Auf zur zweiten Rhapsody in School bei den Gezeitenkonzerten! Wir freuten uns, dass Christina Fassbender (Flöte) und Jana Bousková (Harfe) sich die Zeit nahmen, um am Freitagmorgen vor ihrem Konzert in Völlen die Grundschule zu besuchen. In der Grundschule Warsingsfehn-West warteten zwei vierte Klassen gespannt auf die beiden Musikerinnern und ihre besonderen Instrumente.
Das Interesse war groß. Schon zur Pause versammelte sich eine kleine Mannschaft vor den Fenstern und presste die Ohren gegen die Scheiben, um die Musik zu hören und die majestätische Harfe zu bewundern. Egal, wo sie steht, die goldene Harfe von Jana Bousková verwandelt jeden Raum und zieht alle Blicke auf sich.
Im Musikraum der Grundschule Warsingsfehn hatte sie sogar einen akustisch guten Raum gefunden. Die Künstlerinnen waren sofort angetan von der Atmosphäre und ergänzten sich wunderbar. Wir halten fest: zu dem Zeitpunkt kannten sich die beiden noch keine 24 Stunden. Matthias Kirschnereit hatte sich diese Kombination gewünscht, und wie zu einem Blind Date trafen sich die beiden am Donnerstag in Aurich. Es harmonierte sofort. Mit viel Herzlichkeit musizierten die beiden vor den Kids (auch die Rhapsody war für beide eine Premiere), und sie ergänzten sich so harmonisch und grundsympathisch, dass auch abends beim Konzert die Besucher fragten, wie es denn mit CDs der beiden aussähe. Tja, die kennen sich erst seit einem Tag, antworteten wir. Da guckten auch die jahrelangen Konzertbesucher wie die Viertklässler, die große Augen machten, als sie die Finger über die Saiten fliegen sahen.
Überhaupt diese Harfe! 47 Saiten! Pures Gold? Und Pedale?! Es gab jede Menge Fragen zur Harfe. Wie groß ist sie? Wie viele Saiten hat sie? Und natürlich der Klassiker: wie teuer ist die Harfe? Antwort: eine ziemlich hohe fünfstellige Zahl. Wow. Da wurden die Augen groß.
Auch die Flöte von Christina Fassbender ist aus Gold. Aber niemand hätte gedacht, dass sie ebenso viel wert ist wie die Harfe. Wie entsteht eigentlich so ein Ton? An ganz praktischen Beispielen machte die Künstlerin das deutlich. Unterschiedlich gefüllte Wasserflaschen gingen durch den Stuhlkreis und jeder konnte sich einmal ausprobieren. Die Lippen angesetzt und schwupps, da kam ein Geräusch. Eine Schülerin hatte sogar die eigene Flöte mitgebracht (aus Silber) und spielte ganz elegant ein Stück. Vor so vielen Leuten eine mutige Leistung!
Neben den technischen Aspekten, die für Schüler besonders spannend sind, wurden aber auch musikalische Themen angesprochen. Wie klingt eigentlich so eine Flöte? Kann man die Natur imitieren, und welche Tiere fallen einem da so ein? Natürlich die Vögel. Als sie die berühmte Melodie aus „Peter und der Wolf“ anstimmte, blieben die Gesichter aber ratlos. Nie gehört. Naja, im zweiten Jahrgang war wohl der Musikunterricht ausgefallen. Aber ist das eine Entschuldigung? Niemals. Liebe Eltern und Freunde des pädagogischen Alltagstipps: „Peter und der Wolf“. Ein musikalisches Märchen von Sergei Prokofjew. Gibt’s übrigens auch von Loriot auf CD. Sie werden es nicht bereuen.
45 Minuten gingen rasant vorbei. Die Schüler waren begeistert bei der Sache und lauschten auch der Musik neugierig. Zum Abschluss gab es noch ein kurzes Stück und die Künstlerinnen wurden von den Klassensprecherinnen mit zwei Geschenken geehrt. Jeder durfte noch einmal über die Harfensaiten streichen (gar nicht so leicht, merkten alle), und dann war die Rhapsody in School auch schon wieder vorbei.
Für die Schülerinnen und Schüler aus Warsingsfehn war es sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Als Christina Fassbender fragte, ob sie sich auch vorstellen könnten, in ein Konzert zu kommen, schallte es aus 30 Mündern: einstimmig „Jaaa!“.