Ein Open-Air-Konzert bietet selbst im Sommer in Ostfriesland doch so einige Risiken. Vor zwei Jahren haben die Organisatoren der Gezeitenkonzerte den ersten Versuch auf der Wüstung Kloster Barthe gemacht und wurden mit einem spektakulären Auftritt der Trombone Unit Hannover bei schönstem Sommerwetter belohnt. Ganz so toll war es wettertechnisch am Sonntagnachmittag nicht, aber auch Ardenti Brass, ein sehr sympathisches und schön aufeinander abgestimmtes Blechbläserquintett, wusste das Publikum im Heseler Wald im Sturm für sich zu erobern. In unserem Gezeiten-TV-Beitrag bekommen Sie einen kleinen Einblick, was für einen Aufwand es bedeutet, irgendwo im Nirgendwo ein Konzert zu veranstalten. Das bedarf vieler helfender Hände, und unser Dank gilt einmal mehr den zahlrzeichen Unterstützern!
Heseler Wald
Ardenti Brass glüht im Heseler Wald
Petrus war in Hesel zur Abwechslung mal für uns. Nach dem die Gipfelstürmer am Vorabend nach Hause schwimmen mussten, hatten wir am Sonntag sommerliche Temperaturen und klaren Himmel. So ein Gezeitenkonzert im Wald ist für uns ein Wagnis, denn es könnte ja währenddessen anfangen zu regnen, und dann hat man ein Problem. Doch nichts dergleichen passierte. Trotzdem war der Aufbau für uns alles andere als einfach, denn im Wald kann man nicht einfach vor der Tür parken. Also wurde geschleppt, was das Zeug hielt. Als wir unsere Sachen gerade aufgebaut hatten, sahen wir den stummen Hilferuf unserer „Haasen“, also den Caterern. Die Ärmsten hatten sich aufgrund eines gut gemeinten Hinweises eines Waldbesuchers festgefahren. Und so mussten sämtliche Getränke, Häppchen etc. durch Matsch und über Baumwurzeln zur Wüstung getragen werden. Völlig verschwitzt machten wir uns bereit, dem Blechbläserquintett Ardenti Brass zu lauschen. Die Probe im Landschaftsforum durften wir bereits am Vormittag genießen. →Weiterlesen… “Ardenti Brass glüht im Heseler Wald”
Ostfriesische Waldszenen op. 1
Irgendwo singt ein Vogel. Der Wind rauscht leicht durch die hohen Bäume. Der Wald atmet. Biegt man, von Aurich kommend, in Hesel links ab, ist man bald im Heseler Wald. Ein typischer, breiter Forstweg lässt dort Platz für Fahrzeuge, doch ansonsten ist hier alles typisch Wald. Zwei schmale Pfade führen in den Wald hinein. Nach wenigen Metern ist man mitten in der Natur, wo die Sonne von den grünen Blättern gebrochen wird und das Smartphone überflüssig ist. Plötzlich ertönt ein Röhren in der Ferne. Gibt es etwa Hirsche in Ostfriesland?! Begibt man sich weiter in den Wald hinein, wird das Geräusch klarer. Anmutig trägt der Wind es über die Sandhügel und Lichtungen. Ein klarer und vibrierender Ton schallt durch den Wald. Je näher man dem Ton kommt, desto eindeutiger wird er, bis er sich plötzlich verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht, ja, man kommt gar nicht mit dem Zählen hinterher, so vielstimmig klingt die Luft.
Trombone Unit Hannover in Flora und Fauna
Nachdem sich die Wetterprognosen für den morgigen Sonntag diverse Male in die eine und wieder in die andere Richtung bewegt haben, sind wir jetzt mutig und zuversichtlich und sagen: Morgen geht es in den Heseler Wald, wo um 17:00 Uhr auf der Wüstung Kloster Barthe die achtköpfige Trombone Unit Hannover ein richtiges Open-Air-Gezeitenkonzert (ohne Zeltdachbühne wie Donnerstag im Park der Gärten) spielt! Da wir nun nicht mehr mit der Schlecht-Wetter-Alternative, der Heseler Kirche (vielen Dank an die Kirchengemeinde!!!), planen müssen, in die leider nur 200 Personen passen, gibt es auch wieder Karten! Allerdings müssen Sie sich Ihre Sitzgelegenheit (und das Autan oder ähnliches) bitte selbst mitbringen. Am Catering und den anderen menschlichen Bedürfnissen, die einen auch zu einem solchen Anlass mitten im Wald anfliegen können, wird nicht gespart.