Nachdem sich die Anfragen häufen, warum den im Gezeitenblog nichts passiert, kommt hier die kurze Antwort: Wir haben nach dem Festival alle zusammen eine längere Pause eingelegt. Diese ist nun vorbei und wir stecken mitten in den Vorbereitungen der Gezeitenkonzerte 2015.
Dankbar blicken wir zurück auf eine intensive, spannende Festivalsaison mit 32 wunderbaren Konzerten. Ein erneuter Publikumszuwachs in Höhe von rund 30 % und lauter zufriedene Künstler, die alle gerne wiederkommen möchten und Gäste, die ebenfalls schon nach dem Erscheinungsdatum des Programms fürs nächste Jahr fragen, spiegeln das wider.
In einem Anfall von spontaner Verzweiflung über die ewig dahinsiechende Zeit und das Vergängliche allen Seins, diesen Scheiß des Daseins, dachte ich, dass dieser Stumpfsinn nur mit der Schönsten aller sogenannten Künste zu bekämpfen sei, der MUSIK, und ging ins Gezeitenkonzert, um vor der allgegenwärtigen Dummheit und Helene Fischer zu fliehen, und hörte mir Kammermusik an; Dvorák, Smetana, Janácek, Kodály, die Auswahl programmierte vorab eine Reise in den Osten, der so unendlich weit weg war, und als Florian Donderer, der große Konzertmeister der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, molto esspressivo das heftig schöne Thema aus dem ersten Satz der romantischen Stücke op. 75 spielte, war es zum Dahinschmelzen, jawohl, zum Dahinschmelzen, das sei an dieser Stelle auch allen David Garrett Fans gesagt, das echte Dahinschmelzen funktioniert nur mit überzeugend dargebotener Musik, und was Florian Donderer aus diesen so schlicht volkstümlich böhmischen Melodien machte, war fern alles Platten; als Beweis reichten die letzten zwei Takte des Larghetto, das die seufzend schöne slawische Romantik im kaum hörbaren „d“ in ppp beschließt, und wie Kirschnereit und Donderer allein nur die Dimensionen dieser letzten beiden Takte im maximalen Piano ausloteten,