Der Streifzug zum Konzert in Backemoor entführte die Besucher der Gezeitenkonzerte am 3. Juli in den Holter Hammrich. Dieser ca. 230 ha große Entlastungspolder der Leda mit Feuchtwiesen, großen Flachgewässern und naturnahen Flächen hat sich in den letzten Jahren zu einem ganz besonderen Vogelparadies entwickelt. Für das Landschaftspicknick wurde mit einer Sondergenehmigung des NLWKN ein besonders schöner Aussichtspunkt auf dem Deich in der Nähe der Vogelbeobachtungswand ausgewählt. Von hier aus hatten die Gäste bei herrlichstem Sommerwetter einen fantastischen Blick über die Polderflächen. Nach dem Motto “Landschaft schmeckt” wurden von Gunda Heyen außer einer gemütlichen Tasse Tee, Krintstuut und selbstgebackenen Stachelbeerkuchen nach Rezept von Tini Peters auch Produkte der nur 2 km entfernten Schatteburger Schafskäserei aufgetischt: Hart- und Frischkäse, Lammsalami und Schafsmilchlikör.
Landschaftsplaner und Ornithologe Matthias Bergmann führte die Besucher ein in die besondere Landschaftsgeschichte der Leda-Jümme-Niederung, erklärte die besondere Bedeutung des Holter Hammrichs für den Naturschutz und ließ mit einem großen Spektiv (Fernrohr) die Vögel zum Greifen nah erscheinen. Außer den zahlreichen Grau-, Kanada- und Nilgänsen, vielen verschiedenen Entenarten entdeckten die Vogelfreunde auch einen großen Trupp der bei uns inzwischen ausgestorbenen Kampfläufer sowie einige Löffler. Rotschenkel, Uferschnepfen und Austernfischer ließen ihre typischen Rufe ertönen und Matthias Bergmann reichte eine Riechprobe des seltenen Mariengrases herum, das nur in Feuchtwiesen wächst und einen lieblichen Heuduft verströmt. So wurde das kleine Landschaftspicknick zu einem Fest für alle Sinne und entließ die Besucher völlig entspannt in das Klavierkonzert mit Lars Vogt.
Text: Matthias Bergmann