Julian Prégardien
Julian Prégardien wurde in Frankfurt geboren und erhielt seine erste musikalische Bildung in den Chören der Limburger Dommusik. Nach Studien in Freiburg und im Rahmen der Akademie des Opernfestivals von Aix-en-Provence war er von 2009 bis 2013 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt. Parallel entwickelte sich seine internationale Konzerttätigkeit. Julian Prégardien zählt heute zu den herausragendsten internationalen Vertretern der jungen Generation klassischer Sänger. Seine klare Stimme, sein tiefes Textverständnis und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, machen ihn zu einem gefragten Liedinterpreten. Ein besonderer Schwerpunkt der künstlerischen Tätigkeit von Julian Prégardien sind Liederabende und Kammermusikprojekte. Er kuratierte einen Brahms-Abend im Rahmen des Schleswig-Holstein Festivals 2022 und gibt Liederabende in der Alten Oper Frankfurt, im Konzerthaus Dortmund, in der Kölner Philharmonie, im Amsterdamer Concertgebouw, im Pierre-Boulez Saal in Berlin und in der Londoner Wigmore Hall. Anlässlich des 200. Jahrestages der Entstehung von Schuberts Die Schöne Müllerin hat er im Herbst 2023 dieses Meisterwerk an 10 verschiedenen Orten in Wien aufgeführt. Julian Prégardien ist Initiator und künstlerischer Leiter des durch den deutschsprachigen Raum wandernden Festivals Liedstadt, das im Oktober 2024 zum ersten Mal in Hamburg stattfinden wird und KünstlerInnen in facettenreichen Formaten zum Thema „Lied“ präsentiert.
Als Opernsänger gastierte er beim Festival d’Aix en Provence, an der Hamburgischen und an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Opéra Comique in Paris. 2018 debütierte er bei den Salzburger Festspielen als Narraboth in Richard Strauss’ Salome (Regie: Romeo Castellucci) mit den Wiener Philharmonikern unter Leitung von Franz Welser-Möst. 2019 folgte sein Debut als Tamino in einer Neuproduktion von Mozarts Zauberflöte an der Staatsoper Berlin. Bei der Mozartwoche 2023 gab er sein Debüt als Don Ottavio in zwei halbszenischen Aufführungen von Mozarts Don Giovanni unter der Leitung von András Schiff und am Teatro San Carlo in Napoli war er in der szenischen Umsetzung von Romeo Castelluccis Mozart Requiem unter der Leitung von Raphaël Pichon zu erleben. Im Mai 2024 singt er den Tamino in einer szenischen Produktion von Mozarts Zauberflöte in Cleveland unter der Leitung von Franz Welser-Möst und in einer Regie von Nikolaus Habjan und im Sommer 2024 wird Julian Prégardien bei den Salzburger Festspielen als Evangelist in Bachs Matthäus-Passion, mit Schuberts Die Schöne Müllerin an der Seite von Sir András Schiff und als Don Ottavio in der Castellucci- Produktion von Mozarts Don Giovanni zu erleben sein.
Julian Prégardien war 2019 „Artiste Ètoile“ des Mozartfestes Würzburg, wo er u. a. mit dem Freiburger Barockorchester und den Bamberger Symphonikern auftrat. Höhepunkte der jüngsten Vergangenheit waren eine Tournée mit dem Concentus Musicus unter Stefan Gottfried, sein Debüt beim Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, sein Debüt in der Carnegie Hall mit dem Orchestra St. Luke’s unter Bernard Labadie, sowie Konzerte mit dem Oslo Philharmonic Orchestera und dem Royal Concertgebouw Orkest unter Klaus Mäkelä, mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir John Eliot Gardiner, mit dem Tonhalle Orchester und Alondra de la Parra, mit dem Ensemble Pygmalion unter Raphaël Pichon sowie wie mit La Cetra unter Andrea Marcon. Ein besonders Highlight war Bachs Matthäus-Passion mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst und Bachs Johannes-Passion mit dem Gewandhausorchester unter dem Thomaskantor Andreas Reize.
Die Saison 2023-2024 bringt neben Liederabenden im Pierre Boulez Saal in Berlin, in Saarbrücken, der Essener Philharmonie, Regensburg, Greifwald, der Londoner Wigmore Hall, dem Concertgebouw, der Santa Cecilia in Rom, Bachs h-moll Messe in einer choreografierten Version mit dem John Neumeier Ballett, Tourneeprojekte mit dem Freiburger Barockorchester und Kris Bezuidenhout, mit dem B’Rock Orchestra sowie mit dem Collegium Vocale Gent, wo Julian Prégardien als Evangelist in Bachs Matthäuspassion unter der Leitung von Philippe Herreweghe zu hören sein wird. Ein weiterer Höhepunkt werden Konzerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Riccardo Muti sein. Zu den Salzburger Festspielen kehrt der Tenor mit Don Giovanni und Bachs Matthäus-Passion zurück, beide unter der Leitung von Teodor Currentzis, und gibt einen Liederabend mit Die schöne Müllerin und András Schiff.
Julian Prégardien hat bei Alpha Classics Schuberts Winterreise, Schuberts Schwanengesang und Schumanns Dichterliebe veröffentlicht. Seit dem Herbst 2023 ist er Exklusivkünstler von Harmonia Mundi, wo 2024 Schuberts Die Schöne Müllerin erscheinen wird. Julian Prégardien ist Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München, Mitglied des Schumann-Netzwerkes und künstlerischer Leiter der Brentano-Akademie Aschaffenburg.