Heute bekamen wir die Nachricht, dass Lars Vogt, der zusammen mit Sharon Kam das Konzert am Sonntag in Reepsholt bestreiten sollte, krank geworden ist. Wir bedauern das sehr und wünschen baldige Genesung. Ihm tat es so leid, dass er so kurzfristig absagen musste, dass er uns sofort versichert hat, im nächsten Jahr auf jeden Fall bei den Gezeitenkonzerten dabei zu sein. Mit dem Vorlauf dürfte es auch nicht ganz so schwierig sein, einen passenden Termin zu finden.
Glücklicherweise hat Sharon Kam gleich einen nicht minder guten Ersatzpianisten für das Konzert in Reepsholt in petto: Stephan Kiefer, der unter anderem bei dem kürzlich verstorbenen Karl-Heinz Kämmerling studierte und derzeit Solo-Pianist beim Radio Filharmonisch Orkest Holland in Hilversum ist. Mit ihm spielt sie ohnehin eine Woche später zusammen, sodass beide ein ebenso eingespieltes Team sind wie Kam und Vogt.
Das Programm wird geringfügig von dem ursprünglich geplanten abweichen, um ein optimales Zusammenspiel zu erzielen. Es bleibt bei Berg und dem zweiten Brahms-Werk, hinzu kommt je ein Werk von Debussy, Poulenc und Niels Gade. Wieder einmal muss ich gestehen, dass ich einen Komponisten gar nicht kannte, aber man kann sich ja – gerade dank der sachkundigen und unglaublich schnellen und flexiblen Unterstützung unseres „Programmtexters“ Ulf Brenken – fix schlaumachen. Niels Wilhelm Gade, ein dänischer Komponist, geboren 1843, ließ sich auf Vermittlung von Mendelssohn Bartholdy sowohl zu Studienzwecken als auch als musikalischer Leiter der Gewandhauskonzerte eine Zeit lang in Leipzig nieder. Seine Fantasiestücke, die in Reepsholt erklingen, sind während dieser Zeit entstanden und erinnern ein wenig an Schumanns gleichnamigen Klavierzyklus.