Wer kennt das nicht: man steht auf dem Flughafen oder dem Bahnhof und wird von einem Gleis oder Gate zum nächsten geschickt. Überall wimmelt, trippelt, schiebt und drängt es sich, der Puls schlägt im Sechzehntel-Takt. Maria Baptist, Pianistin, Komponistin und Kopf des Maria Baptist Trios, hat aus dieser Szenerie eine Komposition gemacht. Für sie war es das Gate 29 am Flughafen in Paris, das sie beinahe verzweifeln ließ, denn überall um sie herum pulsierte das absolute schnelle und moderne Leben. Nur das Gate 29 ließ sich nicht finden.
Maria Baptist Trio
Gezeitenkonzerte 2014 auch in Lütetsburg
Bereits im letzten Jahr hatte Tido Graf zu Inn- und Knyphausen einen ersten Versuch unternommen, mit der Ostfriesischen Landschaft in Kontakt zu treten, um zu sondieren, welche Art der Zusammenarbeit zwischen der Lütetsburg und den Gezeitenkonzerten möglich ist. Leider ist seine E-Mail in den unendlichen Weiten des Internets verschollen. Glücklicherweise hat er jedoch im Sommer einen weiteren Vorstoß direkt bei Matthias Kirschnereit als künstlerischem Leiter unternommen, der gleich Feuer und Flamme war. Graf Knyphausen hatte ihm vorgeschlagen, seine gerade fertiggestellte Kulturscheune in der Vorburg als Spielort für die Gezeitenkonzerte zu nutzen. Wie das leider häufig so ist, blieb zwischen den Konzerten kaum Zeit, sich etwas anzuschauen, sodass es Mittwochnachmittag wurde, bis Dirk Lübben und ich uns leider ohne Matthias Kirschnereit nach Lütetsburg aufgemacht haben.
Es war ein sehr herzliches Gespräch, und wir waren begeistert von der neuen Kulturscheune, direkt neben den alten Pferdeställen. Dieser Umbau ist durchdacht und liebevoll gemacht. Neidisch waren wir auf die deutlich ausreichenden Toilettenkapazitäten und den separaten Cateringeingang, die unauffällig in das Ensemble integriert worden sind. Schnell wurde klar: Das ist der richtige Ort für das Maria Baptist Trio. Sogar die komplette Bestuhlung, Heizpilze für den Winter und Stehtische etc. sind vorhanden (und das nicht in Sichtweite). Bei schönem Wetter kann man die Beköstigung zudem noch draußen direkt vor der Vorburg mit Blick auf das Schloss aufbauen, sonst gibt es da ja auch noch die ehemalige Reithalle, die genug Platz für alle bietet.
Zurück im Büro des Rentamts auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden gleich die Kalender gezückt und unser Wunschtermin für dieses Jazzkonzert (Samstag, 2. August 2014 um 20:00 Uhr) notiert. Bislang, so Graf Knyphausen, habe es in der Kulturscheune nur kleinere Konzerte und Feiern gegeben, sodass er sich sehr über deren Belebung durch die Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft freue.
Persönlich kann ich mich immer wieder aufs Neue für dieses Ambiente dort begeistern: Hinterm Rentamt ist der Wald, in dem es Damwild gibt – vor Jahren wurde dort einmal ein Albino-Wild gesichtet. Um die Lütetsburg herum gibt es den wunderschönen Park, in dem es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken gibt, sei es blühende Pflanzen, unbekannte Gehölzer, Vögel und Krabbeltiere, Skulpturen oder den Freundschaftstempel und die Insel der Seligen.
Neue Publikationen
Gerade ist ein neuer Parkführer erschienen, in dem es neben tollen Fotos auch liebevoll beschreibende Texte von Silke Ahrens gibt. Deutlich wird darin zudem, dass sich die Investition in eine Führung mit Folkert Fischer, der im Park quasi zu Hause ist, auf jeden Fall lohnt. Im Hinblick auf die Gezeitenkonzerte ist das übrigens ganz einfach: Buchen Sie den „Streifzug“ durch den Park einfach dazu!
Ein weiteres brandneues Buch richtet sich an den Nachwuchs – „Das Schlosspark Geheimnis“ von Lübbert Haneborger nimmt Kinder mit auf eine spannende Spurensuche durch den Park und dessen Geschichte, in die Acht- bis Dreizehnjährige aktiv eingebunden werden.