Hamburger Knabenchor
Im Hamburger Knabenchor singen über 100 Jungen und junge Männer aus ganz Hamburg sowie angrenzenden Gebieten Schleswig Holsteins und Niedersachsens zwischen 5 und 30 Jahren. In sechs altersgerechten Chorstufen erhalten sie eine umfassende musikalische Ausbildung und werden so behutsam an eine dann sehr rege Konzerttätigkeit herangeführt.
Der Chor präsentiert in eigenen Konzerten sowohl a cappella als auch chorsymphonische Werke und verfügt über ein breites Repertoire vom Barock bis zu eigenen Auftragswerken. Er kooperiert mit allen großen Kulturinstitutionen der Stadt Hamburg wie der Hamburgischen Staatsoper, dem Hamburg Ballett, St. Michaelis sowie der Elbphilharmonie und konzertiert mit professionellen Ensembles wie dem Philharmonischen Staatsorchester Hamnburg, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Balthasar-Neumann-Ensemble und dem Freiburger Barock Orchester. Auf Einladung der Hansestadt Hamburg trat der Chor im Deutschen Bundestag in der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag 2022 und beim Besuch des englischen Königspaares Charles III. und seiner Frau Camilla im Frühjahr in Hamburg auf. Im Advent 2023 war er mit seinem Weihnachtsprogramm in der Landesvertretung Hamburg in Berlin.
Knaben-Solisten des Chores übernahmen bereits die Partien der Drei Knaben in Mozarts Die Zauberflöte in den Opernhäuser von Kiel und Lübeck bis Lissabon und sangen unter Zubin Mehta in der Elbphilharmonie in Alban Bergs Wozzeck sowie jüngst in der konzertanten Aufführung der Barockoper Il Sant’ Alessio die Partien des Martio und Curtio und alle Solopartien in J.S. Bachs Magnificat, das der Chor zum 300. Jubiläum der Uraufführung im sängerischen Originalklang in der Weihnachtssaison 2023 präsentierte. Zur Tradition des Chores gehören auch Konzertreisen in Europa und nach Übersee, zuletzt nach Japan (2019) und Brasilien (2022).
Das eigenständige Ensemble ist als gemeinnütziger Verein organisiert und wurde 1960 als „Knabenchor des Norddeutschen Rundfunk“ gegründet. Entscheidend für die Aufnahme in die Chorschule des Hamburger Knabenchores ist allein die Freude am Singen. Sein Ausbildungsangebot sozial egalitär zu gestalten versteht der Verein als eine gesellschaftliche Verpflichtung. Er ist überzeugt, dass nahezu jedes Kind Bachsche Motetten singen kann. Dabei versucht er gerade auch Kinder zu erreichen, deren Zugang strukturell erschwert ist. Der Chor finanziert dies ohne institutionelle Unterstützung überwiegend aus der Gemeinschaft der Chorfamilien, privater Spenden sowie Projektförderungen von Stiftungen. Seit 1967 residiert der Hamburger Knabenchor an der Hauptkirche St. Nikolai, die den Verein wesentlich durch die Bereitstellung der Stimmbildungs- und Probenräume unterstützt. Regelmäßig ist der Chor daher in den dortigen Gottesdiensten mit Motetten zu hören.