Gezeitenblog

St. Georgskirche Weener

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St. Georgskirche Weener, Foto: Karlheinz Krämer
St. Georgskirche Weener, Foto: Karlheinz Krämer

Die Kirche liegt auf dem höchsten Punkt der schon im 10. Jahrhundert erwähnten Siedlung inmitten einer Baumgruppe verborgen, die sie schützend umgibt. Von Südosten her betritt man den Kirchhof durch ein schönes Korbbogenportal mit geschweiftem Giebel von 1754.
Vom romanischen Bau sind Spuren von rundbogigen Fenstern und Türen erhalten. 1462 bekam die Kirche ihren gotischen Chor mit den hohen Maßwerkfenstern. 1893 erweiterte man den Bau an der Nordseite um ein Querschiff. Der Glockenturm entstand 1738.
Wenn man die Kirche von Westen her betritt, bietet sich einem ein zunächst ungewöhnlicher Blick in den Innenraum. Das angebaute Querschiff, der durch eine Wand abgetrennte Chorraum, der zentrale Platz der Kanzel mit Abendmahlstisch und -bank (erste Hälfte 17. Jahrhundert) lassen sich dadurch erklären, dass hier eine reformierte Kirchengemeinde ihren Gottesdienst abhält. In vielen Kirchen im westlichen Ostfriesland findet man eine ähnliche Anordnung, die darauf beruht, dass im Mittelpunkt des reformierten Gottesdienstes nicht die sakrale Handlung vor dem Altar steht, sondern das Wort Gottes, das von der Kanzel herunter verkündigt wird.

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Ein Traum von Tönen

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Janka Simowitsch, Foto: Karlheinz Krämer
Janka Simowitsch, Foto: Karlheinz Krämer

Freitagabend. In Bayreuth werden die Wagner-Jubiläumsfestspiele mit Castorfs „Ring“-Inszenierung eröffnet, die sich (nach zwei Abenden) trotz der üblichen Diskussion im Vorfeld als Erfolg herauszustellen scheint.
Freitagabend. In Carolinensiel, einem kleinen Dorf in Ostfriesland, wohin die Touristen ebenfalls wegen der „Atmosphäre“ pilgern, kündigt die Pianistin Janka Simowitsch, Jahrgang 1987, Franz Liszts Konzertparaphrase aus der Oper „Rigoletto“ von Verdi so an: „Wagner, Wagner, Wagner überall Wagner!“ Im Wagner-Verdi Jahr dürfe aber auch der zweite große Opernkomponist nicht zu kurz kommen, sagt sie, und stürzt sich in Liszts Werk, wie sie sich in alle Stücke des Abends so stürzt, dass beinahe der Schweiß von der Decke der kleinen Carolinensieler Deichkirche tropft, so warm ist es im Raum und so intensiv das Spiel.

Eine Welle der Sympathie schlug Janka Simowitsch entgegen, als sie sich freudig und quicklebendig, beinahe außer Atem, beim Publikum vorstellte. Ein dickes Lob und Dankeschön richtete sie gleich an Ulf Brenken, der unsere Abendprogramme schreibt. Sie war ganz begeistert von den so unterhaltsamen wie lehrreichen Begleittexten und meinte, sie müsse jetzt ja gar nichts mehr zu den Stücken sagen. (Weil wir wissen, dass Ulf hier mitliest: ein Dank in aller Öffentlichkeit!)
Absolut locker, spontan und unterhaltsam waren nicht nur ihre Ansagen, sondern vor allem ihr Klavierspiel. „Make up“ heißt ihre erste CD Einspielung, die natürlich nichts mit Schminke und Jungs zu tun, wobei ausschließlich Jungs gespielt werden, die wiederum Stücke von anderen Jungs transkribiert haben. Eine CD voller Klaviertranskriptionen von Busoni bis Liszt und damit eine Liebeserklärung und ein Plädoyer für diese oftmals ziemlich virtuose Gattung, die auch in Carolinensiel quantitativ den Schwerpunkt ausmachte.

Los ging es mit zwei Bearbeitungen von Bach-Chorälen durch Busoni, die mit jeweils drei Minuten Spielzeit schnell dahinhuschten. Danach stand schon der qualitative Schwerpunkt des Abends bevor: Schumanns Phantasie C-Dur op. 17, jenes bedeutende Klavierwerk, das alle Pianisten bewundern und fest in ihrem Repertoire haben, wenn sie nicht einen großen Umweg um Schumann machen (aber wer macht das schon?). Zu Matthias Kirschnereit, einem großen Schumann Verehrer, gesellt sich da zum Beispiel auch Lars Vogt, den dieses Stück seit langem begleitet und der über den ersten Satz (Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen) sagt: „Und dieses Phantastische muss man eben gleich am Anfang beherzigen, indem man – andersherum formuliert – aus allem Akademischen aussteigt und sich mittreiben, mitreißen lässt von dem gewaltigen Strom, der da auf einen zukommt. Phantasie also im Sonne von Phantastik, Unmöglichkeit, Grenzen sprengend.“

Nun also Janka Simowitsch, die unter anderem bei Matthias Kirschnereit studiert hat. Mitreißend nimmt sie die vollbesetzte Kirche mit in dieses Meisterwerk der romantischen Klavierliteratur, das so phantastisch wie mysteriös, gewaltig und unspielbar ist. Großer Applaus bereits zur Pause.
Aufgrund der unsicheren Wettervorhersage wurde das Catering in das Gemeindehaus verlagert. Nach den heftigen Schauern am Nachmittag eindeutig die richtige Entscheidung, auch wenn das angekündigte Unwetter am Abend zum Glück ausblieb.
Im zweiten Teil des Konzerts standen dann die Transkriptionen im Vordergrund, die los gingen mit Liszts Walzer aus Gounods Oper „Faust“. Hier kommt alle Virtuosität zur Geltung, die Finger rasen ohne Pause auf der ganzen Klaviatur hin und her und man fragt sich wie, man so einen ganzen Abend komplett ohne Noten spielen kann. Die Anschlagszahl (Noten pro Minute) wurde im zweiten Teil eigentlich kaum runtergefahren. In Liszts Phantasie über zwei Motive aus Mozarts „Hochzeit des Figaro“ erreicht sie noch mehr Höhepunkte. Ein wahrer Kraftakt, der bei Janka Simowitsch aber niemals auf das Technische reduziert wird. Riesiger Applaus beendet das Konzert und eine nach allen Seiten hin strahlende Simowitsch bedankt sich überschwänglich bei allen Mitwirkenden, ihrer Gastfamilie, dem Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer, Klaus Hippen, und auch unserem Klavierstimmer Tamme Bockelmann, die speziell dieses Konzert  gefördert haben.
Eine Zugabe lässt sie sich nicht nehmen und spielt erst („Damit wir alle ein bisschen runterkommen“) Schumanns „Von fremden Ländern und Menschen“ und dann Liszts „La Campanella“. Was für ein Abend, der für viele am CD Stand endete. Bayreuth? Nee. Carolinensiel.
Für Janka Simowitsch und ihre Mutter, die sie begleitete, ging es am Samstag mit unserem Fahrdienstleiter Uwe Pape weiter nach Groningen, wo schon das nächste Konzert im Partnerfestival Peter de Grote anstand.

Janka Simowitsch, Foto: Karlheinz Krämer
Janka Simowitsch, Foto: Karlheinz Krämer

Musik wie Balsam

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Ulrich Drechsler, Foto: Karlheinz Krämer
Ulrich Drechsler, Foto: Karlheinz Krämer

„Die Ehrlichkeit kommt vor der Authentizität“, hat Ulrich Drechsler mal in einem Interview gesagt. Gestern Abend in Gristede konnte man gleich zu Beginn erleben, was Ehrlichkeit auf der Bühne ausmacht. Es sei ja eigentlich viel zu heiß für ein Konzert, offenbarte Drechsler verschmitzt dem Publikum; man könne an so einem schönen Abend gewiss jede Menge anderer Sachen machen als so ein Konzert zu spielen und zu besuchen. Im großen Raum vom Gut Horn waren einige zu diesem Zeitpunkt (ca. 5 Minuten nach Start) schon wild am Fächern – das Abendprogramm bekam eine neue Funktion. Wobei man gestern eher von Abendnotizen sprechen muss, denn die „Setlist“ des Trios moderierte Drechsler selbst.
Ja, es war warm und voll in Gristede und vielleicht dachte manch ein Besucher auch eher an eine abkühlende Dusche, dennoch waren alle gekommen, um das Ulrich Drechsler Trio zu sehen und hören. Das freute den Musiker natürlich ungemein und er verkündete schwungvoll, dass sie natürlich große Lust hätten, hier und heute das Konzert zu spielen, das mit einer wirklich langen Vorlaufzeit verbunden war. Eigentlich war schon im letzten Jahr ein Gastspiel bei den Gezeiten geplant gewesen, das dann doch verschoben werden musste.
Umso mehr war der gebürtige Schwabe, der seit 20 Jahren in Wien lebt („ein patriotischer Österreicher“, sagt er selbst) froh, dass es in diesem Jahr geklappt hat. Dann zählte er ein und setzte mit seiner Bassklarinette den expressiven Sound des Abends fest, der viele musikalische Winkel ausleuchtete, die so ein intimes Trio ausmacht. Zum Trio gehören Michael Tiefenbacher (Klavier) und Reinhold Schmölzer (Schlagzeug). Zusammen entwickelten sie Stücke, die leichtfüßig, harmonisch und warmherzig daherkommen. Viele Stücke des Abends gibt es auf der neuesten CD „Beyond Words“ zu finden, live entwickeln sie aber eine tiefere Intensität.
„Diese Musik wirkt wie Balsam – ihre Tiefenwirkung offenbart sich beim Hören Stück für Stück und nimmt schließlich voll für sich ein. Wer sich dem Album auf intellektueller Ebene nähern möchte – bitte! Erforderlich ist dies nicht; den Zugang, den Drechsler bietet, und das gelingt erstklassig, funktioniert über das Unterbewusstsein; der Hörer fühlt, dass ihm hier Gutes widerfährt.“ So wird die CD im Pressetext beworben. Solche Pressetexte sind auch eine Kunstform für sich. Dennoch kann man wirklich von „schöner“ Musik sprechen – eine Beschreibung, die Drechsler auch immer antreibt. Die Songs schweben so ein bisschen vor sich hin, fühlen sich auf eine merkwürdige Weise altbekannt und doch neu an und verstecken ihre Komplexität, die nie zum Schaulaufen gerät, im Detail. Ein Klang, den man sich unbedingt einmal anhören muss und eine weitere Facette im breiten Schaffen von Ulrich Drechsler ist.
Wie es sich bei Jazzkonzerten gehört, gab es jede Menge Zwischenapplaus für die einzelnen Soli und Drechsler war sehr bemüht, seinen beiden Musikerkollegen Freiraum zu überlassen, den sie mit pointierten Soli füllten.
Die Pause gab Gelegenheit zur Abkühlung an der zum Abend hin frischer werdenden Luft und man zeigte sich sehr angetan über die wunderbare Atmosphäre auf der Anlage von Gut Horn. Einige lagen auf der Wiese, andere streiften durch den Garten und den kleinen Wald, andere wiederum nutzten das Catering Angebot.
Ulrich Drechsler selbst mischte sich unter das Publikum und half den Besuchern beim CD Kauf („Ich stehe bei den CD’s und werde Sie bei der Suche nach der richtigen CD beraten“, hatte er vor der Pause lachend verkündet). Nach der Pause wurden die begeisterten Jazzfreunde (und alle, die wie ich auf dem guten Weg dahin sind) mit einem langen Set und mehreren Zugaben belohnt. Dass alle durch den einsetzenden Regen zu den Autos laufen mussten, war dann gar nicht so schlimm. Am Ende zeigte sich auch Ulrich Drechsler begeistert. „Wir sollten öfters hier in der Region spielen“, sagte er zum Abschluss. Da hat er Recht!

Ulrich Drechsler Trio (v.l.n.r.: Michael Tiefenbacher, Ulrich Drechsler, Reinhold Schmölzer), Foto: Karlheinz Krämer
Ulrich Drechsler Trio (v.l.n.r.: Michael Tiefenbacher, Ulrich Drechsler, Reinhold Schmölzer), Foto: Karlheinz Krämer

Das zweite Mal Jazz bei den Gezeitenkonzerten

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Ulrich Drechsler, Foto: Wolf-Dieter Grabner
Ulrich Drechsler, Foto: Wolf-Dieter Grabner

Schon morgen gibt es das zweite und damit leider schon letzte Jazzkonzert bei den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft. Dann kommt das österreichische Trio um den erfolgreichen Wiener Bassklarinettisten Ulrich Drechsler nach Gristede. Das Gut Horn des Ehepaares Franz/Frers bietet dafür den perfekten Rahmen. Andere bekannte Veranstaltungen dort sind die Landpartie und vor allem das eigene Festival “Gut Horn hör’n“, das in diesem Herbst übrigens zum fünften Mal stattfindet. Wir freuen uns immer wieder aufs Neue, zu Gast sein zu dürfen, gibt es dort doch ein spannendes, stilvolles Ambiente für die Gezeitenkonzerte.

Das andere Jazzkonzert bei den Gezeiten gab es Anfang des Monats. Da gestaltete das Julia Hülsmann Quartett einen fantastischen Abend im Heimathaus Aschendorf, der von Radio Bremen mitgeschnitten wurde. Gerne hätte Arne Schumacher auch das Uli Drechsler Trio mitgenommen, aber leider war der Ü-Wagen nicht frei. Es war ein nettes Telefonat zum richtigen Zeitpunkt, das wir im Frühjahr hatten.

Ulrich Drechsler macht seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Besetzungen Musik. Immer dabei ist seine Klarinette. Er hat unter anderem mit solchen Größen wir dem norwegischen Ausnahmepianisten Tord Gustavsen wunderschöne Balladen auf der CD „Humans & Places“ eingespielt und interpretierte Werke von Thelonius Monk und – man lese und staune – Franz Schubert auf eine neue Art und Weise.

Aus Ulrich Drechlsers eigenen Kompositionen spricht seine Liebe zum Jazz. „Beyond Words“ heißt das neue Album seines Trios aus dem vergangenen Jahr. Über die Worte hinaus trägt seine Musik und vermag, was uns manchmal zu sagen schwer fällt, auszudrücken. Diese Mischung, zu der natürlich nicht zuletzt die behutsame Instrumentierung beiträgt. Zur Klarinette gesellen sich Klavier, wundervoll gespielt von Michael Tiefenbacher, und Schlagzeug (Reinhold Schmölzer) dazu. Reinhold Schmölzer ist bekannt dafür, dass er mit allem, was ihm in die Finger kommt, Musik macht. Dadurch gelingt es ihm immer wieder, Klänge zu erschaffen, die weit über die üblichen Möglichkeiten des Schlagzeugspiels hinausgehen. So gelingt es dem Trio, gemeinsam Intimität, Energie und Leidenschaft gleichermaßen auszudrücken.

Wir sind gespannt auf einen emotional berührenden Abend auf Gut Horn und auf Ulrich Drechsler und sein Trio. Der Frontmann schreibt über seine Kompositionen: „Musik hat die Macht, all das auszudrücken, was Worte nicht zu sagen vermögen. Sie kann das ganze Wesen, das Herz, die Seele und den Geist eines Menschen widerspiegeln. Umso ehrlicher sollte sie sein.“

Deichkirche Carolinensiel

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Deichkirche Carolinensiel, Foto: Karlheinz Krämer
Deichkirche Carolinensiel, Foto: Karlheinz Krämer

Wo sich heute der Ort Carolinensiel befindet, stieß einst die Harlebucht weit ins Land hinein. Seit 1500 etwa begann man damit, der Nordsee durch Eindeichung fruchtbares Land abzugewinnen. Über 200 Jahre vergingen, ehe die Harlebucht vollständig eingedeicht war. Wo die Harle ehemals ungehindert ins Meer floss, entstand ein Siel, um das Wasser durch den Deich zu führen. 1730 wurde hier der Sielhafenort Carolinensiel gegründet, der seinen Namen von der Ehefrau des damals in Ostfriesland regierenden Fürsten Georg Albrecht, Sophie Caroline, bekam.
Auf den Bau einer eigenen Kirche mussten die Carolinensieler für ihren durch Schifffahrt und Fischfang gedeihenden Ort noch bis 1776 warten. Bis dahin unternahmen sie den weiten Weg nach Funnix oder Berdum, um am Gottesdienst teilzunehmen.

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Grenzen überschreitende Musik in Ditzum

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Paul Komen beim Gezeitenkonzert in Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Paul Komen beim Gezeitenkonzert in Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Die beiden grandiosen Tage mit dem Ensemble Allegria wurden eingerahmt von zwei Solokonzerten, die es auf ihre eigene Art und Weise in sich hatten. Nach Julian Steckel spielte am Sonntagnachmittag der Pianist Paul Komen in Ditzum. Komen ist zugleich der künstlerische Leiter des niederländischen Peter de Grote Festival und ein musikalisch umtriebiger Mensch auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze, die den Grenzkonzerten ihren Namen gibt. Er war also für viele aus dem Gezeitenteam quasi ein alter Bekannter. Genauso angenehm und entspannt lief der Tag in Ditzum ab, einer der bislang heißesten Sommertage des Jahres. Ditzum bietet (ähnlich wie Dangast) eine einzigartige Kulisse. Schon die Anreise mit der Fähre verspricht jedes Jahr nicht nur den Touristen bleibende Eindrücke. Im Volksmund wird Ditzum das „Endje van de Welt“ genannt. Bei so gutem Wetter zeigten sich das Dorf und die Ems-Dollart Region „von seiner schönsten Seite“, wie es in allen Touristenführern immer heißt.
Dementsprechend herrschte vor Ort eine urlaubsähnliche Atmosphäre, die auch die arbeitenden Personen, sprich Pianist und Team, ansteckte.
Musikalisch herrschte dagegen ausschließlich Moll-Stimmung, denn alle Stücke vor der Pause standen in Molltonarten. Das Besondere war, dass Komen gleich auf zwei Klavieren spielte, einem Steinway Flügel aus dem Hause Bockelmann und einem Hammerklavier nach Anton Walter von 1800.
Auf dem Hammerklavier spielte er die erste Hälfte Stücke, die an der Grenze der Ausdrucksmöglichkeiten des Instrumentes komponiert sind. Wie Komen in seinen Einführungsworten erklärte, würden Werke erklingen, die auf unterschiedliche Art und Weise in ihrer Zeit Formen sprengten.
Den Anfang machte Haydns Variationen f-Moll, bei denen schnell klar wurde, dass Paul Komen mit historischen Instrumenten seit Jahren vertraut ist und die kleine Klaviatur und die verkürzte Tondauer des Hammerklaviers nie als Einschränkung begreift.
Als letztes Stück vor der Pause stand nach Mozarts Sonate KV 310 a-Moll Beethovens Mondscheinsonate auf dem Programm, diese schwer romantische Fantasiesonate (Sonata quasi una Fantasia). Was fasziniert die Hörer immer noch an dieser Berühmtheit? Für mich ist es der dritte Satz, der nach dem tänzerisch-lieblichen Allegretto (das mir, ehrlich gesagt, noch nie so nahe gegangen ist), unwetterartig über die schwarz-weißen Tasten fegt. Sechzehntel-Noten donnern leise grollend von unten kommend und entladen sich in zwei blitzartige Achtel in sforzando. Ein rauschhaftes Presto agitato folgt.
Diese Sonate zum ersten Mal auf dem Hammerklavier zu hören, war eine besondere Erfahrung. Vor dem Konzert noch ein kurzer Blick in Joachim Kaisers dickes Übersichtswerk zu Beethovens Klaviersonaten geworfen, und diese Sätze gelesen: „Wir haben uns mittlerweile gewöhnt an die Ungewöhnlichkeit der Sonate, als wäre es nicht doch ein Wunder, dass die starren und explodierenden Inständigkeiten dieses cis-Moll-Alptraums eine so klare, sinngefällige Form fanden, ohne irgend etwas von ihrer rhapsodischen Direktheit einzubüßen. Dergleichen komponiert selbst ein Beethoven kein zweites Mal.“ Beim dritten Satz sei das Instrument kurz vorm Zusammenbrechen, scherzte Komen vorher. Grenzen überschreitende Musik eben.
Zur Pause wehte ein kleines Lüftchen über die Kirche, die ein wenig höher liegt. Danach gab es 30 Minuten lang Ausschnitte aus Federico Mompous „Musica Callada“. „Keine Note zu viel und keine Note zu wenig zu schreiben“, war das Anliegen des Katalanen. Im zweiten Teil war ich leider selber nicht in der Kirche, aber zwei Besucher berichteten auf dem Weg zur Fähre, dass ihnen dieser Teil ganz besonders gut gefallen habe und überhaupt die Mischung als Hammerklavier und Steinway einen spannenden Reiz geboten habe.
Um halb acht fuhren die meisten Besucher dann mit der Fähre wieder zurück nach Petkum. Die Sonne brannte da noch. Ein schöner Ausklang eines wiederum höchst musikalischen Wochenendes.

Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Sie sind Helden

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Ensemble Allegria beim Gezeitenkonzert in Horsten, Foto: Karlheinz Krämer
Ensemble Allegria beim Gezeitenkonzert in Horsten, Foto: Karlheinz Krämer

Am Donnerstag in Deutschland gelandet, gestern schon wieder gestartet. Durchgestartet. Musikalisch. In Horsten. Mit der Power von 19 Streichern und der unbedingten Spielfreude junger wilder Künstler setzte das Ensemble Allegria gestern Abend wie ein musikalischer Düsenjet zu einem wahren Höhenflug an.

Die 19 Musiker (siehe Wibkes Blogbeitrag) wurden gegen Nachmittag nach Horsten gefahren. So ein großes Ensemble stellt die Festival-Logistik vor einige Herausforderungen. Alles klappte aber wie am Schnürchen und als die Bühne fertig aufgebaut war, probten die jungen Norweger in der Kirche und waren äußerst zufrieden mit dem Klang. Nichts stand mehr im Weg für einen großen Konzertabend.

Die Kirche in Horsten (Friedeburg) war bis zur Empore gefüllt und auch von Statoil, unserem Hauptförderer, waren viele Konzertbesucher anwesend. Statoil, noch einmal zur Erinnerung, fördert die „Heroes of Tomorrow“ und ermöglicht die beiden Konzerte mit den Allegrias. Große Dankbarbeit muss man da ausdrücken, denn es ist wirklich ein Glück, dass Musiker wie Vilde Frang und das Ensemble Allegria in ostfriesischen Kirchen spielen. Freude und Glück – das sind auch die emotionalen Parameter, die das Zusammenspiel der Allegrias bestimmen. Noch nie konnten wir ein Ensemble erleben, das auch auf der Bühne so viel gemeinsame Freude am Spiel kommunizierte.

Na gut, „Allegria“ bedeutet ja auch Fröhlichkeit und Vergnügen, und da muss man das ja auch verkörpern, kann man skeptisch denken. Man muss dieses Ensemble aber live erlebt haben und sehen, wie da gezwinkert wird, Blickkontakte huschen, immer wieder gelächelt, ja fast gelacht wird, wenn eine Passage mit echter Spielfreude brillant gemeistert wird.

Mit dynamischem Auftrieb (okay, letzter Flugzeugvergleich, versprochen) starteten sie mit Mendelssohn Bartholdys Sinfoniesatz c-Moll für Streichorchester N 13. Von vorne bis hinten war die Kirche gefüllt mit einem absolut klaren, kraftvoll organischen Klang. Der Sound, der genauso gut in einem großen Philharmonie-Saal zu Hause sein kann, war nicht zu laut. Ich hatte erst Bedenken, dass es zu gewaltig klingen würde, aber bei diesem so differenzierten Klangbild kam nirgendwo Zweifel auf.

Mit Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“ ging es weiter. „Melodien für Millionen“ könnte man das Stück auch betiteln, das sich vermutlich auf jeder wohlgefälligen Klassik-Compilation befindet. Die Allegrias spielten, als hätten sie das Werk 24 Stunden vor dem Konzert entdeckt.

Ensemble Allegria, Foto: Karlheinz Krämer
Ensemble Allegria, Foto: Karlheinz Krämer

Nach der Pause ging es mit Mendelssohn Bartholdys Sinfoniesatz h-Moll für Streichorchester weiter. Ab diesem Punkt war wohl auch der letzte Zweifler mitgerissen. Das kurze Abendlied op. 85/12 von Robert Schumann folgte, eine dreiminütige Bearbeitung für Streichorchester, die fast nahtlos, also ohne Pause und Applaus, in die mächtige Kammersinfonie c-Moll op. 110 a von Schostakowitsch überging. Dieses massive, gewaltige und doch zugleich oft zerbrechlich tragische Werk stand am Ende des Konzertes und zeigte, dass die Allegrias nicht nur das fröhlich frische Musizieren drauf haben, sondern alle Schattierungen entwickeln können, die ein erstklassiges Kammerorchester auszeichnet.
Das Stück an sich ist nicht unbekannt. Das Streichquartett Nr. 8 gehört zu den meistgespielten von Schostakowitsch. Die fünf Sätze, die ineinander übergehen, entwickeln eine Dramatik, die den Zuhörer greifbar mit sich zieht. Drei Largo Sätze, ergänzt von einem Allegro molto und einem Allegretto, zeichnen ein einzigartiges musikalisches Gemälde, das von düsteren, brutalen Szenen hin zu melancholisch gravitätischen Hoffnungsschimmern Schostakowitschs kompositorisches Anliegen, das immer von Ironie durchzogen ist, verdeutlichen.
Was immer hängenbleibt, sind die beiden aggressiven Mittelsätze, in denen die Streicher immer wieder wie Gewehrsalven das piano zerstören. Die Widmung „Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“ kann in jedem Takt fast schmerzhaft nachgespürt werden.
In der Bearbeitung für das Orchester (von Rudolf Barschei, dessen Bearbeitung Schostakowitsch gut gefiel), werden diese Motive in ihrer Wirkkraft potenziert. Die Allegrias warfen sich hinein in dieses Stück, mit intensiven Blicken und angestrengten Mienen. Am Ende herrschte nachhallende Stille, wie sie solch eine Darbietung mit sich zieht, als wäre es vorgeschrieben: 10 Takte allgemeines Schweigen. Dann, vorsichtig, ein erstes Klatschen; dann, befreit, riesengroßer Applaus.
Als Zugabe ein befreiender Grieg und noch einmal donnernder Applaus. Die Helden von Morgen spielen im Hier und Jetzt, als gäbe es kein Morgen. Zum Glück tun sie das auch heute Abend noch einmal in Pewsum!

Ensemble Allegria, Foto: Karlheinz Krämer
Ensemble Allegria, Foto: Karlheinz Krämer

Ensemble Allegria gelandet

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Allegria_ProbeDas norwegische Unternehmen Statoil, Mutterkonzern unseres Hauptförderers, der Statoil Deutschland GmbH, zeichnet regelmäßig junge norwegische Künstler mit einem Stipendium, genannt „Heroes of Tomorrow“ (HoT-Talente), aus. Unter anderem sind so beispielsweise schon erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler wie Tine Thing Helseth (Trompete), Eldbjørg Hemsing (Violine), Christian Ihle Hadland (Klavier) und Vilde Frang (Violine) als HoT-Talente in Ostfriesland aufgetreten. Im letzten Jahr ging die Auszeichnung, die im Norwegischen “Morgendagens helter” heißt, erstmals an ein ganzes Kammerorchester, nämlich das Ensemble Allegria. Wir freuen uns, sie ein halbes Jahr später bei gleich zwei Gezeitenkonzerten dabei zu haben!

Gestern Morgen um acht Uhr bestiegen die rund zwanzig jungen Musikerinnen und Musiker des Ensemble Allegria im Alter zwischen 20 und 26 Jahren in Oslo ihren Flieger, der sie ca. zwei Stunden später sicher in Hamburg landen lassen sollte. Dort wurden sie bereits von einem Auricher Busunternehmen erwartet, dessen Fahrer dann flugs mit ihnen bei schönstem Wetter nach Ostfriesland fuhr. Nach einem kurzen Check-In im Hotel ging es ab 15:00 Uhr mit den Proben los – sie lösten quasi Julian Steckel im Forum ab. Es war schon sehr interessant, die sommerlich gekleideten und gut gelaunten Norweger zielstrebig ans Werk gehen zu sehen und zu hören. Für Norweger ist ab spätestens Juni Sommer, was für viele bedeutet, dass sie auch bei niedrigeren Temperaturen gern in kurzer Hose und auch barfuß unterwegs sind. Das amüsierte uns natürlich und erinnerte uns an Christian Ihle Hadland, der letztes Jahr bei seinem Gezeitenkonzert auf Gut Horn das Publikum begeisterte. Allerdings empfing Aurich sie wirklich mit angenehmen Temperaturen.
Ingvild Ranum, eigentlich selbst Violinistin, aber diesmal als Managerin des Ensembles dabei, ist eine sehr angenehme und kompetente Ansprechpartnerin, mit der wir gemeinsam das Programm noch einmal besprochen und beschlossen haben, sowohl das Gezeitenkonzert in Horsten als auch das in Pewsum um zwei zusätzliche Stücke zu erweitern. Das Publikum in Norwegen ist offenbar nicht so geduldig. Denen wäre die ursprünglich geplante Konzertdauer von anderthalb Stunden inklusive Pause gerade recht, war die einhellige Meinung von Maria Angelika Carlsen als Konzertmeisterin und Ingvild. Wir waren da skeptisch, ging unser kürzestes Konzert doch mindestens bis 22:00 Uhr. Im Endeffekt waren alle zufrieden: Das Ensemble, weil es noch mehr von seinem Können zeigen darf, wir, weil wir die Erwartungen unsere Konzertgäste hinsichtlich der Länge befriedigen können. Außerdem mag ich die Auswahl der Werke beider Gezeitenkonzerte in Pewsum und Horsten sehr. Die Holberg-Suite von Grieg ist zwar eines der bekanntesten norwegischen Stücke – sie zu hören, ist aber immer wieder eine Freude. Und auch der Sonate für Streicher op. 79 von Johan Kvandal kann ich einiges abgewinnen. Wenn ich dann noch die Spielfreude der jungen Frauen und Männer sehe und höre, bin ich gespannt auf ihre Darbietungen heute und morgen Abend.

Ensemble Allegria
Ensemble Allegria

Buttforde – Nächste Ausfahrt: Olymp

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Julian Steckel, Foto: Karlheinz Krämer
Julian Steckel, Foto: Karlheinz Krämer

Am vergangenen Samstag blätterten einige Mitglieder vom neophon ensemble durch das diesjährige Programmheft der Gezeitenkonzerte. Nach einigen gutheißenden Blicken (Ah ja, Lars Vogt!), interessiertem Lesen (Aha, Nekkepenns!) gab es Hochachtung (Oh ja, Julian Steckel!). Leuchtende Augen überall, wenn der Name Steckel fällt. Shootingstar, Preise-Abräumer (ECHO Klassik, ARD Preisträger usw.), Cello-Verführer – mit 30 Jahren trägt der junge Künstler (der auch schon Hochschulprofessor in Rostock ist) so einige Titel mit sich im Handgepäck herum.

Ein unwissenschaftlicher Seitenblick: Wenn der Wikipedia Artikel für ein Solowerk für Cello von Bach so lang ist, dass man eine Weile runterscrollen kann, muss das ja schon was heißen, denkt man. (Vor allem, wenn viele Artikel zu Klassikstücken noch sträflich kurz sind).
Bachs Stücke sind „tiefgründig, harmonisch und polyphon“ schrieb der Spiegel einmal. Der berühmte Cellist Pau Casals ging soweit, die Suiten als die Quintessenz von Bachs Schaffen zu bezeichnen, „und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik“. Es gibt ja Menschen, die ihr Leben lang ausschließlich Bach hören sollen…

Die Suiten für Violoncello sind für die Cellisten also das, was für die Pianisten das Wohltemperierte Klavier ist: ein Dauerbrenner. Für das musikalische (Über-)Leben unersetzlich. „Auf dem Olymp der Cellisten“ – so überschrieb Ulf Brenken das gestrige Abendprogramm.

Nicht auf dem Olymp, sondern erst einmal auf der Bühne in Buttforde gestaltete nun Julian Steckel weltgewinnend sein Gezeitenkonzert. Die Rahmenbedingungen waren wie geschaffen: super Wetter, ostfriesische Stille und endlose Weite in Buttforde. Buttforde? Frage an die weise Dame Wikipedia: „Buttforde ist ein Haufendorf (Wer jetzt kichert, verliert). „Ein Haufendorf ist ein geschlossen bebautes Dorf mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und häufig unterschiedlich großen Höfen“.
Die Kirchengemeinde hatte sich extra beworben und nach gründlicher Prüfung war es eine Freude, auch diesen Klangraum für die Gezeiten neu zu entdecken und zu bespielen.

Auch NDR Kultur war sofort auf dieses Konzert angesprungen und zeichnete es gestern auf. Abgesehen von einem kurzen Fiepen, das wohl von einem Hörgerät ausging, hat die Aufzeichnung super geklappt und man versicherte uns, dass am Ende nur die Musik zu hören sei. Der Sendetermin wird noch bekanntgegeben.

Das Konzert an sich war schlicht atemberaubend. So konzentriert, perfekt, wohlüberlegt, über alles Technische erhaben, spielen wohl nur wenige diese Suiten (Dazu reicht schon ein Besuch bei Youtube). Beeindruckt und bewegt verließen wir die Kirche zur Pause.
Am Ende gab es noch Autogramme, unter anderem für eine 10-jährige Konzertbesucherin, die selber Cello spielt und ganz hingerissen war. Ein Platz in der ersten Reihe war frei geworden und so hatte sie den besten Blick auf die rasanten Finger.

Um Mitternacht endete der Tag für uns und Julian Steckel entspannt mit einem gemeinsamen Bier in Aurich und meiner Erkenntnis, dass es für so ein Cello Solo-Konzert keinen besseren Musiker gibt als Julian Steckel. Ein Leben lang Bach? Wenn Julian Steckel das Cello übernimmt, bin ich dabei!

Julian Steckel beim Gezeitenkonzert in Buttforde, Foto: Karlheinz Krämer
Julian Steckel beim Gezeitenkonzert in Buttforde, Foto: Karlheinz Krämer

Kirche Ditzum

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Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Wenn man das Gotteshaus von Ditzum finden möchte, darf man nicht nach einem „normalen“ Kirchturm Ausschau halten. Als 1846 der Ditzumer Marten Bruns Schmidt den Auftrag bekam, für die Kirche einen neuen Turm zu errichten, gab er ihm die Gestalt eines Leuchtturmes.
Die Kirche entstand im frühen 13. Jahrhundert als Apsissaal. Jetzt hat sie einen geraden Abschluss an der Ostseite und die hochgelegenen, ursprünglich rundbogigen Fenster sind nur noch an der Nordseite zu sehen. Um Licht in die Kirche zu lassen, erweiterte man die Südfenster. Die romanischen Portale sind jetzt vermauert und man betritt die Kirche durch ein 1949 neu entstandenes Westportal.
Da die Kirche im Kriege stark gelitten hatte, waren Erneuerungen notwendig geworden, die sich auch im Innenraum zeigen. Dieser ist von einem hölzernen Tonnengewölbe überdeckt. Von der einstigen Apsis kann man noch den Bogen erkennen.

Dass diese Kirche das Gotteshaus einer evangelisch-reformierten Gemeinde ist, erkennt man an der Anordnung ihrer Einrichtung. Vor der Ostwand stehen die Orgel, 1965 von Karl Schuke (Berlin) erbaut, und der Abendmahlstisch aus Eichenholz mit Intarsien aus Ebenholz und Palisander (1660).

An der Südwand, umgeben von den Kirchenbänken, ist die Kanzel befestigt, 1684 ebenfalls aus Eichenholz gefertigt und mit Eschen- und Ebenholzintarsien verziert, die eine Vielzahl von Motiven biblischen Ursprungs darstellen.

Rechts neben der Kanzel ist ein Sarkophagdeckel aus dem 12. Jahrhundert in die Wand eingelassen. Er zeigt das arg mitgenommene Relief einer betenden Gestalt, umrahmt von einem Rankenfries. Weitere Reste romanischer Sarkophagdeckel und Grabplatten Ditzumer Prediger sind in der Kirche aufbewahrt.

Die Kronleuchter von 1803 und 1810, in denen zur Weihnachtszeit auch heute noch Kerzen entzündet werden, sind Stiftungen von Ditzumer Familien.

Beim Gang über den Friedhof findet man, wie überall in Ostfriesland, viele der alten, eigentümlichen Vornamen, die zum Teil auch heute noch gebräuchlich sind.

Text: Monika van Lengen

Ev.-ref. Kirche Ditzum
Mühlenstraße
26844 Ditzum

Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer
Kirche Ditzum, Foto: Karlheinz Krämer

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern