Nils Mönkemeyer und William Youn in Remels
Wenn mir an einer roten Ampel langweilig ist, zappe ich gerne mal durchs Radio. Heute morgen blieb ich aus Versehen bei einem Schlagersänger hängen: „Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt“ schmetterte Barry Ryan in meine müden Ohren. Beim Blick in den PC wurde bewusst, wie recht er doch hat: Das nächste Konzert ist schon die Nummer 30 in Dangast, sogar Nils Mönkemeyer und Daniel Hope waren schon da. Dieses Jahr nehmen die Gezeitenkonzerte einen tollen Endspurt, alle noch kommenden Konzerte sind ausverkauft. So auch das vergangene am Sonntag mit Nils Mönkemeyer und William Youn.
Uns erwartete ein reines Schumann-Brahms-Programm für den frühen Abend. Los ging es mit Schumanns Phantasiestücken für Klarinette und Klavier, heute in der Viola-Fassung. Schumann war dabei in seiner Instrumentation völlig wahllos, es gibt auch eine Geigen- und Cellovariante. Auch die herkömmlichen Satzbezeichnungen schienen dem Romantiker nicht mehr auszureichen: „Zart und mit Ausdruck – Lebhaft leicht – Rasch und mit Feuer“. Klare Ansagen für unser Duo. Die beiden spielten mit viel Leidenschaft und gut aufeinander abgestimmt, auch ohne sich anzusehen. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass die Bratsche dahinschmelzen könnte, so trieft diese Musik. Auch der Presto-Teil endet romantisch-verklärt. Ganz hinten klang das Klavier ein wenig verschwommen, die Klänge waren nicht immer auseinanderzuhalten. →Weiterlesen… “Romantische Raritäten in Remels”