Nachdem sich die Anfragen häufen, warum den im Gezeitenblog nichts passiert, kommt hier die kurze Antwort: Wir haben nach dem Festival alle zusammen eine längere Pause eingelegt. Diese ist nun vorbei und wir stecken mitten in den Vorbereitungen der Gezeitenkonzerte 2015.
Dankbar blicken wir zurück auf eine intensive, spannende Festivalsaison mit 32 wunderbaren Konzerten. Ein erneuter Publikumszuwachs in Höhe von rund 30 % und lauter zufriedene Künstler, die alle gerne wiederkommen möchten und Gäste, die ebenfalls schon nach dem Erscheinungsdatum des Programms fürs nächste Jahr fragen, spiegeln das wider.
Das war doch mal ein Gezeitenkonzert-Abend, wie er im Buche steht. Die Sonne scheint vom Himmel, eine laue Sommerbrise lässt die Kleider der Damen flattern. Die Sonnenbrille sitzt fest auf der Nase, während man nach der musikalischen Lesung mit Gudrun Landgrebe und Sebastian Knauer ein kühles Gläschen Weißwein schlürft, sich Gegrilltes schmecken lässt und mit Freunden im Schatten der alten Bäume plauscht.
Die Friedhofsbesucher nehmen den Trubel an diesem Abend rund um ihre kleine Münkeboer Kirche und das Gemeindehaus ganz gelassen, versorgen die Blümchen auf den Gräbern nach dem heißen Tag mit ausreichend Wasser.
A propos Versorgung: Dafür, dass es den Künstlern bei den Gezeitenkonzerten an nichts mangelt, sorgen viele fleißige Helfer. Da sollen natürlich auch kulinarisch keine Wünsche offen bleiben. Zum Glück zeigten sich Sebastian Knauer und Gudrun Landgrebe genügsam. Eine Portion Pasta mit Tomatensoße vom Imbiss gegenüber, Pfefferminztee und Cola reichten, um die Künstler in Münkeboe glücklich zu machen. Glück auch für eine Kollegin vom Orga-Team: Sie hatte ihr letztes Joghurt mit Himbeeren aus dem heimischen Kühlschrank für die Künstler gegeben. Doch dann standen die italienischen Teigwaren unerwartet höher im Kurs, der Joghurt kehrte an die Spenderin zurück und wurde in der Abendsonne gemeinschaftlich verspeist. Lecker!
Da haben wir aber nicht schlecht gestaunt, als wir in der vorletzten Woche über den Artikel im Zeit-Magazin gestolpert sind: Die Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft gehören bereits im Jahr ihrer Geburt zu den wichtigsten Sommerfestivals in Deutschland.
Sonst ist es um die Region Weser-Ems nicht so gut bestellt. Vertreten sind im äußersten Nordwesten lediglich die Niedersächsischen Musiktage, die ganz Niedersachsen bespielen. Das Musikfest Bremen – muss man fairerweise sagen, auch wenn es aus der Karte nicht hervorgeht – bespielt ebenfalls mit wenigen Konzerten die ostfriesische Halbinsel. Zum besseren Verständnis der Karte, und um Verwunderungen vorzubeugen, sollte man sich vor Augen halten, dass es sich um die wichtigsten Sommer-Klassik-Festivals handelt. So fehlt z. B. das Usedomer Musikfestival, da es erst im September beginnt.