Nr. 1 f-moll op. 2 Nr. 1
Jiexu Li (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 16. Juli 2020 in Teil 1
Stream und digitales Abendprogrammm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 2 A-Dur op. 2 Nr. 2
Sangwon Kim (HMT Rostock)
veröffentlicht am 22. Juli 2020 in Teil 4
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 3 C-Dur op. 2 Nr. 3
Daria Parkhomenko (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 9. August 2020 in Teil 12
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 4 Es-Dur op. 7
Jiexu Li (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 29. Juli 2020 in Teil 7
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 5 c-moll op. 10 Nr. 1
Qian Yong (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 22. Juli 2020 in Teil 4
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 6 F-Dur op. 10 Nr. 2

Julian Gast (HMT Rostock)
veröffentlicht am 2. August 2020 in Teil 9
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 7 D-Dur op. 10 Nr. 3
Andrey Denisenko (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 19. Juli 2020 in Teil 3
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 8 c-moll op. 13 “Pathétique”
Oksana Goretska (HMT Rostock)
veröffentlicht am 16. Juli 2020 in Teil 1
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 9 E-Dur op. 14 Nr. 1
Marie Rosa Günter (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 17. Juli 2020 in Teil 2
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 10 G-Dur op. 14 Nr. 2
Sangwon Kim (HMT Rostock)
veröffentlicht am 5. August in Teil 10
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 11 B-Dur op. 22
Alvin Song (MH Lübeck)
veröffentlicht am 16. Juli 2020 in Teil 1
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 12 As-Dur op. 26 “Trauermarsch”
Till Hoffmann (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 5. August 2020 in Teil 10
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 13 Es-Dur op. 27 Nr. 1 “Sonata quasi una fantasia”
Alvin Song (MH Lübeck)
veröffentlicht am 31. Juli 2020 in Teil 8
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 14 cis-moll op. 27 Nr. 2 “Mondscheinsonate”
Chiara Martina Rubino (MH Lübeck)
veröffentlicht am 24. Juli 2020 in Teil 5
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 15 D-Dur op. 28 “Pastorale”
Marie Rosa Günter (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 7. August 2020 in Teil 11
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 16 G-Dur op. 31 Nr. 1
Hinako Inoue (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 7. August 2020 in Teil 11
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Sonate Nr. 17 d-moll op. 31 Nr. 2 “Der Sturm”
Alexander Vorontsov (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 29. Juli 2020 in Teil 7
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Sonate Nr. 18 Es-Dur op. 31 Nr. 3 “Die Jagd”
Daria Parkhomenko (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 24. Juli 2020 in Teil 5
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Sonate Nr. 19 g-moll op. 49 Nr. 1
Alexander Vorontsov (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 22. Juli 2020 in Teil 4
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Sonate Nr. 20 G-Dur op. 49 Nr. 2
Oksana Goretska (HMT Rostock)
veröffentlicht am 2. August 2020 in Teil 9
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Sonate Nr. 21 C-Dur op. 53 “Waldstein-Sonate”
Viktor Soos (MH Lübeck)
veröffentlicht am 19. Juli 2020 in Teil 3
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Sonate Nr. 22 F-Dur op. 54
Chiara Martina Rubino (MH Lübeck)
veröffentlicht am 7. August 2020 in Teil 11
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Sonate Nr. 23 f-moll op. 57 “Appassionata”
Xingyu Lu (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 31. Juli 2020 in Teil 8
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Sonate Nr. 24 Fis-Dur op. 78 “à Thérèse”

Emil Reinert (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 19. Juli 2020 in Teil 3
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Sonate Nr. 25 G-Dur op. 79
Rosalind Phang (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 31. Juli 2020 in Teil 8
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Sonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a “Les Adieux”
Julian Gast (HMT Rostock)
veröffentlicht am 24. Juli 2020 in Teil 5
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 27 e-moll op. 90
Ryohei Tanaka (MH Lübeck)
veröffentlicht am 17. Juli 2020 in Teil 2
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 28 A-Dur op. 101
Lvjie Zhang (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 2. August 2020 in Teil 9
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 29 B-Dur op. 106 “Große Sonate für das Hammerklavier”
Xingyu Lu (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 26. Juli 2020 in Teil 6
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 30 E-Dur op. 109
Qian Yong (HfMT Hamburg)
veröffentlicht am 5. August 2020 in Teil 10
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110
Till Hoffmann (HMTM Hannover)
veröffentlicht am 17. Juli 2020 in Teil 2
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Sonate Nr. 32 c-moll op. 111
Viktor Soos (MH Lübeck)
veröffentlicht am 9. August 2020 in Teil 12
Stream und digitales Abendprogramm in der Gezeiten-Mediathek
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Atemlos durch die Nacht

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Nachtmusiken mit Matthias Kirschnereit in Völlen | Part I

Unter dem Titel Nachtmusiken stand der Klavierabend von Matthias Kirschnereit, hier ein Foto aus Gristede von Karlheinz Krämer

Endlich Sommer in Ostfriesland! Unser Motto von diesem Jahr scheint sich allmählich zu rentieren. Vor dem Konzert in Völlen hatten wir eine richtig gute Zeit, denn der Ort ist schön, die Luft ist gut, und die Kirche ist von hohen Bäumen umgeben, die überall angenehmen Schatten spenden. Auch von innen ist sie sehr für Kammerkonzerte geeignet, ich saß ganz hinten an der Tür und hatte immer noch einen tollen Hörgenuss.

Mit hoher Erwartung sind alle angereist, denn dieses Konzert war eigentlich gar nicht vorgesehen. Das eigentliche Konzert findet erst am Donnerstag statt, doch die Nachfrage war so groß, und wir waren so schnell ausverkauft, dass wir dieses Zusatzkonzert eingerichtet haben. Vielen Dank an die flexible Kirchengemeinde Völlen und unseren Star des Abends, Matthias Kirschnereit, die dies ermöglicht haben. Auch dieses Gezeitenkonzert war wieder komplett ausgebucht. →Weiterlesen… “Atemlos durch die Nacht”

Happy Birthday, die Zweite

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Beethoves Cello-Sonaten II
Anastasia Kobekina und Elisabeth Brauß, Andreas Brantelid und Andreas Hering sowie Gabriel Schwabe und Markus Becker

Anastasia Kobekina und Elisabeth Brauß spielten u. a. Beethovens Cello-Sonate Nr. 1, Foto: Karlheinz Krämer
Anastasia Kobekina und Elisabeth Brauß spielten u. a. Beethovens Cello-Sonate Nr. 1, Foto: Karlheinz Krämer

Am Sonntag erwachte Petrus aus seinem ausgedehnten Winterschlaf und bemerkte, dass wir ja schon in der zweiten Julihälfte sind. Das Wetter schwang um auf sommerlich und wir konnten unsere Gezeiten-Shirts mal ohne Fleecejacke tragen. So war die Zeit vor dem Konzert richtig angenehm.

Doch ich will mich nicht aufhalten, denn musikalisch gibt es viel zu erzählen: Los ging es mit Beethovens Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus der Zauberflöte, aufgeführt von Anastasia Kobekina (Cello) und Elisabeth Brauß am Klavier. Ein Blick ins Programmheft verriet mir, dass die beiden 1994 und 1995 geboren sind. Ich selbst bin Jahrgang 97. Während bei meinen Klavierübungen die Nachbarn genervt die Fenster schließen, verzaubern die beiden schon einen ganzen Konzertsaal. Vielleicht ist es Talent, zum großen Teil aber sicherlich Fleiß und harte Arbeit. Meinen allergrößten Respekt für diese Leistungen in dem Alter. →Weiterlesen… “Happy Birthday, die Zweite”

Happy Birthday in Ditzum

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Beethovens Cello-Sonaten I in Ditzum:
Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann sowie Ramon Jaffé und Andreas Frölich

Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann spielen u. a. die 3. Cello-Sonate von Beethoven, Foto: Karlheinz Krämer
Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann spielen u. a. die 3. Cello-Sonate von Beethoven, Foto: Karlheinz Krämer

Die Gezeitenkonzerte feiern in diesem Jahr ihr erstes kleines Jubiläum. „Wir“ werden fünf. Bis zur Pubertät dauert es zum Glück noch eine Weile. Passend dazu werden in diesem Jahr alle fünf Cello-Sonaten von Beethoven aufgeführt. Heute in Bargebur wird es den zweiten Teil geben, leider ist dieses Konzert genau wie das Konzert in Ditzum seit Wochen ausverkauft. Ob es in fünf Jahren wohl alle Violinsonaten geben wird?
„Zwei Konzerte in einem – toll!“ hörte ich zufällig einen Herrn nach dem gestrigen Konzert sagen. Damit hat er es auf den Punkt gebracht, was sich gestern in der Ditzumer Kirche abspielte. →Weiterlesen… “Happy Birthday in Ditzum”

Gipfelstürmer in Timmel

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Die Gezeitenkonzerte 2016 stehen unter dem Motto „SommerNachtsTraum“. Das stimmt für mich eigentlich nur zu einem Drittel: Vom Sommer merkt man hierzulande relativ wenig und Nacht ist es dann doch meistens erst nach Konzertende. Aber einen Traum durften wir erleben, wenn man sich an das Konzert am Freitagabend in Timmel zurückerinnert: Ganze 14 junge, aufstrebende Künstler des Studiengangs Master Kammermusik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien, bei den Gezeitenkonzerten auch “Gipfelstürmer” genannt, erwiesen uns mitsamt ihrem Dozenten, Prof. Oliver Wille, die Ehre.

Auftakt mit dem Duo Liepe

Duo Liepe (Niklas, Violine und Nils Liepe, Klavier), Foto: Karlheinz Krämer
Duo Liepe (Niklas, Violine und Nils Liepe, Klavier), Foto: Karlheinz Krämer

Dabei drohte der Abend ins Wasser zu fallen: Es regnete Bindfäden. Ein Wunder, dass noch keiner von uns krank ist, so oft wie wir in diesen Tagen nass werden. Auch organisatorisch war es gestern eine kleine Meisterleistung: 14 Künstler wollten noch proben, der Flügel musste gestimmt werden, Platzkarten ausgeteilt und das alles in weniger als zwei Stunden. Wir konnten pünktlich um 20:00 Uhr mit dem Duo Liepe beginnen. Professor Wille erklärte einleitend, dass diese Sonate in c-Moll eine Sonate des Aufbruchs sei. Damit hat er Recht, denn viele Experimente von Beethoven stehen in dieser Tonart, zum Beispiel die revolutionäre 5. Symphonie (da-da-da-daaaaaaa) oder auch die  etwas unbekanntere Fantasie für Chor und Orchester, quasi ein Prototyp zum Schlusssatz der Symphonie 9. Ein „Auftakt nach Maß“, wie Béla Réthy sagen würde, denn die Sonate war vor allem laut und fröhlich und holte alle Besucher aus ihrem Regen-Tief. Das Duo war perfekt aufeinander abgestimmt, was bei Brüdern nicht zu verwunderlich ist.

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Nachklapp zum Konzert in Emden

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Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Anna Reszniak und Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Besser spät als nie, deshalb jetzt noch ein kleiner Nachklapp zum Konzert des vergangenen Sonntags, was hier nicht ungewürdigt bleiben darf. Die Gezeitenkonzerte waren in Emden in der Neuen Kirche zu Gast. Bereits beim Aufbau gab es Probleme, da wir mit einem “Orkan” zu kämpfen hatten. Nachdem wir Tische und Stühle und – am schlimmsten – das große Zelt errichtet hatten, wehte uns die gesamte Auslage ständig vom Tisch und verstreute sich über den ganzen Friedhof. Es gibt deutlich schönere Orte zum Aufräumen. Deswegen verpasste ich auch ärgerlicherweise das Klavier-Solo von Lars Vogt. Die Schubert-Impromptus hörten sich aber auch durch die Kirchenmauern noch sehr schön an. Danach hatten wir alles wieder eingefangen, und ich konnte mich auch in die Kirche setzen.

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„Weltklasse in Pewsum“

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Jan Vogler und Lise de la Salle faszinieren mit äußerst temperamentvollem Spiel

Lise de la Salle beim Gezeitenkonzert in Pewsum, Foto: Karlheinz Krämer
Lise de la Salle beim Gezeitenkonzert in Pewsum, Foto: Karlheinz Krämer

Pewsum lockte nach vielen Gezeitenkonzerten 2016 endlich mal mit dem besten Sommerwetter seit Festivalbeginn. Dementsprechend entspannt waren auch die Gesichter von Pianistin Lise de la Salle und Cellist Jan Vogler, als sie nach der Probe aus der Nicolai-Kirche kamen. Dort war bereits wildes Gewusel, da auf engstem Raum sich sowohl das Team von Haase Catering als auch das der Gezeitenkonzerte aufbauen mussten. Alles wurde pünktlich fertig, die Gäste schlugen auch schon zeitig auf und genossen in der Sonne ihr Glas Wein und hielten ein Schwätzchen, dessen Inhalt häufig die letzten Konzerte waren. „Haben wir uns nicht gestern schon in Emden bei Lars Vogt und Anna Reszniak gesehen? Und bei Frau Leonskaja waren Sie doch auch!“ Für manche wird das Festival zunehmend zum Happening, bei dem Freundschaften geknüpft werden, sodass man sich auch im Winter auf einen Kaffee trifft.
Doch eint alle eins: die Musik! So hatten auch heute pünktlich zu Konzertbeginn alle ihre Plätze aufgesucht, manche dabei rechts und links verwechselt, waren aber guter Dinge, hörten den kurzweiligen Begrüßungen von Pastor Andreas Jäckel und Landschaftspräsident Mecklenburg zu.

Lise de la Salle und Jan Vogler warteten derweil im Abstellraum der Kirche, klebten noch rasch Noten, bzw. stimmten ihr Instrument. Dann erstürmten sie die Bühne und erweckten gleich mit den ersten Takten die Neugier des Publikums. →Weiterlesen… “„Weltklasse in Pewsum“”

Im Zentrum die Musik

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Maria João Pires und Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Maria João Pires und Lilit Grigoryan beim Gezeitenkonzert in der Neuen Kirche Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Es ist die Musik, nicht der Interpret, der im Vordergrund stehen soll. Das klingt ein wenig idealistisch, aber auch sehr bescheiden, denn erst der Interpret kann doch die Musik zum Leben erwecken. Es geht also um die Musik, die es zu verstehen, zu präsentieren, zu leben gilt. Maria João Pires (71), eine der berühmtesten Pianistinnen unseres kleinen Planeten, stellt sich in den Dienst der Musik. Und damit gegen alles und jeden, der Musik zweckentfremden, vermarkten oder zur Selbstinszenierung nutzen will. Mit der Musikindustrie will sie nichts mehr zu tun haben. Der sicherlich hochdotierte Plattenvertrag ist gekündigt, die Konzerte werden seltener, doch die Begeisterung und die Demut vor der Großartigsten aller Künste ist geblieben. Der Besuch des Gezeitenkonzertes in der Neuen Kirche Emden mit Lilit Grigoryan und Maria João Pires war daher ein Pflichttermin. →Weiterlesen… “Im Zentrum die Musik”

Von der Metropole in den Festsaal

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Schloss Gödens, Gezeitenkonzert 2014, Foto: Karlheinz Krämer
Schloss Gödens, Gezeitenkonzert 2014, Foto: Karlheinz Krämer

Eigentlich sollte hier ein humorvoller Text stehen. Nach dem Gezeitenkonzert am Sonntag im Schloss Gödens mit dem Trio Machiavelli wollte ich, als bekennender Fan der britischen Serie Downton Abbey, das Konzert aus der ironischen Perspektive eines adeligen Besuchers schildern. Die einzigartige Kulisse, die einen in eine andere Zeit versetzt, bietet das an. Als wir am Sonntag nach Hause fuhren, gespannt auf das Fußball-Finale und beseelt von der tollen Atmosphäre und dem guten Konzert, wussten wir jedoch noch nichts vom tragischen Tod von Karl-Georg Graf von Wedel. Die Zeitungen berichteten am Montag.

→Weiterlesen… “Von der Metropole in den Festsaal”

Das Spätwerk

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Alfred Brendel beim Gezeitenkonzert in Gristede, Foto: Karlheinz Krämer
Alfred Brendel beim Gezeitenkonzert in Gristede, Foto: Karlheinz Krämer

Ein älterer Herr im gepflegten Anzug betritt vorsichtig die Bühne von Gut Horn in Gristede. Er setzt sich nicht in einen Sessel, wie man es einem 83-Jährigen wünschen würde. Nein, er setzt sich auf den Klavierhocker, dieses rückenlehnenlose kleine Holzding, auf dem er in seinem Leben wohl mehr Zeit verbracht hat als auf normalen Stühlen, geschweige denn in gemütlichen Sesseln. Dieser ältere Herr braucht es nicht gemütlich. Dafür ist er scheinbar noch zu gerne unterwegs, mit seinen Vorträgen über die Musik, die Literatur, und alles, was zwischen diesen beiden Künsten liegt, die er immer begeistert aufgesogen hat und die er (zumindest die Musik) auf der höchsten Weltbühne vorgetragen hat. Poetisch wolle er auch anfangen, sagt er und verbindet Musik und Sprache in einer fantasievollen Annäherung an Beethovens Spätwerk. Da ist von hohen und tiefen Landschaften die Rede, von den stärksten Gefühlen, die nur Beethoven in ihrer ganzen Komplexität und Einfachheit, Erhabenheit und Profanität künstlerisch ausdrücken konnte. Ehe man sich versieht, steckt man mittendrin im Denken dieses älteren Herren, dessen unglaubliche Lebens- und Wirkungsgeschichte ihn wie eine Aura begleitet.

→Weiterlesen… “Das Spätwerk”

„Kannst du auch Beethovens fünftes Lied?“

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Rhapsody in School mit Lars Vogt im Rahmen der Gezeitenkonzerte, Foto: Karlheinz Krämer
Rhapsody in School mit Lars Vogt im Rahmen der Gezeitenkonzerte, Foto: Karlheinz Krämer

Freitagmorgen, halb 9. Uwe Pape und ich drücken die Schulbank. Thema der Stunde: Musikunterricht mit Lars Vogt. Mit uns sitzen rund 40 Schülerinnen und Schüler der Auricher Lambertischule und der Grundschule Leezdorf in der Aula des Ulricianums, das uns freundlicherweise aufgenommen hat. „Wer spielt denn schon ein Instrument?“, fragt Lars Vogt und jede Menge Finger flitzen hoch. Gitarre und Klavier sind die Gewinner. Aber auch eine junge Geigerin ist da.
Rhapsody in School“, das von Lars Vogt gegründete Projekt, bei dem Musiker ihren Job und Leidenschaft für Musik jungen Schülern vermitteln, ist kein normaler Musikunterricht.

→Weiterlesen… “„Kannst du auch Beethovens fünftes Lied?“”

Bach und wir

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Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in Backemoor, Foto: Karlheinz Krämer
Lars Vogt beim Gezeitenkonzert in Backemoor, Foto: Karlheinz Krämer

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Wenig später schuf Bach die Goldberg-Variationen. Noch ein wenig später tauchte ein junger Kanadier seine langen Finger ins heiße Wasser, spielte summend die Aria und veränderte die Musikwelt.

So weit, so altbekannt.

Wenn Lars Vogt die Goldberg-Variationen spielt, kann man das trockene Non Legato von Glenn Gould und dessen musikalische Exzentrik ruhig mal vergessen. In Backemoor betritt Lars Vogt die Bühne, beginnt ohne Zögern die auf dem gesamten Erdball bekannte Aria und taucht erst 70 Minuten später wieder auf. Was ist in der Zwischenzeit passiert?

→Weiterlesen… “Bach und wir”

Grenzen überschreitende Musik in Ditzum

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Paul Komen beim Gezeitenkonzert in Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Paul Komen beim Gezeitenkonzert in Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Die beiden grandiosen Tage mit dem Ensemble Allegria wurden eingerahmt von zwei Solokonzerten, die es auf ihre eigene Art und Weise in sich hatten. Nach Julian Steckel spielte am Sonntagnachmittag der Pianist Paul Komen in Ditzum. Komen ist zugleich der künstlerische Leiter des niederländischen Peter de Grote Festival und ein musikalisch umtriebiger Mensch auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze, die den Grenzkonzerten ihren Namen gibt. Er war also für viele aus dem Gezeitenteam quasi ein alter Bekannter. Genauso angenehm und entspannt lief der Tag in Ditzum ab, einer der bislang heißesten Sommertage des Jahres. Ditzum bietet (ähnlich wie Dangast) eine einzigartige Kulisse. Schon die Anreise mit der Fähre verspricht jedes Jahr nicht nur den Touristen bleibende Eindrücke. Im Volksmund wird Ditzum das „Endje van de Welt“ genannt. Bei so gutem Wetter zeigten sich das Dorf und die Ems-Dollart Region „von seiner schönsten Seite“, wie es in allen Touristenführern immer heißt.
Dementsprechend herrschte vor Ort eine urlaubsähnliche Atmosphäre, die auch die arbeitenden Personen, sprich Pianist und Team, ansteckte.
Musikalisch herrschte dagegen ausschließlich Moll-Stimmung, denn alle Stücke vor der Pause standen in Molltonarten. Das Besondere war, dass Komen gleich auf zwei Klavieren spielte, einem Steinway Flügel aus dem Hause Bockelmann und einem Hammerklavier nach Anton Walter von 1800.
Auf dem Hammerklavier spielte er die erste Hälfte Stücke, die an der Grenze der Ausdrucksmöglichkeiten des Instrumentes komponiert sind. Wie Komen in seinen Einführungsworten erklärte, würden Werke erklingen, die auf unterschiedliche Art und Weise in ihrer Zeit Formen sprengten.
Den Anfang machte Haydns Variationen f-Moll, bei denen schnell klar wurde, dass Paul Komen mit historischen Instrumenten seit Jahren vertraut ist und die kleine Klaviatur und die verkürzte Tondauer des Hammerklaviers nie als Einschränkung begreift.
Als letztes Stück vor der Pause stand nach Mozarts Sonate KV 310 a-Moll Beethovens Mondscheinsonate auf dem Programm, diese schwer romantische Fantasiesonate (Sonata quasi una Fantasia). Was fasziniert die Hörer immer noch an dieser Berühmtheit? Für mich ist es der dritte Satz, der nach dem tänzerisch-lieblichen Allegretto (das mir, ehrlich gesagt, noch nie so nahe gegangen ist), unwetterartig über die schwarz-weißen Tasten fegt. Sechzehntel-Noten donnern leise grollend von unten kommend und entladen sich in zwei blitzartige Achtel in sforzando. Ein rauschhaftes Presto agitato folgt.
Diese Sonate zum ersten Mal auf dem Hammerklavier zu hören, war eine besondere Erfahrung. Vor dem Konzert noch ein kurzer Blick in Joachim Kaisers dickes Übersichtswerk zu Beethovens Klaviersonaten geworfen, und diese Sätze gelesen: „Wir haben uns mittlerweile gewöhnt an die Ungewöhnlichkeit der Sonate, als wäre es nicht doch ein Wunder, dass die starren und explodierenden Inständigkeiten dieses cis-Moll-Alptraums eine so klare, sinngefällige Form fanden, ohne irgend etwas von ihrer rhapsodischen Direktheit einzubüßen. Dergleichen komponiert selbst ein Beethoven kein zweites Mal.“ Beim dritten Satz sei das Instrument kurz vorm Zusammenbrechen, scherzte Komen vorher. Grenzen überschreitende Musik eben.
Zur Pause wehte ein kleines Lüftchen über die Kirche, die ein wenig höher liegt. Danach gab es 30 Minuten lang Ausschnitte aus Federico Mompous „Musica Callada“. „Keine Note zu viel und keine Note zu wenig zu schreiben“, war das Anliegen des Katalanen. Im zweiten Teil war ich leider selber nicht in der Kirche, aber zwei Besucher berichteten auf dem Weg zur Fähre, dass ihnen dieser Teil ganz besonders gut gefallen habe und überhaupt die Mischung als Hammerklavier und Steinway einen spannenden Reiz geboten habe.
Um halb acht fuhren die meisten Besucher dann mit der Fähre wieder zurück nach Petkum. Die Sonne brannte da noch. Ein schöner Ausklang eines wiederum höchst musikalischen Wochenendes.

Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern