Gipfelstürmer

Die Wundertüte der Gezeitenkonzerte

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Die “Langen Nächte der Gipfelstürmer”

Antong Zou und Christoph Heesch
Antong Zou und Christoph Heesch, Foto: Karlheinz Krämer
Felicitas Erben
Felicitas Erben als Gretchen/Mephisto, Foto: Karlheinz Krämer

Nun ist auch das allseits beliebte Konzertformat der „Langen Nächten der Gipfelstürmer“ in dieser Spielzeit vorbei und wieder war es ein voller Erfolg. Schon wenige Tage nach dem offiziellen Vorverkaufsbeginn im März waren beide Nächte bis auf den letzten Platz vergriffen. Was anderorts allenfalls als ein Geheimtipp gilt, gehört hier im maritimen Ostfriesland zu einem der Highlights der Gezeitenkonzerte. Und das zu Recht. Die jungen Künstler zwischen 19 und 28 stehen allesamt noch ganz am Anfang einer vielversprechenden Karriere. Deshalb sind sie noch voller Energie und Neugier und bringen “Frischen Wind” nach Aurich. So unterschiedlich die Musiker und Schauspieler waren, so vielschichtig und interessant war auch das zusammengestellte Programm.

Von Johann Sebastian Bach bis Arvo Pärt, vertraute Werke wie eine melodische Etüden Frédéric Chopin oder dem perlenden Impromptu op. 90 Nr. 3 von Franz Schubert erklangen neben, wie ich finde, genialen Neuentdeckungen der impressionistischen Lieder von André Messager und Jules Massenet. In der Programmwundertüte waren solistische Beiträge auf dem Klavier, Cello oder der Flöte. Klavierduos standen neben neu interpretierte Monologen aus Goethes „Faust I“ und dem Einakter „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind. Doch auch ungewöhnliche, doch sehr überzeugende instrumentalen Arrangements mit Geige und Akkordeon fanden im Publikum ebenso Anklang, wie Altbekanntes.
Matthias Kirschnereit, der bei den „Langen Nächten“ mit Ulf Brenken die Moderation übernahm, sprach im Scherz vom vermeintlichen “Schifferklavier”, als welches das Akkordeon oft zu Unrecht abgestempelt wird. Zum ersten Mal hatten wir bei den “Langen Nächten” mit Julius Schepansky ein Akkordeonisten unter den jungen Künstlern und es war ein voller Erfolg.

Schepansky-Wehrmeyer
Duo Schepansky-Wehrmeyer, Foto: Karlheinz Krämer

In der Prorammplanungsphase hatte ich die Möglichkeit mich mit dieser Duo-Konstellation schon näher zu beschäftigen, als ich mit Herrn Fraçkiewicz, der mit Celina Kotz an der Geige und Marek Bracha am Klavier am kommenden Donnerstag, am 08.08.2019 in Emden im Fährhaus zu erleben ist und er mir als versierter Akkordeonspieler unterschiedlichste Beispielstücke vorschlug, die zum Teil auch mit in das Abendprogramm einfließen werden.
Das Publikum war begeistert und genoss die sechs Stunden Musikprogramm in vollen Zügen.
Alle Musiker wurden zwei, manchmal auch dreimal mit donnerndem Applaus auf die Bühne zurück gebeten und man sah den Musikern an, dass sie, je häufiger sie auf die Bühne kamen, desto gelöster und mit noch mehr Spielfreude sie für das dankbare Publikum spielten.
In den zwei langen Pausen gab es an beiden Sommerabenden die Möglichkeit sich mit Köstlichkeiten der Gastronomie zu stärken und in einen gemütlichen Austausch zu treten.

 

 

Foto: Karlheinz Krämer
Foto: Karlheinz Krämer

Für das Team der Gezeitenkonzerte stellen die Langen Nächte der Gipfelstürmer immer eine kleine logistische Herausforderung dar. Natürlich können wir im Vorhinein ungefähr abschätzen wie lang ein Beitrag dauern wird, doch endgültig sehen auch wir erst am Konzertabend, ob die Einschätzungen richtig waren und im Zweifelsfall müssen Ulf Brenken und Matthias Kirschnereit in ihrer Moderation improvisieren. Doch das war auch in diesem Jahr zum Glück gar nicht notwendig. Verlässlich waren die Musiker alle zur rechten Zeit am rechten Ort, sodass auch wir uns zum Großteil zurücklehnen durften und genießen.So gingen auch schon die doch sehr kurzweiligen „Langen Nächte“ in dieser Festivalspielzeit vorbei und lassen schon eine Vorfreude auf das kommende Jahr in uns wachsen.

 

 

Daniel Prinz begleitet Sofia Revuelats
Daniel Prinz begleitet Sofia Revuelats, Foto: Karlheinz Krämer
Julius Schepansky und Zofia Neugebauer
Julius Schepansky und Zofia Neugebauer spielen den Pausengong, Foto Karlheinz Krämer

 

 

 

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