Streifzüge 2014 mit Picknick im Grünen

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Upstalsboom, Foto: Matthias Bergmann
Upstalsboom, Foto: Matthias Bergmann

Für den naturkundlichen Part der Streifzüge, die natürlich auch 2014 ihren festen Platz im Programm der Gezeitenkonzerte haben, hat sich Matthias Bergmann gemeinsam mit seiner Partnerin Gunda Heyen etwas Neues ausgedacht.
Statt einer etwas ausgedehnteren Wanderung wollen die beiden lieber ein einfaches Picknick mit regionalen Leckereien im Grünen anbieten. Sie entführen das willige Publikum an landschaftlich reizvolle Plätze in der Marsch, auf der Geest oder im Moor und servieren den Teilnehmenden mitten in der Natur beispielsweise ein Tässchen Tee mit typisch ostfriesischem Krintstuut, selbstgebackenen Kuchen und weitere Köstlichkeiten aus der Region. So geht es im Zusammenhang mit dem Gezeitenkonzert in Schirum beispielsweise zum sagenumwobenen Upstalsboom, den Matthias Bergmann vielleicht mit den nahegelegenen Meeren in Verbindung bringt, ans Ewige Meer bei Großheide oder ins Emsvorland bei Ditzum.

Der Vorteil im Vergleich zu den beiden Vorjahren: Der lange Fußmarsch, der vielleicht einige abgeschreckt hat, entfällt. Dennoch muss keiner auf die gewohnten Informationen zu Landschaftsgeschichte mit ihrer besonderen Flora und Fauna verzichten: Im Gegenteil; solange es nicht in Strömen gießt, sorgen die beiden sogar noch für ein Dach in Form eines Pavillons über dem Kopf.

Los geht es etwa drei Stunden vor Konzertbeginn (s. Programm oder Internet) am Treffpunkt, häufig am Veranstaltungsort, wo man vielleicht noch Fahrgemeinschaften bildet und macht dann einen klitzekleinen Spaziergang zum Picknickort. Das Ganze dauert ungefähr zwei Stunden, sodass man im Anschluss ganz entspannt das Gezeitenkonzert in der kühlen Kirche genießen kann.

Sonja Wiltfang, Leiterin des Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseums Campen, die grundsätzlich für die Organisation der Streifzüge zuständig ist, hat sich um den kulturtouristischen Part gekümmert und sich viele neue Sachen ausgedacht, bzw. die bewährten, wie z. B. eine Kanalfahrt oder die Überfahrt nach Ditzum inkl. Sonderfähre für den Rückweg eingefädelt. Auch ihre Streifzüge nehmen teilweise Bezug auf die Natur, wenn es beispielsweise durch die Salzwiesen des Weltnaturerbes Wattenmeer geht, natürlich geführt, um nichts zu beschädigen und auch um zu wissen, was sich unter den Füßen so tut.

Haben auch Sie noch eine Idee für einen Streifzug? Dann freuen wir uns sehr über Ihre Kommentare zu diesem Artikel. Gerne können Sie natürlich auch direkt mit uns Kontakt aufnehmen (Daten s. Impressum). Einige aufmerksame Leser des Gezeitenblogs haben das zwischendurch immer schon einmal gemacht, und ein paar dieser Anregungen konnten wir bereits aufnehmen, bzw. haben sie im Hinterkopf geparkt.

Weltnaturerbe Wattenmeer, Foto: Matthias Bergmann
Weltnaturerbe Wattenmeer, Foto: Matthias Bergmann

Streifzüge bei den Gezeitenkonzerten 2013

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Osterburg Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer
Osterburg Groothusen, Foto: Karlheinz Krämer

Es ist immer wieder spannend, was Sonja Wiltfang, Leiterin des Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseums Campen, uns für Streifzüge im Vorfeld der Gezeitenkonzerte beschert. Jedes Mal, wenn ich ihre Mails mit Vorschlägen bekomme, freue ich mich und wäre fast bei jedem dieser kulturtouristischen Begleitprogramme, den Streifzügen eben, selbst dabei. Gezielt sucht sie nach Angeboten unterschiedlicher Couleur in der Umgebung der Spielorte. Ergänzend bezieht sie Landschaftspfleger Matthias Bergmann für die Natur-Streifzüge ein, dem zu den meisten Gegenden die geeignete Wanderung durch ein Naturschutzgebiet oder entlang besonderer Moore, Meere oder Deiche von Dangast am Jadebusen bis nach Stapelmoor im Rheiderland einfällt.

In diesem Jahr ziehen sich ebenso wie durch die Gezeitenkonzerte die „Entdeckungen“ als roter Faden durch die Streifzüge. Und so freue ich mich besonders auf die Gärten, die Sonja gefunden hat. Gerade die Bauerngärten der Region Ostfriesland sind so verschieden und vielfältig, dass es in jedem von ihnen allerhand zu entdecken gibt. Wenn diese Entdeckungen dann auch noch mit einer Kaffee- oder Teetafel verbunden sind, ist das ein gelungener Auftakt zu einem Gezeitenkonzert wenig später. Im Team der Gezeitenkonzerte jedenfalls sind wir uns einig, dass wir ein solches Angebot, am Wasserlauf oder in einer von Rosen umrankten Sitzecke im Schatten – natürlich scheint an diesen Tagen die pralle Sonne vom Himmel – sehr gerne annehmen würden. Sehr schön finde ich auch, dass zumindest der Garten von Alwine Steenblock im Ditzumer Verlaat rollstuhlfreundlich ist.

Foto: Matthias Bergmann
Foto: Matthias Bergmann

Ebenso gerne würde ich mich aber auch mit Matthias vor dem Gezeitenkonzert mit den Vocalisti Rostochienses in Osteel auf die Spuren Störtebekers – 500 Jahre Deichgeschichte in der Leybucht – begeben. Mir ist diese Ecke nämlich zwar aus Kindertagen bekannt, sodass ich von den Neuerungen dort weiß, aber sie noch nicht gesehen habe – und die alten Deiche sind mir als Kind nicht aufgefallen.
Einzigartig sind auch die drei niedersächsischen Geestkliffe: Eines davon ist in Dangast, wo dann im Sommer die Strandastern und der -flieder den Groden in ein zartes Lila hüllen und sich bei ablaufendem Wasser im Watt zudem eine Vielzahl an Wat- und Wasservögeln beobachten lassen – wie passend zum Gezeitenkonzert mit dem SIGNUM Saxophonquartett im Alten Kurhaus.

Dann hoffe ich noch, dass es mit dem Streifzug in das Informationszentrum auf dem Kavernengelände in Etzel im Vorfeld des Konzertes mit dem Ensemble Allegria, unseren diesjährigen HoT-Talenten, in Horsten klappt. Gehört und gelesen habe ich schon einiges über die Lagerungsstätte der deutschen Gasvorräte, die ja angeblich zurzeit fast aufgebraucht sind, und an dem riesigen Gelände bin ich auch schon oft vorbei gefahren: Gerne wüsste ich mehr darüber und auch über das dortige Engagement unseres Hauptförderers Statoil.

Foto: Karlheinz Krämer
Foto: Karlheinz Krämer

Nachdem die Fahrt mit der ursprünglichen Moortjalk MS Ella – ebenfalls verbunden mit Kaffee und Kuchen – im letzten Jahr so gut ankam, haben wir uns überlegt, diese in Verbindung mit dem Konzert mit Rachel Roberts und Lars Vogt in der Remelser Kirche erneut anzubieten. Eine weitere Fahrt übers Wasser gibt es vor dem Abschlusskonzert in Emden ab dem Anleger an der Delfttreppe.

Letztes Jahr gab es für viele Teilnehmer des Streifzuges im Zusammenhang mit dem Gezeitenkonzert in Reepsholt ein Highlight, hatte doch Matthias Bergmann gerade den Teilnehmenden erzählt, dass die Vögel sich auf schwimmende Moorinseln begeben würden, da sie dort vor Füchsen sicher seien, als auf einmal ein solcher leise ins Wasser glitt und auf eben diese Inseln zu schwamm. Wie gut, dass Vögel fliegen können!

Kiekkaaste, Foto: Matthias Bergmann
Kiekkaaste, Foto: Matthias Bergmann

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern