Nein, wir sind weder im Urlaub, noch im Winterschlaf, sind aber schwer mit den Vorbereitungen für die Gezeitenkonzerte 2013 beschäftigt. Viel zur Planung können und wollen wir natürlich noch nicht verraten. Nichts desto trotz versuchen wir Sie auch weiterhin mit ein paar Informationen zu versorgen.
Bereits letzten Sonntag hat Matthias Kirschnereit gemeinsam mit dem Szymanowski Quartett Werke von Szymanowski, Chopin und Weinberg zusammen im Großen Saal vom konzert theater coesfeld gespielt. Die Vier haben sich bei ihm noch einmal sehr bedankt, dass sie bei der Premiere der Gezeitenkonzerte dabei sein durften. Es sei wirklich wunderbar in Ostfriesland gewesen: tolle Organisation, tolle Akustik, tolles Publikum. So ähnlich haben sie es uns gegenüber schon in unserem Künstlergästebuch ausgedrückt. Matthias war sehr angetan von diesem Konzert und dem Zusammenspiel, schließlich haben sie gemeinsam auch schon Werke von Weinberg und Schostakowitsch eingespielt.
Der Komponist Mieczyslaw Weinberg (1919-1996) war an mir bislang leider völlig vorbei gegangen, dabei wird beispielsweise sein Klavierquintett f-Moll op. 18 gar nicht mal so selten gespielt. Als polnischer Jude floh er 1939 aus Warschau, wo er bereits im Alter von zwölf Jahren begonnen hatte, Klavier zu studieren, auf Umwegen zuerst nach Minsk und dann weiter nach Taschkent. Nach Beendigung seines Kompositionsstudiums in Minsk schickte er 1943 seine erste Sinfonie an Dimitri Schostakowitsch. Der lud ihn daraufhhin nach Moskau ein, wo Weinberg bis zu seinem Tod im Alter von 77 Jahren lebte. 1953 wurde Weinberg kurz vor Stalins Tod vorgeworfen, sich für die Errichtung einer jüdischen Republik auf der Halbinsel Krim eingesetzt zu haben. Daraufhin wurde er inhaftiert, auf Intervention Schostakowitschs aber nach einem Monat wieder freigelassen.
Seine ersten Werke tragen eine moderne Handschrift (1. Klaviersonate und das 1. Streichquartett), danach werden sie zunehmend tonaler. Seine Werke setzen sich mit den Themen seines Lebens, vornehmlich dem Krieg, auseinander.