Die Langen Nächte der Gipfelstürmer – ein Erfahrungsbericht

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Vorbereitung Gipfelstürmer
Auch das gehörte zur Vorbereitung der Langen Nächte der Gifpelstürmer dazu: Ballons aufblasen, um die blauen und gelben Gruppen kenntlich zu machen

Was für ein Wochenende!

Um viele spannende, schöne Erfahrungen reicher, aber auch ein wenig geschafft – so lautet mein ganz persönliches Fazit der beiden Langen Nächte der Gipfelstürmer.

Nicht nur das Format war für mich völlig neu (netterweise erklärten mir die Kollegen sehr ausführlich den organisatorischen Ablauf), auch meine Aufgaben waren etwas andere als üblicherweise. Berit Sohn konnte aus familiären Gründen nicht wie sonst die Künstlerbetreuung übernehmen, weshalb Janne Wohlberg und ich diese Arbeit am Freitag- und Samstagabend verrichteten. Neben vielen anderen Aufgaben (Künstlercatering, Bühnenumbau, etc.), fällt auch das Umblättern der Noten in den Tätigkeitsbereich der Künstlerbetreuer, und so wurden die beiden Abende für mich nochmal um einiges aufregender. Da ich zum ersten Mal „Blättern“ musste und es schon ein paar Jahre her ist, dass ich regelmäßig Noten gelesen habe, hatte ich seit einer gefühlten Ewigkeit wieder ganz klassisches Lampenfieber. Und zwar mit allem was dazu gehört: Schweißausbrüche, Schwindel, Bauchschmerzen und Beine wie aus Gummi. An dieser Stelle eine große Entschuldigung und ein großes Dankeschön an Verena Metzger und Gajane Saakjana, denen ich wegen meiner Unsicherheit sicher die eine oder andere zusätzliche Schweißperle auf die Stirn trieb und die mich trotzdem nicht verzweifeln ließen. Und auch an die übrigen acht Künstler einen ganz lieben Dank: Sophia Schambeck, Sophie Dartigalongue, Félix Dervaux, Matthias Well, Philipp Wollheim, Raphael Paratore, Verena Metzger, Daniel Seng und Sarah Zelt, ihr wart einfach toll!

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Alles wie immer anders

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Die erste Lange Nacht der Gezeitenkonzerte 2017

Lange Nacht der Gipfelstürmer
Lange Nacht der Gifpelstürmer, hier: Matthias Well, Daniel Seng, Verena Metzger, Sophia Schambeck, Raphael Paratore, Sarah Zelt und Philipp Wollheim, Foto: Karlheinz Krämer

Ist mangelnde Aufregung des moderierenden Programmheftschreibers nun ein gutes Zeichen oder ein schlechtes Omen? Am Freitag stand die (seit 2013) achte Lange Nacht auf dem Programm, mein Lieblingsformat, weil es ein Wandelkonzert ist und die Veranstaltung zwei Räume und daher glücklicherweise auch zwei Moderatoren braucht. Das bedeutet: Ein richtig schöner offizieller Grund, aus Hamburg nach Aurich zu kommen, keine Eintrittskarte vonnöten, außerdem einem Vierteltausend Besuchern etwas über Musik erzählen zu dürfen – perfekt. Danke für dieses Format bei den Gezeitenkonzerten, Matthias Kirschnereit! →Weiterlesen… “Alles wie immer anders”

Gezeiten-TV: Lange Nacht der Gipfelstürmer

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Diejenigen, die die Langen Nächte der Gipfelstürmer bislang noch nicht erleben konnten, haben etwas verpasst, sofern sie über ein gewisses Interesse an klassischer Musik verfügen. Allerdings ist es auch so, dass es eine eingeschworene Fan-Gemeinde von mittlerweile rund 500 Personen für diese Konzerte von aufstrebenden jungen Musikern gibt und beide Veranstaltungen am Freitag und am Samstag bereits im Vorfeld ausverkauft waren. Wer nun in diesem Jahr keine Karten mehr bekommen hat, aber trotzdem wissen möchte, warum gerade dieses Format der Gezeitenkonzerte so stark nachgefragt ist, dem sei unser Gezeiten-TV-Beitrag ans Herz gelegt. Wer in den Räumlichkeiten der Ostfriesischen Landschaft dabei war, sieht und hört bestimmt auch gerne noch einmal rein, um weiterhin in Erinnerungen zu schwelgen. In diesem Jahr waren folgende Künstler dabei: Anissa Baniahmad (Flöte), Johanna Stier (Oboe), Rie Koyama (Fagott), Tamász Pálfalvi (Trompete), Sven Stucke (Violine), Johann Blanchard, Magdalena Müllerperth und Nicolai Gerassimez (alle Klavier) sowie das Ensemble Nobiles. Wir bedanken uns bei Frauke Dreessen und Thiele Tee, die jeweils eine der beiden Langen Nächte ermöglicht haben!

Gipfelstürmer im Dauerlauf

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Moderatoren (Ulf Brenken und Matthias Kirschnereit) unter sich, Foto: Karlheinz Krämer
Moderatoren (Ulf Brenken und Matthias Kirschnereit) unter sich, Foto: Karlheinz Krämer

Heute wird’s ein bisschen kürzer, keine Sorge, denn zum Wesentlichen, zur Musik, ist bereits alles gesagt. Die Lange Nacht der Gifpelstürmer zum zweiten Mal ist wie Ostern und Weihnachten im Juli.
Trotzdem ist einiges anders, lustig ist es zum Beispiel zu sehen, wie unterschiedlich das Publikum die Stücke wahrnimmt. Was gestern begeisterte, bekam heute eher verhaltene Reaktionen und umgekehrt.

Zudem lohnt es sich, ein wenig über die Atmosphäre zu berichten, denn die ist ganz anders als bei herkömmlichen Konzerten. Erstens im Publikum, denn nach so einem Konzertmarathon von immerhin sechs Stunden ändert sich das Verhältnis zu den Künstlern: Während im ersten Teil noch brav geklatscht wurde, gab es im zweiten Teil Bravo-Rufe. Im freien Part saßen sogar einige vorne auf der Bühne, was auf jeden Fall gewollt ist.

"Wo müssen wir denn gleich spielen?", war eine der häufigen Fragen, hier vermutlich von Johann Blanchard an Janne Wohlberg
“Wo müssen wir denn gleich spielen?”, war eine der häufigen Fragen, hier vermutlich von Johann Blanchard an Janne Wohlberg

In den beiden Pausen war Gelegenheit zum Austausch untereinander und mit den Gipfelstürmern. Dabei konnte auch Kritik unverblümt vorgetragen werden. Kritik ist für Musiker immer wichtig, wenn man denn damit umgehen kann. An diesem Sonnabend war auch unser Konzertsponsor, Thiele-Tee zu Gast und versorgte die Besucher mit Tee und Scones. Auch unser Team hat sich bewährt, denn wir sind mit allerlei kleinen und größeren Problemen an beiden Abenden ganz gut fertig geworden. Die Veranstaltung im eigenen Haus ist dann nochmal was anderes und gerade die lange Nacht ist eine „logistische Meisterleistung“(Matthias Kirschnereit, 23.07.2016). Eigenlob stinkt ja.

Das Marathon-Gefühl blieb aus, ich hatte eher das Gefühl, mit dem e-Bike unterwegs zu sein, denn durch die Raumwechsel, das abwechslungsreiche Programm und eine sehr lustige und spannende Moderation kam es mir tatsächlich vor wie ein normales Konzert. Viele waren gegen Mitternacht enttäuscht, als es „schon“ zu Ende war. Nur ein bisschen mehr Jazz wäre gut gewesen.

Für unsere Musiker war es wohl etwas Besonderes. Zitat: „Ich hatte noch nie so viel Spaß bei Kammermusik! Alle sind so nett und lustig hier!“. Vor ihrer Leistung habe ich besonderen Respekt, denn so lange Konzerte zwei Mal zu machen ist nicht ganz ohne. Es sind neue Freundschaften entstanden, Ulf und ich konnten CDs abstauben und alle waren sich einig: Wir wollen wiederkommen!

Bei der letzten Pause brach bereits die Dunkelheit herein, Foto: Karlheinz Krämer
Bei der letzten Pause brach bereits die Dunkelheit herein, Foto: Karlheinz Krämer

Lange Nacht gehabt?

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Einladender Landschaftsgarten bei der Langen Nacht, Foto: Karlheinz Krämer
Einladender Landschaftsgarten bei der Langen Nacht, Foto: Karlheinz Krämer

Allerdings.

Eigentlich will ich keinen Blogbeitrag schreiben: Wo fang ich an und wo hör ich auf? Meine erste „Lange Nacht“ (zumindest bei den Gezeiten) bedeutete gut sechs Stunden Musik und vor allem Spaß mit jungen Musikern. Moderator Ulf Brenken brachte es für mich gut auf den Punkt: „Suchen Sie mal ein Konzert mit dem Preis-Leistungsverhältnis in Hamburg!“

Zur Erklärung: Die Lange Nacht ist ein hauseigenes Gezeitenkonzert in der Ostfriesischen Landschaft. Dabei werden sowohl unser Forum als auch der Ständesaal zum Konzertraum umfunktioniert. Das Konzert besteht aus drei Teilen: Publikum hört Programm im Forum , Publikum hört Programm im Ständesaal, Programm nach Ansage im Forum. Dabei unterteilen wir die Zuschauer aufgrund der Menge in zwei Gruppen, die einen beginnen im Ständesaal und die anderen im Forum. Im dritten Teil kommen alle im Forum zusammen. Die Künstler springen dabei zwischen den Räumen. →Weiterlesen… “Lange Nacht gehabt?”

Don’t stop ’til you get enough

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Die Lange Nacht der Gipfelstürmer I

vision string quartet, Foto: Karlheinz Krämer
vision string quartet, Foto: Karlheinz Krämer

Zum Beispiel das Vision String Quartet. Wer heute gut sein will, spielt nicht nur die Klassiker einwandfrei und frisch, sondern wird selbst aktiv. Dann bedient man sich mal rotzfrech der deutschen Nationalhymne und lässt sie in nationale Disharmonie abkippen. Oder bearbeitet Schuberts „Erlkönig“ fürs Streichquartett und kann einfach alles von Jazz bis Klassik. Für Beethovens Streichquartett Nr. 7 F-Dur gibt es fünf Minuten Standing Ovation. Mancher sah da schon das Solokonzert 2015…

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Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern