Gezeitenblog

Gezeitenflyer 2013

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Der aktuelle “Gezeitenflyer” steht ab sofort zum Download bereit. Merken Sie sich schon einmal die Termine der diesjährigen Konzerte vor. Der Vorverkauf startet am 13. Mai 2013. Das Programmheft erscheint Anfang Mai.

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Bei den Gezeitenkonzerten 2013 treffen Junge Wilde auf nimmermüde Könner

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Matthias Kirschnereit mit dem Vorflyer der Gezeitenkonzerte, Foto: Karlheinz Krämer
Matthias Kirschnereit mit dem Vorflyer der Gezeitenkonzerte, Foto: Karlheinz Krämer

Gestern Abend war es soweit: Matthias Kirschnereit hat vor einem kleinen Kreis einen ersten Ausblick auf die Gezeitenkonzerte 2013 gegeben. Abgerundet hat er das durch mehrere musikalische Kostproben. Geladen waren die Förderer oder solche die es werden könnten, Vertreter der Städte und Gemeinden und natürlich der Ostfriesischen Landschaft sowie die Presse.
Vorgestellt wurden die dreißig Konzerte vom Faltblatt plus die beiden, die kurzfristig im Laufe der letzten Woche noch hinzugekommen sind, die neuen Spielorte, das Thema „Entdeckungen“ und vor allem natürlich die Künstler und ihre Programme, die von Matthias Kirschnereit sorgfältig ausgewählt wurden.

 

Matthias Kirschnereit, Foto: Karlheinz Krämer
Matthias Kirschnereit, Foto: Karlheinz Krämer

Zu fünf Uhr nachmittags hatte die Ostfriesische Landschaft eingeladen. Eröffnet wurde der Abend nach ein paar kurzen einführenden Worten von Landschaftspräsident Collmann durch Robert Schumanns „Von fremden Ländern und Menschen“ aus den Kinderszenen op. 15 gespielt vom künstlerischen Leiter. Es folgte der Schritt nach Ungarn mit Franz Schuberts „Ungarischer Melodie in h-Moll D 817“, bevor Matthias Kirschnereit das Wort ergriff und den Vorflyer aus seiner Tasche hervorzauberte. Er sei traurig, dass er auch 2013 nicht bei allen Konzerten anwesend sein könne, da sämtliche Gezeitenkonzerte seiner Meinung nach so interessant seien, dass er eigentlich keins davon verpassen möchte, so der künstlerische Leiter. Und das Programm ist wirklich vielfältig geworden. Begonnen wird mit zwei hochkarätigen Streichquartetten, dem Verdi Quartett und dem Vogler Quartett, die als krönenden Abschluss des Eröffnungskonzertes das Oktett für Streicher Es-Dur op. 20 von Mendelssohn darbieten, bevor sie am Tag drauf beide gemeinsam mit Matthias Kirschnereit als Quintett spielen. Dass dabei dann noch im Verdi-Jahr das einzige Streichquartett gespielt wird, aber auch Entdeckungen von Schulhoff und – meiner persönlichen Entdeckung des letzten Jahres – Mieczysław Weinberg, ließ er dabei nicht unter den Tisch fallen. Danach geht es weiter mit dem Ausnahmepianisten Lars Vogt, der in diesem Jahr mit seiner Partnerin und Bratschistin Rachel Roberts auftritt.

Kurzfristig ist uns leider die tolle Bigband Maiden Voyage auf dem Weg abhanden gekommen. Es ist nicht immer einfach rund sechzig Musiker unter einen Hut zu bekommen. Ursprünglich war geplant, dass die Bigband zusammen mit dem mehrfach preisgekrönten Kammerchor Vocalisti Rostochienses von Dagmar Gatz auftreten sollte. Dafür eine geeignete Spielstätte zu finden, gestaltete sich schwierig. Und als es endlich so weit war, passte der Termin der wichtigsten Person der Band nicht mehr. Auf Benny Köthe wollte Matthias Kirschnereit jedoch nicht verzichten, obgleich er Ersatz vorgeschlagen hatte. So wird der Chor nun durch ihn selbst verstärkt, was vielleicht nicht nötig, aber dennoch eine Bereicherung ist. Gefolgt wird dieses Gezeitenkonzert vom Erlebnistag im Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseum Campen, wo in diesem Jahr das Bremer Figurentheater „Mensch, Puppe!“ in Zusammenarbeit mit den Nekkepenns zwei musikalische Märchen-Programme aufführt. Dazwischen gibt es wieder Workshops für die Kinder, deren Ergebnisse im zweiten Bühnenprogramm zu sehen und zu erleben sind. Um hier nicht gleich alles vorweg zu nehmen – auf alle Gezeitenkonzerte wird hier noch ausführlich eingegangen, kürze ich hier ein wenig ab.

Als besondere Entdeckungen – ganz ohne Thema – haben sich im letzten Jahr die Gipfelstürmer erwiesen. Konnte sich anfangs nicht jeder etwas darunter vorstellen, haben doch gerade diese jungen, aufstrebenden Talente viele Gäste in ihren Bann gezogen. Da sind sich der künstlerische Leiter und das Team der Gezeitenkonzerte sicher: Das wird auch in diesem Jahr gelingen. Caspar Frantz und Julian Arp machen im neuen Gezeitenspielort Kirche Groothusen den Auftakt, gefolgt vom Mariani Klavierquartett in ebenfalls – für uns – neuen Kirche in Timmel, der Joseph Joachim Violinwettbewerbsgewinnerin Alexandra Conunova-Dumortier zusammen mit der energiegeladenen Pianistin Lilit Grigoryan, dem Rheingold Trio und Janka Simowitsch. Den Abschluss der Gipfelstürmer gibt das famose SIGNUM Saxophonquartett im Alten Kurhaus Dangast.
Junge Talente, ob Gipfelstürmer oder Julian Steckel, der als Erster Preisträger des ARD-Wettbewerbs nicht mehr so richtig in diese Kategorie fällt, aber dennoch so jung und aufstrebend ist, wechseln sich mit den arrivierten Künstlern wie Sharon Kam, Christian Tetzlaff oder Ingolf Turban ab. Ein sehr spezielles Konzert gibt es in der Emder Kunsthalle, wo Jörg Widmann nicht nur als Komponist, sondern auch als Klarinettist in Erscheinung tritt und zusätzlich noch ein paar erklärende Worte zu seinen Werken sagt. Dort spielt er zusammen mit dem jungen Neophon Ensemble von Konstantin Heuer.

Gleich fünf Orchesterkonzerte finden sich 2013 im Programm der Gezeitenkonzerte. Dank unseres Hauptförderers Statoil kommt das junge norwegische Ensemble Allegria für gleich zwei Konzerte nach Ostfriesland. Erst im Herbst 2012 wurden die rund zwanzig Musiker im Alter zwischen zwanzig und sechsundzwanzig Jahren vom norwegischen Mutterkonzern als Heroes of Tomorrow (HoT-Talente) ausgezeichnet und stehen somit in einer Reihe mit der Trompeterin Tine Thing Helseth, den Violinistinnen Eldbjørg Hemsing und Vilde Frang oder den Pianisten Christian Ihle Hadland und Leif Ove Andsnes. Das niederländische Haydn Jeugd Strijkorkest gestaltet in der tollen Georgskirche in Weener ein Konzert gemeinsam mit dem ausgezeichneten Puchheimer Jugendkammerorchester. Ingolf Turban spielt zusammen mit der Academy of Taiwan Strings und die Kammerakademie Potsdam setzt den krönenden Schlusspunkt am 11. August in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden.

Zwei Jazzkonzerte, die nicht nur die Kenner erfreuen werden, mit dem Julia Hülsmann Quartett in Aschendorf und dem Ulrich Drechsler Trio auf Gut Horn in Gristede runden das musikalische Angebot im Sommer auf der Ostfriesischen Halbinsel ab.

So sollte für fast jeden Musikliebhaber etwas dabei sein: Matthias Kirschnereit und das Team der Gezeitenkonzerte freuen sich auf neugierige Konzertgäste und ein spannendes Programm mit faszinierenden Künstlern.

Die Gäste waren sich bereits in der Pause einig, dass es ein sehr intensiver Konzertsommer für sie wird.

Nach Hause entließ sie Matthias Kirschnereit nach einem musikalischen Bogen über Italien mit Ginasteras Finale aus der 1. Klaviersonate op. 22 „Ruvido ed ostinato“ und Russland (Rachmaninoffs Prélude gis-Moll op. 32/12 und dem fulminanten Schlusspunkt mit Debussys wunderbarem Mouvement.

Publikum bei der Vorstellung der Gezeitenkonzerte 2013, Foto: Karlheinz Krämer
Publikum bei der Vorstellung der Gezeitenkonzerte 2013, Foto: Karlheinz Krämer

Lutgerikirche Holtgaste

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Lutgerikirche Holtgaste, Foto: Karlheinz Krämer
Lutgerikirche Holtgaste, Foto: Karlheinz Krämer

Neuer Spielort bei den Gezeitenkonzerten ist in diesem Jahr die Kirche in Holtgaste. Der Förderer dieses Konzertes, die ENOVA Unternehmensgruppe, hatte die auf einer typisch ostfriesischen Warf gelegene Kirche vorgeschlagen, nachdem er vor ca. zehn Jahren die umfangreiche Renovierung der Kirche unterstützt hat.

Holtgaste gehört zur Gemeinde Jemgum im Rheiderland (nicht zu verwechseln mit Holtgast in der Nähe von Esens) und ist als Ort eher überschaubar. Umso erstaunlicher ist die schöne, für die Gemeindegröße doch verhältnismäßig große Kirche mit ihrem separat stehenden Glockenturm. Von der Kirche aus hat man einen wunderbar weiten Blick über die Felder und kann bei guter Sicht bis nach Emden auf der anderen Seite des Dollarts gucken. Zuständig für die Kirchengemeinden Holtgaste und Bingum ist Pastor Armin Siegmund.

Chorraum, Kirche Holtgaste, Foto: Gert Ufkes
Chorraum, Kirche Holtgaste, Foto: Gert Ufkes

Ev.-luth. Lutgerikirche Holtgaste

Die seit dem 16. Jahrhundert ev.-luth. Lutgerikirche wurde nach dem Missionar Liudger benannt. Dieser missionierte im 8. Jahrhundert das heidnische Friesland. Das Innere der Kirche ist eher schlicht. Beeindruckend und sofort ins Auge fallend ist der große, von der Grundfläche her fast viereckige Chorraum aus dem 13. Jahrhundert, der durch einen spitzbogigen Triumphbogen abgetrennt ist. Darin befinden sich über dem schlichten Altar zwei Bleiglasfenster und auf dem Boden zu beiden Seiten je eine Grabplatte.

Kanzel, Kirche Holtgaste, Foto: Wibke Heß
Kanzel, Kirche Holtgaste, Foto: Wibke Heß

Das Taufbecken aus Holz ist mit einem mit Engelsköpfen verzierten dreistufigen hölzernen Deckel verschlossen. Darunter verbirgt sich eine Messingschale, die die Inschrift „Wer da glaubet und getauft wird der wird selig werden“ trägt.
Die Renaissance-Kanzel in roten und braunen Tönen ist ebenfalls mit Engelsköpfen sowie mit Intarsien und Säulen aufwändig verziert.
Als kleines, vermauertes Fenster ist von außen in der Südseite noch das sogenannte Hagioskop zu erkennen. Früher konnten durch solch ein Fenster Menschen mit ansteckenden Krankheiten oder vom Gottesdienst ausgeschlossene Sünder selbigen verfolgen.

Das wertvollste Inventarstück der Holtgaster Kirche befindet sich mittlerweile im Heimatmuseum Rheiderland in Weener. Dabei handelt es sich um Bruchstücke eines Altaraufsatzes aus dem 16. Jahrhundert. Sie zeigen die Passion Christi. Als Vorbild dienten erkennbar Holzschnitte von Albrecht Dürer.

Glockenturm, Kirche Holtgaste, Foto: Wibke Heß
Glockenturm, Kirche Holtgaste, Foto: Wibke Heß

Glockenturm

Die beiden Glocken im 1711 errichteten Turm stammen aus dem 14. Jahrhundert. Eine der beiden, die jüngere von 1379 trägt den Namen Katarina und wurde der Heiligen Katharina von Alexandrien geweiht. Es sind die ältesten Glocken im Rheiderland. Am Konzertabend hat sich die Kirchengemeinde bereit erklärt, die Glocken klingen zu lassen, was Körpereinsatz erfordert, da sie noch von Hand geläutet werden müssen. Persönlich empfinde ich es ohnehin immer nett, wenn unsere Gezeitenkonzerte in den Kirchen durch ein Glockengeläut kurz vor Beginn begleitet werden, erinnert es doch daran, dass man zwar ein Konzert besucht, dieses jedoch in einem Gotteshaus stattfindet.

Ev.-luth. Lutgerikirche Holtgaste

Holtgaste 3

26844 Jemgum-Holtgaste

Gezeitenkonzert mit Jörg Widmann und dem Neophon Ensemble

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Jörg Widmann, Foto: Marco Borggreve
Jörg Widmann, Foto: Marco Borggreve

Am Freitag haben wir die abschließende Bestätigung der Agentur Harrison Parrott erhalten, dass der komponierende Klarinettist Jörg Widmann zusammen mit dem jungen Neophon Ensemble ein Gezeitenkonzert in der Emder Kunsthalle bestreiten wird. Das wird in diesem Jahr das einzige Gezeitenkonzert mit ausschließlich Neuer Musik, in dem – natürlich – überwiegend Werke von Jörg Widmann selbst, aber auch von Morton Feldmann gespielt werden. Jörg Widmann gibt eine Einführung in seine Werke und spielt seine „Fantasie“ selbst, um dann aber das Feld seinem jungen Rostocker Kollegen zu überlassen.
Stattfinden wird dieses Gezeitenkonzert im Atrium der Kunsthalle Emden am 13. Juli 2013 um 20:00 Uhr. Dem Neophon Ensemble widmet der Gezeitenblog in Kürze einen eigenen Post – auch darüber gibt es genug zu schreiben. Wer sich vorab informieren möchte, kann das auf der Homepage.

Der Musikwissenschaftler und künftige Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Markus Fein sagt über die Musik des 39-Jährigen: „Wer der Musik Jörg Widmanns zum ersten Mal begegnet, ist von ihrer Unmittelbarkeit und Intensität überrascht. Die Musik stürzt nicht selten wie ein Katarakt auf den Hörer ein, sie ist maßlos in ihrer überschäumenden Virtuosität oder in ihrer unendlichen Traurigkeit.“

Jörg Widmann
Jörg Widmann studierte Klarinette zuerst an der Hochschule für Musik in München bei Gerd Starke, dann bei Charles Neidich an der Juilliard School in New York. Bereits im Alter von elf Jahren nahm der Kompositionsunterricht bei Kay Westermann. Später folgten Studien bei Wilfried Hiller, Hans Werner Henze und bei Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm. Seine große Passion als Klarinettist gilt der Kammermusik. Regelmäßig spielt er mit Partnern wie Kim Kashkashian, Gidon Kremer, Tabea Zimmermann und Hélène Grimaud und als Solist in Orchesterkonzerten im In- und Ausland. In diesem Jahr gibt Jörg Widmann gemeinsam mit dem Hagen Quartett mehrere Konzerte in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Jörg Widmann arbeitet mit Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, David Zinman, Kent Nagano und Christoph Eschenbach zusammen. Sein IV. Streichquartett wurde 2005 vom Vogler Quartett uraufgeführt, die in diesem Jahr Künstler der Gezeitenkonzerte sind. Christian Tetzlaff hob gemeinsam mit der Jungen Deutschen Philharmonie Wiedmanns Violinkonzert aus der Taufe.
Mehrere neue Klarinettenkonzerte wurden ihm gewidmet, darunter Werke von Aribert Reimann, Wolfgang Rihm und Heinz Hollinger. Ende 2012 wurde sein Werk „Teufel Amor“ von den Wiener Philharmonikern uraufgeführt.
Seit 2001 ist Jörg Widmann Professor für Klarinette an der Freiburger Hochschule für Musik. Im Jahr 2009 erhielt er dort eine zusätzliche Professur für Komposition.

Auszeichnungen
Für seine Kompositionen erhielt Jörg Widmann zahlreiche Preise wie z. B. den Schneider-Schott-Musikpreis, den Paul-Hindemith-Preis, den Ehrenpreis der Münchener Opern-Festspiele und den Arnold-Schönberg-Preis, den Claudio-Abbado-Kompositionspreis der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker sowie den Kompositionspreis des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg.
Am Wochenende wurde bekannt gegeben, dass Jörg Widmann am 23. März bei der Langen Nacht der Kammermusik den neuen Musikpreis des Heidelberger Frühling verliehen bekommt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis würdigt „Kulturschaffende, die sich authentisch, substanziell und nachhaltig für die Vermittlung von klassischer Musik einsetzen“.

Composer und Artist in Residence
Als Composer resp. Artist in Residence war Jörg Widmann zu Gast beim Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, beim Lucerne Festival, den Salzburger Festspielen, der Kölner Philharmonie und dem Wiener Konzerthaus sowie beim Cleveland Orchestra.

Vasyl Kotys gewinnt 2. Preis des Internationalen Alexander Skrjabin-Wettbewerbs

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Vasyl Kotys, Foto: Karlheinz Krämer
Vasyl Kotys, Foto: Karlheinz Krämer

Anfang der Woche erzählte mir Matthias Kirschnereit, dass unser Gipfelstürmer Vasyl Kotys, der im letzten Jahr in Bagband bei seinem Gezeitenkonzert das Publikum und uns so fasziniert hat, gerade den 2. Preis beim Internationalen Skrjabin-Wettbewerb in Grosseto, Italien, gewonnen hat. Zusätzlich erhielt Vasyl Kotys den Sonderpreis für die beste Interpretation in Höhe von 1.000 € von der Familie Marini in Erinnerung an Gianni Marini. Leider reichen meine nicht-vorhandenen Italienisch-Kenntnisse nicht aus, um herauszufinden, wer das war.

Nichts desto trotz freut mich beides sehr für Vasyl. Es war der erste Skrjabin-Wettbewerb, der vom 19. bis zum 24. Februar 2013 stattfand und von einer international besetzten Jury bewertet wurde, der u. a. die in Oldenburg lebende Pianistin Elena Nogaeva angehörte. Der Internationale Skrjabin-Wettbewerb im Fach Klavier zeichnet die besten jungen Pianisten der Welt in Grosseto aus und wurde initiiert von der Musikalischen Gesellschaft Alexander Skrjabin. Der 28-Jährige Ukrainer setzte sich mit von Mozarts KV 466 gegen die Italienerin Michelle Candotti durch. Der 1. Preis ging an den Chinesen Guang Chen.

Wer Vasyl Kotys auch 2013 bei den Gezeitenkonzerten erleben möchte, darf sich auf einen langen, intensiven und vor allem abwechslungsreichen Abend einstellen, da er – wie viele andere – bei der Langen Nacht der Gezeitenkonzerte am 3. August im Forum und im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft dabei sein wird.

Gezeitenkonzert mit Sharon Kam, Matan Porat und Ori Kam in Arle

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Kam_Porat_KamEin besonderer Leckerbissen wartet in der bezaubernden Kirche in Arle auf die Besucher der Gezeitenkonzerte 2013. Nachdem die Echo-Preisträgerin Sharon Kam im letzten Jahr bei Ihrem Auftritt zusammen mit Stefan Kiefer in Reepsholt so begeistert von Ostfriesland und vor allem dem interessierten, herzlichen Publikum war, hatte sie Matthias Kirschnereit schon im Anschluss an dieses Gezeitenkonzert mitgeteilt, dass sie gerne auch in diesem Jahr wieder dabei wäre. Nun bin ich gespannt auf diese Besetzung, denn in Arle spielen am 6. August 2013 um 20:00 Uhr neben Sharon Kam (Klarinette) der vielseitig begabte Komponist und Pianist Matan Porat und ihr Bruder und Bratschist Ori Kam. Es war nicht ganz so einfach, einen Termin für dieses Konzert zu finden, da alle drei sehr gefragte Künstler sind. Dadurch ist auch der Ausreißer bei den Wochentagen – es wurde ein ungewohnter Dienstag – entstanden. Die drei Künstler freuen sich ausdrücklich auch auf den Spielort, die Kirche in Arle, die allein durch ihr imposantes Äußeres – auf einer Warft tronend – und die zahlreichen inneren Werte (mehr in Kürze) auftrumpft. Zu hören sind dort Mozarts Kegelstatt-Trio, Schumanns Märchenerzählungen und – sicherlich für manchen eine Entdeckung – György Kurtágs “Hommage à Robert Schumann op. 15 d” und die Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier op. 83 von Max Bruch.

Sharon Kam, Foto: Karlheinz Krämer
Sharon Kam, Foto: Karlheinz Krämer

Sharon Kam
Sie ist eine der führenden Klarinettistinnen weltweit und konzertiert regelmäßig in unterschiedlichen Besetzungen – gerne z. B. mit dem Pianisten Lars Vogt, aber auch mit großen Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, in der Wigmore Hall, Concertgebouw Amsterdam oder der Alten Oper Frankfurt. Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet Sharon Kam mit Künstlerfreunden wie Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas oder Tabea Zimmermann zusammen. Leidenschaftlich gerne spielt sie Kammermusik, aber auch moderne Werke und Jazz. Sie wurde bereits zweimal mit dem ECHO Klassik als „Instrumentalistin des Jahres“ ausgezeichnet: 1998 für ihre Weber-Aufnahme mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Kurt Masur und im Jahr 2006 für ihre CD mit dem MDR Sinfonieorchester und Werken von Spohr, Weber, Rossini und Mendelssohn. Regelmäßig gibt sie Meisterkurse, so z. B. im Anschluss an das Gezeitenkonzert bei der Internationalen Sommerakademie ISA in Wien.

Matan Porat, Foto: Steve Riskind
Matan Porat, Foto: Steve Riskind

Matan Porat
Der Pianist und Komponist Matan Porat studierte bei Emanuel Krasovsky, Maria João Pires und Murray Perahia, wurde mit dem Prime Minister Award für seine kompositorische Arbeit ausgezeichnet und konnte sich damit als Komponist bei Ruben Seroussi und George Benjamin weiterbilden. Als begeisterter Kammermusiker ist er gern gesehener Gast bei den Festivals in Marlboro, Ravinia, Verbier, Salzburg und Delft sowie beim Jerusalem International Chamber Music Festival. Er konzertiert unter anderem mit dem Ysaye und dem Jerusalem Quartett, Dorothea Röschmann, Kim Kashkashian, Emmanuel Pahud und Mitgliedern des Guarneri Quartetts. Als Solist konzertierte Matan Porat mit dem Chicago Symphony Orchestra und allen großen Symphonie- und Kammerorchestern in Israel. Außerdem spielte er in Konzertsälen wie der Carnegie Hall in New York, dem Auditorium du Louvre in Paris, dem Barbican in London und der Alten Oper Frankfurt. Sein vielseitiges Konzertrepertoire umfasst ebenso die Goldberg Variationen und die 6 Partiten für Solo-Klavier von Johann Sebastian Bach wie die Sonaten von Charles Ives ein. Ein sehr schönes Porträt von Ilona Oltuski lesen Sie hier.

Ori Kam, Foto: Felix Broede
Ori Kam, Foto: Felix Broede

Ori Kam
Von der New York Times für seine ” faszinierende Bühnenpräsenz” gelobt, spielte der Bratscher Ori Kam als Solist bereits auf einigen der bedeutendsten Bühnen der Welt. Nach seinem Debüt mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta im Alter von 16 Jahren wurde er sofort wieder engagiert. Seitdem spielte er mit allen bedeutenden Orchestern Israels, dem National Symphony Orchestra im Kennedy Center in Washington DC, dem New Jersey Symphony Orchestra im neuen New Yorker Performing Arts Center, der Manhattan Philharmonia, dem Bronxville Symphony Orchestra, sowie der Sinfonia Varsovia. Ori Kam gab zahlreiche Recitals in den USA, Europa und Israel. Als ein begeisterter Kammermusiker ist Ori Kam auch Begründer und künstlerischer Leiter der Israel Chamber Music Society. Er spielte als Mitglied des Whitman String Quartet sowie mit zahlreichen anderen Künstlern wie Isaac Stern, Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman, Gil Shaham, Paul Neubauer, Bernard Greenhouse, Lynn Harrel, David Geringas und dem Saint Lawrence String Quartet. Ori Kam ist gern gehörter Künstler bei den Festivals in Verbier, Tangelwood, Aspen, Santa-Fe, Schleswig-Holstein, La Jolla, Chamber Music Northwest, der Schubertiade, dem Jerusalem Chamber Music Festival und er war regelmäßig Gast beim Bahnhof Rolandseck Musik Festival in Bonn um nur einige zu nennen.

Spielorte bei den Gezeitenkonzerten

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ev.-ref. Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
ev.-ref. Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

In Ostfriesland gibt es einen reichhaltigen Fundus an wunderschönen, zumeist kleinen Dorfkirchen, die sich hervorragend für kleine, intime Kammerkonzerte zumeist in kleinerer Besetzung eignen. Wahre Kleinode haben wir dort schon für unsere Gezeitenkonzerte entdeckt.
Um dem Auftrag der Ostfriesischen Landschaft Rechnung zu tragen, in und für ganz Ostfriesland tätig zu sein, halten wir immer wieder Ausschau nach neuen Orten, um möglichst viele Spielorte dabei zu haben und den Kirchengemeinden gerechter zu werden. Allerdings dürfen wir aber auch die Interessen unserer Geldgeber, des Landes Niedersachsen, der Landkreise Aurich, Leer und Wittmund sowie der Stadt Emden, nicht außer Acht lassen, sodass diese Orte quasi gesetzt sind.

Altes Kurhaus Dangast, Foto: Karlheinz Krämer
Altes Kurhaus Dangast, Foto: Karlheinz Krämer

Den Touristikern ist besonders wichtig, dass die Gezeitenkonzerte die gesamte ostfriesische Halbinsel bedienen, sodass auch besonders schöne Spielorte wie die imposante St.-Georgskirche in Sengwarden, das urige Alte Kurhaus Dangast oder das Pumpwerk in Wilhelmshaven, das bezaubernde Gut Horn Gristede und das Heimathaus in Aschendorf (Emsland) bespielt werden. Die Oldenburgische Landschaft und die Emsländische Landschaft freuen sich über dieses zusätzliche kulturelle Angebot in ihrem Bereich.
Leider hat es in diesem Jahr nicht geklappt, den Park der Gärten bei Bad Zwischenahn einzubeziehen, da sich die Musiker angesichts eines Open-Air-Auftritts zu unsicher waren, obwohl die tolle Zeltbühne überdacht ist. Wir hoffen auf eine baldige Gelegenheit, diese besondere Location mit einzubeziehen; vielleicht mit einem Jazzkonzert im nächsten Jahr. Dass ein Spielort wie die entzückende Deichkirche in Carolinensiel sich als Spielort der Gezeitenkonzerte förmlich aufdrängt, liegt ja wohl auf der Hand!

Auswahlfaktoren

Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer
Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Foto: Karlheinz Krämer

Der wichtigste Faktor bei der Auswahl möglicher Spielorte für ein Gezeitenkonzert ist, dass unsere Anfrage positiv beantwortet wird, und da waren wir sehr froh, überall willkommen zu sein. Viele Küsterinnen und Küster haben sich spontan viel Zeit genommen, uns alles ausführlich zu zeigen. Dann ist es wichtig, dass die Akustik und die Gegebenheiten für die Künstler passen. Und nicht überall kann man beispielsweise ein Orchesterkonzert durchführen. Dafür braucht es schon ordentlich Platz, der beispielsweise in der Neuen Kirche in Emden und der Großen Kirche in Leer oder der eindrucksvollen St.-Magnuskirche in Esens sowie der Johannes a Lasco Bibliothek Emden gegeben ist. Auch Formate wie Wort & Musik oder Jazzkonzerte passen nicht überall hin. Die Musiker benötigen eine Umkleide- und Rückzugsmöglichkeit. Die Gastronomie muss sich draußen irgendwo aufbauen können, und nach Möglichkeit soll das noch einladend aussehen. Eine Schlechtwettervariante sollte für alle Fälle ebenfalls vorhanden sein. Leider ist auf den ostfriesischen Sommer nicht immer Verlass! Wichtig sind ausreichende Toilettenkapazitäten, denn nichts ist schlimmer als wenn es sich in den Pausen vor dem einzigen Klo staut und die Gäste ungeduldig werden.
Und nicht zuletzt müssen die Interessen unserer Konzertförderer berücksichtigt werden.

ev.-luth. Kirche Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer
ev.-luth. Kirche Reepsholt, Foto: Karlheinz Krämer

In weiteren Artikeln werden in Kürze einzelne Spielorte der Gezeitenkonzerte vorgestellt.

Jazz mit dem Julia Hülsmann Quartett bei den Gezeitenkonzerten

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Julia Hülsmann Quartett, Foto: Volker Beushagen
Julia Hülsmann Quartett, Foto: Volker Beushagen

Neben vielen hochkarätigen Kammerkonzerten darf unserer Meinung nach auch anspruchsvoller Jazz nicht fehlen. Und so freuen wir uns, dass dieses Jahr das Julia Hülsmann Quartett aus Berlin am 5. Juli 2013 im Heimathaus Aschendorf bei den Gezeitenkonzerten mit von der Partie ist. Beginn ist um 20:00 Uhr. Vorher lädt das Museum zu einer Besichtigung ein. Der Heimatverein bietet ab 19:00 Uhr und in der Pause selbstgebackenes Brot und andere Leckereien sowie Tee, Kaffee und Kaltgetränke an.

Das Julia Hülsmann Quartett
Gemeinsam mit der erfolgreichen Pianistin Julia Hülsmann spielen im Julia Hülsmann Trio der Schlagzeuger Heinrich Köbberling (auch bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Lyambiko) und Bassist Marc Muellbauer seit 2002 in dieser Besetzung zusammen. Marc dürfte vielen vom Gezeitenkonzert mit dem Lisbeth Quartett letztes Jahr im Pumpwerk bekannt sein. Sie selbst sagen über ihre Musik, dass jeder Abend anders ist, da sich die Musik stets aus dem Zusammenspiel entwickelt. Das bedeutet, dass jeder seinen Freiraum erhält und es trotzdem das große Ganze gibt, das alles zusammenhält. Inspiriert wurden alle unabhängig voneinander durch Keith Jarrett, Bill Evans, Ahmad Jamal und Kenny Wheeler. Das Quartett komplettiert nun der faszinierende Trompeter Tom Arthurs aus England, mit dem im April dieses Jahres bei ECM die neue CD “In full view” erscheint, auf die ich schon sehr gespannt bin, ist sie doch für mich ein Vorgeschmack auf den Juli.

Julia Hülsmann, Foto: Volker Beushagen
Julia Hülsmann, Foto: Volker Beushagen

Julia Hülsmann
Die gebürtige Bonnerin studierte an der HdK in Berlin Jazz-Piano und ist seit vielen Jahren als Pianistin und Komponistin im In- und Ausland unterwegs. Neben ihren regelmäßigen Partnern aus dem Trio konzertierte Julia Hülsmann auch mit den bekannten Sängern Rebekka Bakken, Anna Lauvergnac und Roger Cicero und spielte mit ihnen CDs ein.
Die ZEIT schreibt über sie: „Julia Hülsmann ist die Lyrikerin des deutschen Jazz.“, und das Jazzpodium: „ Die deutsche Jazzszene erhält durch Julia Hülsmann eine bedeutende neue Stimme. Unaufdringlich, aber eindringlich, unprätentiös, aber hochkonzentriert.“
Julia Hülsmann unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Songwriting/Komposition und Jazzklavier, an der Musikschule Charlottenburg/Wilmersdorf in der Studienvorbreitung und an der UdK Berlin im Schulmusik-Fachbereich. Für ihre CD Julia Hülsmann Trio with Rebekka Bakken „Scattering poems“ erhielt sie 2003 den German Jazz Award.

Marc Muellbauer
Marc Muellbauer

Marc Muellbauer
Wie Marc Muellbauer nach den vielen erfolglosen Versuchen seiner Eltern, ihm das Erlernen eines Instrumentes nahezubringen, doch noch zu einem sehr begehrten Bassisten der deutschen Jazzszene geworden ist, liest man am besten in seiner Biographie auf seiner Homepage. Die Kurzform ist, dass er sich im Alter von 15 Jahren durch Jaco Pastorius von Weather Report inspirieren ließ, sich einen E-Bass zu kaufen, drei Akkorde zu lernen und eine Band zu gründen. Im weiteren Verlauf lernte er Noten und nahm ein Studium der Klassischen Musik (man lese und staune) an der Folkwang Hochschule Ruhr in Duisburg und machte schließlich sein Diplom an der “Hochschule der Künste” Berlin bei Michael Wolf. In seinem Repertoire ist von der Klassik über Neue Musik bis zum Jazz alles enthalten. Glücklicherweise gibt er seit 2000 sein Wissen als Jazzkontrabassist an Schülerinnen und Schüler der Musikschule Reinickendorf in Berlin weiter.

Heinrich Köbberling
Heinrich Köbberling

 Heinrich Köbberling
Heinrich Köbberling wurde 1967 in Bad Arolsen/Hessen geboren, studierte Schlagzeug an der HMT Hamburg und der New School in New York. Seit März 2007 ist er Professor für Jazz und Popularmusik an der HMT Leipzig, unterrichtete zuvor an den Musikhochschulen in Hannover sowie Hamburg und konnte u. a. mit Musikern wie Richie Beirach, Ernie Watts, Benny Bailey, Ben Monder, Attila Zoller und Jan Delay zusammenarbeiten.
Bislang erschienen die zwei CD- Produktionen Pisces (Nabel 1997) und 8 Doogymoto (Accidential 2003) unter seinem Namen, außerdem mehr als 40 Aufnahmen als Sideman. Zu den aktuellen Projekten von Heinrich Köbberling gehören das Ernie Watts Quartett Europe, das Julia Hülsmann Trio, Aki Takase and the good boys und viele mehr.

Tom Arthurs, Foto: Frank Bigotte
Tom Arthurs, Foto: Frank Bigotte

Tom Arthurs
Der ehemalige BBC New Generation Artist und Teilnehmer anTake Five Europe Tom Arthurs spielt Trompete und Flügelhorn und komponiert. Seine Stücke weisen dabei eine große Bandbreite vom intimen Kammerjazz bis zu sehr experimentellen Werken auf. Beeinflussen lässt er sich dabei z. B. von György Ligeti aber auch der Musik der Pygmäenvölker Zentralafrikas sowie der Regisseure Andrei Tarkovsky und Jean-Luc Godard. Der warme Klang seiner Trompete hat ihm einen Namen quer durch Europa und darüber hinaus verschafft. Die aktuellen Aufnahmen von ihm sind Alben wie Julia Hülsmann Quartett (ECM, 2013), Eric Schaefer’s „Who’s Afraid of Richard W.“ (ACT, 2013), Miles Perkin Quartet (2012), H3B Songs No Songs (Abalone, 2012) sowie Postcards from Pushkin mit Richard Fairhurst (Babel, 2011).

Alle Fans von guter (Jazz-)Musik können sich schon einmal Freitag, den 5. Juli 2013 um 20:00 Uhr im Heimathaus Aschendorf für das Gezeitenkonzert mit dem Julia Hülsmann Quartett vormerken. Bestimmt haben sie dann auch ihre neue CD im Gepäck. Ermöglicht wird dieses Konzert von Interreg Deutschland-Nederland und dem Kulturkreis Papenburg.

Hier noch ein Video vom German Jazz Meeting bei der Messe JazzAhead 2010 mit dem Julia Hülsmann Trio:

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Teufelsgeiger Ingolf Turban beim Gezeitenkonzert in Leer

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Ingolf Turban, Foto: Dorothee Falke, München
Ingolf Turban, Foto: Dorothee Falke, München

Nachdem wir vor einiger Zeit nur einen kurzen Überblick über die Künstler der Gezeitenkonzerte 2013 gegeben haben, können und wollen wir nun langsam konkreter werden. Nach und nach erfahren Sie hier Einzelheiten zu allen Gezeitenkonzerten und Hintergrundwissen zu deren Entstehung und vor allem zu den Künstlern, die sie spielen.

 

Ingolf Turban spielt ein Gezeitenkonzert in Leer
Nach vielen Telefonaten und einigen Verschiebungen und Überlegungen haben wir am Donnerstag beispielsweise unser Gezeitenkonzert in der Großen Kirche in Leer eingetütet. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, wenn wir auf Wünsche und/oder Anregungen unserer Gastgeber reagieren können, denn ursprünglich hatten wir dort zu einem anderen Zeitpunkt ein anderes Konzert durchführen wollen. Nun wird in der Großen Kirche am Sonntag, 4. August 2013 um 17:00 Uhr Ingolf Turban mit Niccoló Paganinis „Le Streghe“, Camillo Sivoris „Romanza senza parole“ und Giuseppe Tartinis Sonate g-Moll („Teufelstriller-Sonate“) auftreten.
Dass der Ausnahmeviolinist in diesem Jahr bei den Gezeitenkonzerten dabei sein sollte, war bereits kurz nach Ende des letzten Festivals klar.
In den letzten Wochen hatten Matthias Kirschnereit und Ingolf Turban häufiger die Gelegenheit, Einzelheiten persönlich zu klären; schließlich haben sie gemeinsam mit dem jungen, faszinierenden Kammerorchester I Virtuosi di Paganini innerhalb von 14 Tagen acht Konzerte gespielt. Die Presse hat sich sehr enthusiastisch gezeigt, z. B.

Hans-Jörg Loskill in der WAZ: „Perlen und Pretiosen – temperamentvoll und atemberaubend in der technischen Bewältigung. Wann hat man solch eine Fülle von Flageoletts, Trillern, Doppelgriffen, Arpeggien, Laufsprüngen oder Legato-Ebenmaß so perfekt ausgeführt gehört? Turban wurde umjubelt.“

Thurgauer Zeitung: „In jugendlicher Gelenkigkeit haben Matthias Kirschnereit, Ingolf Turban und dessen Streicherensemble I Virtuosi di Paganini auf Einladung der Konzertgemeinde Frauenfeld Werke grosser Meister präsentiert – ein Genuss.“ Hier kann ich eigentlich nur den Link zur kompletten Rezension empfehlen.

Vita Ingolf Turban
Ingolf Turban war Solist in den Philharmonien von Berlin und München, im Kennedy Center in Washington, in der New Yorker Avery Fisher Hall, in der Züricher Tonhalle, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins oder der Mailänder Scala. Mit Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Charles Dutoit, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Yehudi Menuhin, Jun Märkl und Marcello Viotti trägt er neben den Werken der großen Violinliteratur ein zum Teil nie gehörtes Repertoire in die Welt.
Im Jahr 2006 folgte Ingolf Turban, der bis dahin elf Jahre an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst unterrichtet hatte, dem Ruf an die Hochschule für Musik und Theater in München. Bereits 2005 gründete er I Virtuosi di Paganini, mit der Idee, der „unerhörten, virtuosen Leichtigkeit von Paganinis Musik endlich wirklich zu entsprechen“ (s. www.liebrandt.com). Im März 2007 wurde in der ARD die Fernsehdokumentation „Paganinis Geheimnis“ ausgestrahlt, in der Ingolf Turban nicht nur dessen Werke spielt, sondern auch Niccoló Paganini selbst darstellt. Nicht zuletzt diese Rolle wird auch ihm den Spitznamen „Teufelsgeiger“ eingetragen haben.

JOCO bei der Ausstellungseröffnung “Land der Entdeckungen” und im August bei den Gezeitenkonzerten

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JOCO - Josepha Carl, Foto: Stefan Krabath | Auch beim Gezeitenkonzert am 3. August in der Ostfriesischen Landschaft in Aurich dabei
JOCO – Josepha Carl, Foto: Stefan Krabath | Auch beim Gezeitenkonzert am 3. August in der Ostfriesischen Landschaft in Aurich dabei

Am Sonntag (27. Januar, parallel zum NDR-Sonntagskonzert mit den Gezeitenkonzerten) wurde als Auftakt zum Themenjahr in Emden die große Ausstellung „Land der Entdeckungen | Land van Ontdekkingen – Die Archäologie des friesischen Küstenraums“ im Landesmuseum eröffnet. Zur Ausstellungseröffnung hatte die Ostfriesische Landschaft als Leadpartner des Projektes in die Johannes a Lasco Bibliothek eingeladen, wo nach mehreren Grußworten die ostfriesische Band JOCO die musikalische Begleitung übernahm. Das sympathische Geschwisterduo Josepha und Cosima Carl, das sich nicht eindeutig einem bestimmten Genre zuordnen lässt, heizte den mehr als 350 Gästen mit ihren zweistimmigen Eigenkompositionen, begleitet von Gitarre, Saxofon und Keyboard, ordentlich ein. Landschaftsdirektor Dr. Rolf Bärenfänger und Dr. Jan F. Kegler von der Landschaft waren sehr begeistert von ihrer Musikalität; und auch Kollegiumsmitglied Rico Mecklenburg äußerte sich spontan im Netz: „Klasse, die beiden. Richtig gute Musik mit ostfriesischen Wurzeln, sehr vielseitig!“ und freute sich bereits auf JOCOs Beteiligung bei der „Langen Nacht“ der Gezeitenkonzerte am 3. August 2013. Dann spielen sie als einer von mehreren Acts zusammen mit Stefan Schneider am Schlagzeug und Christian Hengst am Bass im Auricher Landschaftsforum. Ein Wiedersehen gibt es dann auch mit dem sympathischen Pianisten Vasyl Kotys, der letztes Jahr in Bagband so viele bei seinem Gipfelstürmerkonzert in Bagband beeindruckt hat. Der wiederum spielt im benachbarten Ständesaal, in dem der Flügel auf ihn und weitere junge Talente wartet.

Zurück zur Ausstellung
Da unsere Gezeitenkonzerte erst am 21. Juni beginnen, laden wir Sie herzlich ein, in der Zwischenzeit die Ausstellung unserer Kollegen aus der Archäologie im Emder Landesmuseum zu besuchen. Dort erwarten Sie die Höhepunkte der archäologischen Forschungsarbeit im friesischen Küstenraum, der selbstverständlich auch die niederländischen Provinzen Fryslân, Groningen und Drenthe umfasst. Bis zum 16. Juni haben Sie Zeit sich die Funde aus 40 Jahren Forschungsgeschichte der Ostfriesischen Landschaft anzusehen. Ausgestellt werden z. B. der „Münzfund von Walle“, der Eigentum der Deutschen Bundesbank ist, der Kindersarg aus der Dornumer Häuptlingsgruft der Familie von Closter oder die bekannte Sonnenscheibe von Moordorf. Zur Erklärung wie Archäologie eigentlich funktioniert, gibt es eine Station nicht nur für Kinder und Jugendliche. Sie hilft auch uns Erwachsenen zu verstehen, warum sich der Bau einer Straße oder des Eigenheims durch das Eingreifen der „Spatenpaulis“ verzögert, dass es einfach wichtig ist, bestimmte Funde für die Nachwelt zu erhalten. Aktuelles Beispiel: Wir haben hier vor dem Haupthaus der Ostfriesischen Landschaft eine Großbaustelle, an der auch die Archäologen beteiligt sind. Heute haben sie Reste von Brückenpfeilern des Alten Hafens gefunden – eine spannende Sache, die die meisten Bauarbeiter vermutlich weniger interessieren wird, weil sie durch diesen Fund in ihrer Arbeit aufgehalten werden.

P.S.: Auch Land der Entdeckungen wird von Anfang an von einem Blog begleitet. Schauen Sie doch mal rein.

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