Kirchstraße 18, 26603 Aurich
45 € | 35 €
6 € (ermäßigt*)

Werke von Wagner, Mendelssohn, Debussy, Duparc, Takemitsu u. a.
Dem modernen Japan gilt eine besondere Neugier, die jedoch von einem exotisierenden Bild geprägt ist: Sushi, Manga und Animes, eine hochtechnologisierte Gesellschaft, Samurai und Ninjas. Für die Vermittlung eines umfassenderen Japanbilds jenseits von Schlagworten und Klischees setzt sich Irmela Hijiya-Kirschnereit schon seit vielen Jahrzehnten ein. Die Schwester von Matthias Kirschnereit ist eine der weltweit profiliertesten Japanologinnen, hat eine Vielzahl von literarischen Werken aus dem Japanischen übersetzt und lehrt über japanische Literatur in Deutschland und Japan. Sie erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen und für ihr Engagement um den Austausch deutscher und japanischer Kultur auch das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
In der Reformierten Kirche Aurich präsentieren die beiden Geschwister ihren gemeinsamen musikalisch-literarischen Abend „Scherben von Glück“, den Irmela Hijiya-Kirschnereit so beschreibt: „Mit überraschend frisch klingenden Reflexionen einer japanischen Hofdame aus dem 11. Jahrhundert beginnt der literarische Reigen, der uns japanisches Lebensgefühl und japanische Befindlichkeiten näherbringen soll. Auf eine „Handtellergeschichte“ von Kawabata Yasunari, Nobelpreisträger des Jahres 1968, folgt eine Sequenz mit Lyrik von Ishikawa Takuboku, Gedichte von packender Intensität und tiefer Traurigkeit. Ganz anders die Erzählung von Murakami Haruki, der mit Witz und Leichtigkeit eine Episode aus dem Großstadtleben von heute darbietet. Noch einmal fahren die Gefühle Achterbahn in den Texten, die nun folgen – der Passage aus den Erinnerungen einer nackt vor dem Spiegel stehenden alten Frau, den Stimmungsbildern des bekannten Lyrikers Tanikawa Shuntarō, der zuweilen provokanten, aber zutiefst anrüh-renden Literatur von Itō Hiromi, die sich zwischen den Kulturen bewegt, und zuletzt in den Prosagedichten von Inoue Yasushi, der starke Bilder vor unserem inneren Auge erstehen lässt. Die Musik – Stücke von Richard Wagner, Felix Mendelssohn Bartholdy, Claude Debussy, Henri Duparc, Tōru Takemitsu u. a. – greift den Nachhall der Texte auf und intensiviert das wechselvolle Erlebnis.“
Matthias Kirschnereit (Klavier)
Irmela Hijiya-Kirschnereit (Moderation & Lesung)