TheArtSongProject
TheArtSongProject ging 2010 online. Auf dieser Plattform kann man sich Kunstlieder kaum bekannter Komponisten anhören. Im Konzert hört man diese Lieder – wenn überhaupt – nur sehr selten. Veranstalter von Liederabenden sind in der Regel vorsichtig bei der Auswahl der Komponisten. In der Regel sind das Werke von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Richard Strauss. So lernen wir aber nur einen Bruchteil des wunderbaren Repertoires im Konzert kennen. Manch einer mag sich fragen: Liegt dieser beschränkten Auswahl im Konzertrepertoire nicht so etwas wie eine natürliche Auslese zugrunde? Sind die unbekannten Komponisten nicht auch künstlerisch zweitrangige Komponisten? Ja und nein! Gute und schlechte Musik gibt es hier wie dort. Die Gründe warum die Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf oder Richard Strauss den Weg in die Konzertprogramme gefunden haben, nicht aber die Lieder Agathe Backer Grøndahls, Anton Rubinsteins oder Heinrich von Herzogenberg sind reichhaltig. 1. Rasse, 2. Geschlecht, 3. Nationalität, 4. Religionszugehörigkeit spielen auch hier wieder die entscheidende Rolle.
Seltener standen die Komponisten einfach zu Lebzeiten bereits im Schatten ihrer erfolgreichen Kollegen. Man würde heute sagen: schlechtes Marketing.
Hélène Lindqvist und Philipp Vogler nehmen sich auf TheArtSongProject dieser vergessenen Komponisten mit Freude an. Das Glück, das ein Archäologe bei der Ausgrabung eines historischen Schatzes erlebt, muss sich ganz ähnlich anfühlen, wie das Glück, das wir erleben, wenn wir diese musikalischen Schätze bergen.