Viele mögen sich wundern, warum es im Gezeitenblog derzeit so ruhig geworden ist. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass im Oktober viele Fristen bei Sponsoren auslaufen. Und da wir ja auch im kommenden Jahr wieder herausragende Künstler und spannende Gipfelstürmer in die Gezeitenkonzerte einbinden möchten, bedeutet das für uns: Konzepte erstellen (mal lang, mal kurz), über Kosten- und Finanzierungsplänen brüten, nach Möglichkeit zwischendurch auch schon mal ein paar Künstler und die passenden Orte dazu anfragen und ganz nebenbei die normale Arbeit im Landschaftsforum mit zu erledigen. Natürlich erreichen uns auch viele Anfragen von Agenturen und Künstlern, die sich beworben haben. Viele davon müssen wir leider auf die Folgejahre vertrösten, da wir Unmengen (!) an Anfragen bekommen und Matthias Kirschnereit als künstlerischer Leiter natürlich auch eigene Ideen hat und verfolgen möchte! Zum Bloggen bleibt dann schlicht und ergreifend manchmal leider nur wenig Zeit übrig. Dabei freuen wir uns richtig auf Abwechslung mit der Kabarettveranstaltung „Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie!“, die am kommenden Freitag im Forum stattfindet und mal etwas ganz anderes ist, als das, was wir bei den Gezeitenkonzerten geboten bekommen.
Die gute Nachricht ist: Wir sind zuversichtlich, dass wir die Finanzierung fürs nächste Jahr auf die Beine gestellt bekommen. Einige Förderer haben sich schon gemeldet, andere ihre Unterstützung signalisiert. Verstecken müssen wir uns mit unserem geplanten Programm nicht, selbst wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel verraten darf.
Bedauerlich ist, dass wir Ulrich Tukur mit seinen Rhythmus Boys ziemlich fest an der Angel hatten, ihm dann aber kurzfristig Filmaufnahmen dazwischen kamen, sodass uns der einzige freie Termin im Sommer abgesagt werden musste.
Besinnen wir uns also doch ein wenig mehr aufs Kerngeschäft, die Kammermusik. Dass wir Grigory Sokolov in Zusammenarbeit mit dem Verein junger Kaufleute für ein Konzert im Sommer in der Blinke in Leer gewinnen konnten, stand ja bereits in der Zeitung.
Ganz gespannt bin ich auf zwei weitere Pianistinnen. Eine davon ist uns als Gipfelstürmerin ans Herz gewachsen, nämlich Lilit Grigoryan. 2015 wird sie gemeinsam mit der großartigen Maria João Pires bei den Gezeitenkonzerten auftreten. Dann stehen wir in Verhandlung mit zwei Orchestern und natürlich vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern in verschiedenen Formationen. Wer im kommenden Jahr nicht dabei sein wird, wissen wir auch: Sharon Kam und Christian Tetzlaff nehmen nach drei Jahren „Sommer in Ostfriesland“ eine kurze Auszeit, werden aber in den Folgejahren bestimmt wieder dabei sein. Schließlich haben sie mittlerweile auch hier Fans gefunden.
Um es mit den Worten von Uwe Pape zu sagen: „Ansonsten haben wir ein Eröffnungs- und ein Abschlusskonzert!“ Diese Antwort gibt er, wenn er am Telefon nach dem Programm für 2015 gefragt wird. Und dazwischen liegen rund 28 weitere Veranstaltungen mit Kammermusik, Wort & Musik, Jazz und mehr, begleitet von Streifzügen an wunderschönen Orten auf der ostfriesischen Halbinsel (großzügig bemessen).
Spannende neue Kooperationen zeichnen sich im Bereich Musikvermittlung ab. Bevor ich hier allerdings dazu etwas schreibe, müssen wir noch ein Gespräch in Hamburg führen. Es lässt sich aber gut an!
Auf jeden Fall werden sich die Gezeitenkonzerte auch 2015 wieder an dem von Lars Vogt initiierten Projekt „Rhapsody in School“ beteiligen. Übrigens dürfen wir in diesem Zusammenhang am Wochenende ein klein wenig mitfeiern, wenn am kommenden Sonntag in München der ECHO Klassik Preis verliehen wird. Rhapsody in School ist nämlich Preisträger im Bereich Nachwuchsförderung.