Nach unseren guten Erfahrungen mit dem Musikdorf, in Zusammenarbeit mit TONALI, im letzten Jahr in Groothusen hatten wir uns angesichts steigender Flüchtlingszahlen vorgenommen, ein Familienprogramm für alle anzubieten. Für die Macher der Gezeitenkonzerte ist Musikvermittlung kein Aspekt, den man beachten muss, sondern eine Herzensangelegenheit. Und wenn man dann alle Kinder aus der Region gleichermaßen ansprechen kann, ist uns das sehr lieb.
Bei einer Tagung von Musikland Niedersachsen in Hannover war es im Winter ein großes Thema, wie man die Geflüchteten in seine Arbeit integriert und/oder ihnen Auftrittsmöglichkeiten verschafft. Uns war schon vorher klar, dass auch wir uns da engagieren wollen und erste Kontakte waren bereits geknüpft. Wie es der Zufall so wollte, kamen wir mit Sonja Bürmann und Alon Sariel vom Barockensemble Concerto Foscari ins Gespräch, die erzählten, dass auch bei ihnen immer Musikvermittlung zu den jeweiligen Projekten gehört und sie gerade daran arbeiten würden, etwas speziell für Neuankömmlinge auf die Beine zu stellen, bei dem die Kinder aktiv ins Geschehen mit eingebunden wären. Das war doch genau das, wonach wir gesucht hatten. Es galt nur noch, unseren künstlerischen Leiter von dieser Idee zu überzeugen, so waren wir im Geschäft. →Weiterlesen… “Wir können auch selbstkritisch”
Kinder
“…Nekkepenn!”
Dräuende Gewitterwolken über dem Haus Nazareth, Sturmflut auf der Bühne: In Norddeich war ordentlich was los, als „Nekkepenns Musiktheater“ am Sonntag von 11 bis 16 Uhr zum Erlebnistag einlud. Fünf Stunden Zeit – und die brauchten sie auch: Vor etwa hundert Kindern (und zusätzlich ebenso vielen Volljährigen inkl. des künstlerischen Leiters der Gezeitenkonzerte) wurde zuerst das Musical „Störtebekers Schatz“ aufgeführt. Dabei zeigten die „Nekkepenns“, was sie drauf haben, sowohl Erwachsene als auch Kinder: Schauspiel, Musik und Tanz, außerdem etwas animiertes Mitmach-Theater bereits jetzt, wenn die Zuschauer das unwetterartige Auftauchen des Meeresgottes Nekkepenn ankündigen halfen.
Goldene 45 Minuten Unterricht
Auf zur zweiten Rhapsody in School bei den Gezeitenkonzerten! Wir freuten uns, dass Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) sich die Zeit nahmen, um am Freitagmorgen vor ihrem Konzert in Völlen die Grundschule zu besuchen. In der Grundschule Warsingsfehn-West warteten zwei vierte Klassen gespannt auf die beiden Musikerinnern und ihre besonderen Instrumente.
Das Interesse war groß. Schon zur Pause versammelte sich eine kleine Mannschaft vor den Fenstern und presste die Ohren gegen die Scheiben, um die Musik zu hören und die majestätische Harfe zu bewundern. Egal, wo sie steht, die goldene Harfe von Jana Bousková verwandelt jeden Raum und zieht alle Blicke auf sich.
„Kannst du auch Beethovens fünftes Lied?“
Freitagmorgen, halb 9. Uwe Pape und ich drücken die Schulbank. Thema der Stunde: Musikunterricht mit Lars Vogt. Mit uns sitzen rund 40 Schülerinnen und Schüler der Auricher Lambertischule und der Grundschule Leezdorf in der Aula des Ulricianums, das uns freundlicherweise aufgenommen hat. „Wer spielt denn schon ein Instrument?“, fragt Lars Vogt und jede Menge Finger flitzen hoch. Gitarre und Klavier sind die Gewinner. Aber auch eine junge Geigerin ist da.
„Rhapsody in School“, das von Lars Vogt gegründete Projekt, bei dem Musiker ihren Job und Leidenschaft für Musik jungen Schülern vermitteln, ist kein normaler Musikunterricht.