Am vergangenen Freitag kamen beim OLB-Kinderkonzert auch die Kleinsten bei den Gezeitenkonzerten voll auf ihre Kosten. Nun schon zum zweiten Mal kamen die “Blindfische” nach Aurich ins EEZ – dieses Mal mit der Kinderliedermacherin Suli Puschban .
Am Morgen des Konzerttages traf wie üblich vor Konzertbeginn das Gezeitenteam – diesmal natürlich nicht im Großaufgebot – ein und bereitete alles vor. Wir stellten die Stühle auf, legten Kissen und Yogamatten für die Kinder aus, die Blindfische und Suli machten einen Soundcheck und dann warteten wir auf die Schüler, Kindergartenkinder und Erzieher, die sich für das Schulkonzert um 11 Uhr angemeldet haben. Eine viertel Stunde vor Konzertbeginn kamen die ersten Busse an und das Foyer des EEZ füllte sich nach und nach mit einer wuselnden Kinderschar. Pünktlich zur vollen Stunde war dann auch die letzte Gruppe angekommen und das Konzert konnte beginnen.
„Wir sind drei – das ist richtig, doch wie viel sind, ist nicht wichtig, denn wir sind hier und jetzt und nirgendwo anders, wir singen schubididu, ihr singt:“ „Schubididu!“ So ging es los. Von der ersten Minute schafften es die drei ‚etwas anderen Rocker‘ von den Blindfischen, die Kinder mitzureißen und zum mitsingen zu animieren.
Nach diesem ersten Song wurde Suli Puschban auf die Bühne geholt und heizte den Kindern so richtig ein. Mein erster Gedanke zu ihr war: Sie ist eine Musikerin, die es wirklich schafft, Musik zu vermitteln. „Was ist das denn für eine miese Stimmung hier, ich komme jetzt nochmal auf die Bühne und ihr begrüßt mich richtig!“ – Abgang, Aufgang mit lautem Gejubel und Applaus aller 300 Kids. „Bitte etwas lauter“, „Aber doch nicht kreischen“, „Seid mal so cool wie Elvis, fahrt euch dabei durch eure Elvis-Tolle“. Suli hatte die Kinder voll im Griff und brachte ihnen mit viel Elan und Engagement ihre Mitmachsongs bei. Sie erzählte von Prinzessin Lillifee, die sie neulich getroffen hat, die dann aus sich ausbrach und zu singen begann „Ich hab‘ die Schnauze voll von rosa, von lieb und nett und brav…“. Am Ende ihres Auftritts kamen die Blindfische mit auf die Bühne und nach einem „Superman-Song“ mit einer gemeinsamen Choreographie wurde sie von den drei Jungs des Tages abgelöst.
Wie wir die Blindfische schon vom letztjährigen Konzert kannten, machen sie eine witzige Show mit ausgefallenen Requisiten, wie großen Fußbällen, durch die sie ihre Gesichter stecken können, Hüten und Helmen oder dazu umfunktionierten Gegenstände, wie einem Wischmopp oder einem Ausgusssieb. Und natürlich ihren gestreiften Bühnenoutfits, womit sie sofort wiederzuerkennen sind.
Gerade bei der Morgenveranstaltung, an der insgesamt knapp über 300 Schüler und Kindergartenkinder teilnahmen, pushten sich die Gruppen gegenseitig auf, tanzten und sangen ausgelassen und begeistert mit Suli und den Blindfischen. Aber auch bei dem Familienkonzert war eine sehr unbefangene Stimmung und man merkte, wie die Kinder von der Musik und den Mitmachaktionen gepackt und angesprochen wurden und Freude an dem Konzert gewannen. Als besonderes Highlight war beim Nachmittagskonzert auch der Kinderchor der Musikschule des Landkreises Aurich unter der Leitung von Helen Kroeker mit dabei. Nach einem afrikanischen Begrüßungslied, bei dem sie Blindfisch Andi auf einer Djembe begleitete, sang der Chor zwei Lieder mit Suli.
Dass inzwischen auch hier im maritimen Ostfriesland derartige Konzertformate, die bisher eher selten sind und deshalb noch nicht eine so große Popularität genießen, immer besser angenommen und nachgefragt werden, freut uns sehr. Das bestätigt, dass es wichtig ist, auch den Kindern der Region ein Format zu widmen, das sie spielerisch und altersgemäßer Musik an die Konzertkultur heranführt. Darum freuen wir uns schon auf das nächste Jahr!