Matthias Kirschnereit versucht, alle Termine außerhalb der niedersächsischen Schulferien, an denen er sich in Ostfriesland befindet, für eine Rhapsody in School zu nutzen. Wir waren gerade im Auto unterwegs, als die verabredete Schule anfragte, ob es nicht doch alle 160 Schüler sein könnten. Angedacht waren ein oder vielleicht zwei Klassen. Wie gut, dass die Grundschule Reilschule in Aurich so klein ist, dass nicht noch mehr Kinder zusammen kamen. Genau fünf Minuten vor Pausenende kamen wir auf dem Schulhof an. Einige Kinder wurden komplett davon überrascht, dass heute plötzlich „Aula“ war, freuten sich aber über die Abwechslung vom Schulalltag. Matthias Kirschnereit ließ sich nicht durch aufgeregte und nicht ganz leise Kinder beirren und versuchte, sie für seine Musik zu fesseln. Einige hätten allerdings lieber „Nossa“ von Michel Teló als Robert Schumann gehört. Es war sehr spannend zuzuschauen und die Ideen der Kinder zu hören, was sie mit den Stücken verbinden. Sie sollten raten, welche Titel sie haben könnten. Ein junges Mädchen erriet beispielsweise Schumanns „Träumerei“, andere konnten zumindest die Grundstimmung – nachdenklich, traurig – erraten. Zum Abschluss durften einige sich dann selbst am Klavier versuchen: Ein paar unglaublich mutige Mädels haben Etuden gespielt, die Jungs versuchten sich eher an „Alle meine Entchen“, manche improvisierten total nett gemeinsam mit Matthias Kirschnereit. Der Schulleiter der Reilschule, Herr Ringelberg, rief heute Nachmittag extra noch einmal an, um sich für diesen tollen Besuch zu bedanken.