Wer sich vergeblich um Karten für die Lange Nacht der Gipfelstürmer heute Abend bemüht hat, muss dennoch nicht ganz auf die Gezeitenkonzerte verzichten. Unser Kultur- und Medienpartner NDR Kultur strahlt heute (26. Juli) den Mitschnitt des Gezeitenkonzertes mit den Vocalisti Rostochienses zusammen mit Matthias Kirschnereit als Solist am Klavier aus. In der vollbesetzten Osteeler Warnfried Kirche ließen letztes Jahr am 29. Juni die jungen Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dagmar Gatz ein umfangreiches Repertoire von Schütz über Brahms und Schumann bis Whitacre und Råberg erklingen. Das Publikum war ob dieser Stimmgewalt überwältigt. Das Konzert wird unter dem Titel „Musica – Glocken und Chor | Geistliche Musik im Fokus“ ab 19:00 Uhr ausgestrahlt. NDR Kultur sendet in Ostfriesland auf 90,0 MHz.
Warnfriedkirche Osteel
Wuseliges Gezeitenwochenende
Das zweite Wochenende im Rahmen der Gezeitenkonzerte hat es so richtig in sich: Donnerstagabend ging es mit dem Konzert mit Lars Vogt (Klavier) und Rachel Roberts (Viola) in Remels los, gestern gefolgt vom ersten Gipfelstürmer-Duo Julian Arp (Violoncello) und Caspar Frantz (Klavier) in der Kirche Groothusen, heute singen sich die Vocalisti Rostochienses in Osteel um Kopf und Kragen, und morgen steigt der Gezeiten-Erlebnistag im Ostfriesischen Landwirtschaftsmuseum in Campen.
Da ist unser Team schon ganz schön im Einsatz. Der Donnerstag war noch ganz entspannt, aber gestern reisten die 30 Sängerinnen und Sänger des Kammerchores gemeinsam mit ihrer Leiterin Prof. Dagmar Gatz parallel zum Konzert von Caspar und Julian an. Als Treffpunkt war ausgemacht um 22:00 Uhr an der Sparkassen-Arena in Aurich. Da der Bus aus Rostock jedoch super gut durchgekommen ist, waren sie glücklicherweise schon um 20:30 Uhr dort. Da alle in Privatquartieren untergebracht sind, bedeutete dieser Umstand heißglühende Telefondrähte. Aber es hat alles gut geklappt: Die jungen Rostocker waren sehr zufrieden. An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei den vielen Gastgeberinnen und Gastgebern, die teilweise sogar den Shuttle-Service zum Treffpunkt übernahmen. Diese Übernachtung war schon einmal ein guter Auftakt, denn zu 11:00 Uhr war die erste Probe in der schönen Warnfriedkirche in Osteel angesetzt. Erst einmal noch ohne Matthias Kirschnereit, der währenddessen an einem privaten Klavier (auch dafür vielen Dank!) in Emden für sich probte. Ab mittags war die Kirche dann erst einmal für alle anderen Sperrgebiet: Der NDR musste alles für den Mitschnitt vorbereiten, endlose Meter Kabel verlegen, die Mikrophone tausendmal justieren … und das dauert! In der Zwischenzeit gab es ein schnelles Mittagessen und danach eine längere Pause für den Chor. Schließlich muss der Busfahrer, der die Vocalisti Rostochienses quasi rund um die Uhr begleitet, seine Ruhezeiten einhalten, damit er sie direkt im Anschluss ans Gezeitenkonzert zurück nach Rostock bringen kann. Eigentlich haben die Studenten und Absolventen der Hochschule für Musik und Theater Rostock nämlich im Augenblick gar keine Zeit für solche Auftritte, schließlich herrscht gerade Prüfungsphase. Näheres dazu und auch zur Auswahl des Programm lesen Sie in der heutigen Ausgabe der Ostfriesischen Nachrichten, für die Karin Baumann ein umfangreiches Interview mit Prof. Dagmar Gatz geführt hat (s. auch …), und im Abendprogramm zum Gezeitenkonzert. Für 17:00 Uhr war ein Schnelldurchgang vom Chor zusammen mit Matthias Kirschnereit und Testmitschnitt angesetzt, um 20:00 Uhr ist Konzertbeginn. Vorher dürfen sich die Beteiligten noch bei einer Brotzeit für ihren großen Auftritt stärken.
Für uns ist es das erste Chorkonzert, das von der Ostfriesischen Landschaft organisiert wird: Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf das breite Programm mit Werken, die von Heinrich Schütz und Giovanni Gabrieli über Britten, Whitacre, Schumann und Brahms zu Emil Råberg reichen. Das wird eine ganz andere Hausnummer, als unsere Auftritte früher mit dem Kirchen- oder Gospelchor. Bei den Internationalen Chortagen in Prag ersangen sich die Vocalisti Rostochienses mehrere Preise. 2005 wurden sie beim 18. Internationalen Chorwettbewerb in Verona mit dem ersten Preis und einem Sonderpreis für die beste Interpretation des Pflichtstückes ausgezeichnet.