Am vorgestrigen Sonntag (18. Mai) hatte das Volkswagenwerk Emden anlässlich seines 50-jährigen Bestehens zum Tag der offenen Tür geladen und auch den Gezeitenkonzerten angeboten, sich dort gemeinsam mit ein paar Musikern zu präsentieren. Solch eine Gelegenheit lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Uwe Pape, Gert Ufkes und Wiebke Schoon waren von von der Ostfriesischen Landschaft in Aurich aus gestartet, Dirk Lübben und ich kamen aus Oldenburg. Schon an der Zufahrt zur Pforte wollten uns die freundlichen Ordner eigentlich schon nicht mehr auf das Gelände lassen, aber wir konnten sie dann glücklicherweise doch überzeugen. Mit unseren Gezeitenkonzerte-Poloshirts war es ein wenig leichter, sich mit den ganzen Materialien doch noch vor 10:00 Uhr durch die Menschenmassen und vor allem durch die Pforte zu kämpfen, sahen wir damit doch gleich noch ein wenig wichtiger aus. Ausbreiten durften wir uns im LOC, direkt neben der Café-Lounge von Haase Catering. Schön fanden wir es, dort die uns aus den letzten Jahren der Gezeitenkonzerte bereits bekannten Gesichter zu sehen.
Da die vier Musiker der Trombone Unit bereits in Hannover im Stau steckten, riefen sie von unterwegs an, um vorzuwarnen, dass sie es eventuell nicht auf die Minute pünktlich schaffen würden. Uns war wichtig, dass sie grundsätzlich gut ankommen. Und es passte alles! Um punkt zehn rollten sie aufs Gelände, wurden von mir gleich vorne an der Wolfsburger Straße empfangen und zum Platz geleitet und waren froh, endlich da zu sein. Dann hieß es erst einmal warten, da unser Ansprechpartner sich noch seinen Weg durch die auf das Gelände strömenden Leute bahnen und nach einem kompetenten Menschen mit Schlüssel für die Künstlergarderobe suchen musste. Herzlichen Dank in diesem Zusammenhang an die Abteilung im LOC, die uns spontan ihren Besprechungsraum zur Verfügung gestellt hat! So konnten sich Angelos Kritikos, Frederic Belli, Tobias Schiessler und Tomer Maschkowski noch ein wenig akklimatisieren. Dann ging es mit dem ersten Set von ca. 20 Minuten los. Uns hat es gut gefallen, einigen Besuchern der Café-Lounge, die dort in gemütlichen Sesseln saßen, ebenfalls. Leider muss man sagen, dass die meisten der Besucher dieser Großveranstaltung mit insgesamt rund 70.000 Gästen sich weniger für die kulturellen Angebote interessiert haben. Das galt nicht nur für die halbe Trombone Unit, die am 3. August als Oktett im Heseler Wald bei den Gezeitenkonzerten zu erleben sein wird. Nein, auch das VW-Orchester und weitere ähnliche Anbieter unseres Sektors hatten teilweise mit Nicht-Achtung zu kämpfen.
Dennoch ist das eine schöne Möglichkeit, sich vor so einem großen Publikum präsentieren zu dürfen. Und wir sind mit vielen ins Gespräch gekommen, die bislang von den Gezeitenkonzerten noch nichts gehört hatten, unter anderem auch den freundlichen Werksangehörigen, die als Ordner, Ansprechpartner und was sonst nicht so alles vor Ort waren. Natürlich fragten einige Besucher nach Karten fürs Auftaktkonzert im Presswerk, wo leider absolut nichts mehr zu machen ist.
Schön fand ich den Besuch von drei Studenten, die unabhängig von einander an unseren Stand kamen, um sich noch ein Programm abzuholen und ein wenig zu plaudern und dabei bemerkten, dass sie es toll finden, dass Schüler und Studenten nur 5 Euro für die Karten für die Gezeitenkonzerte zahlen müssen. Einer mit einem wunderschönen französischen Nachnamen fragte, ob er dann rein theoretisch in dreißig Konzert für je 5 Euro reinkommen würde: Natürlich! Wir würden uns sogar darüber freuen, da es schon unser Ziel ist, auch junge Leute für unsere Gezeitenkonzerte zu begeistern.
A propos: Von der Trombone Unit fasziniert waren viele Kinder, die am liebsten mal den einen oder anderen am Bein gezupft oder das Instrument angefasst hätten. Leider waren unsere Flyer für den Erlebnistag bei den Gezeitenkonzerten am 27. Juli im Haus Nazareth in Norddeich allesamt bei Elenor Simon-Löcken, die diesen für uns organisiert.