Es gibt in Ostfriesland ein kleines Dorf, das nennt sich Ochtersum. Wer zum ersten Mal durch Ochtersum fährt, erlebt ein beschauliches, unspektakuläres Dörfchen, wo direkt hinter der Kirche die ostfriesische Endlosigkeit beginnt. Hier ist nicht viel los. Seit gestern Abend dürfte (zumindest theoretisch) die halbe Welt Ochtersum kennen. Das Gezeitenkonzert mit Ramón Ortega Quero (Oboe) und Annika Treutler (Klavier) wurde von Deutschlandradio Kultur live übertragen. Eine Premiere bei unserem Festival. Viele Konzerte wurden in den letzten drei Jahren mitgeschnitten und zum Teil in diesem Jahr ausgestrahlt, doch eine Live-Schalte war noch nicht dabei. Wibke hat hier schon erzählt, wie diese besondere Übertragung zustande kam.
Ramón Ortega Quero
Gezeitenkonzerte im Endspurt
So langsam gehen die Gezeitenkonzerte 2014 ihrem Ende zu. Vor uns liegen, mal abgesehen vom Schlusskonzert am Sonntag, noch die drei Konzerte mit den Preisträgern des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD, quasi einem Festival im Festival.
Den Startschuss dafür setzen am Donnerstag um 20:00 Uhr die bezaubernde junge und hochtalentierte Violinistin Hyeyoon Park und ihr kongenialer Partner Florian Uhlig am Klavier in Ditzum. Hyeyoon gewann bereits als 17-Jährige den 1. Preis beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb. Heute ist sie 21 Jahre alt und gehört zu den „vielversprechendsten Geigerinnen ihrer Generation“ (Konzertdirektion Schmid). So ist es nicht verwunderlich, dass auch etablierte Musiker-Kollegen wie Gidon Kremer, András Schiff, Daniel Hope oder Lars Vogt gerne Konzerte mit ihr spielen und sie regelmäßig bei den großen europäischen Musikfestivals auftritt. Gemeinsam mit Florian Uhlig, der sich früh für ein Studium in England entschieden hat, wo er 1999 an der Royal Academy of Music seinen Master machte und promovierte, spielt sie in der schönen Kirche zu Ditzum Werke von J. S. Bach, Liszt, Schumann, Korngold und Franck.