Three Fall & Melane holen den Sommer zurück

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Nach vier Jahren kehrt die Band Three Fall mit der Sängerin Melane zurück in den Norden.

North Bound
North Bound bereit für die Gezeiten, Foto: Stephan Adelmund

Als Auftakt zum Epilog der Gezeitenkonzerte gab es in diesem Jahr zwei Konzerte der etwas anderen Art.
Am vergangenen Wochenende durften wir an zwei sehr unterschiedlichen Spielstätten die Band Three Fall & Melane erleben: Am Samstag in Tannenhausen auf dem Gelände der Wake-Boardanlage North Bound und Sonntag im Steinhaus in Bunde. Die Spielstätten konnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Anlage in Tannenhausen eine moderne, super hippe Strandbar ist, prägt das Steinhaus eine Jahrhunderte zurückreichende Geschichte und Tradition. Diese zwei Orte mit der gleichen Band zu bespielen, stellte uns vor gewisse Herausforderungen.

North Bound

Soundcheck
Soundcheck neben Palmen, Foto: Raoul-Philip Schmidt

Als ich am Samstag am See ankam, war ich begeistert. Warum haben wir bisher hier noch kein Konzert gespielt? Als Open-Air-Spielort ist dieser Ort optimal. Wenn man den Bereich der Wasserski-Anlage betritt, fühlt man sich wie im Urlaub. Sonnenschirme unter anderem aus Palmenwedel, Sandstrand, Strandkörbe, Liegestühle; Beleuchtung durch eine Vielzahl von Kerzen, einer Strandbar mit einem vielfältigen Essens- und Getränkeangebot, jungem, sehr freundlichen Personal und (solange es noch hell war) Besucher der Wasserski-Anlage in Neoprenanzügen, die die Sommersaison noch nicht für beendet erklärt haben.
Leider wurden die Wetterprognosen für den Samstag immer schlechter. Anderthalb Wochen vorher redeten wir noch von einer sternenklaren Nacht mit lauen Temperaturen, doch als der Samstag dann kam, beteten wir nur noch: Bitte heute Abend kein Regen! Richtig nass wurde es zum Glück nicht, doch war es ziemlich frisch und der ein oder andere Regentropfen fand den Weg aus der Wolkendecke zu uns. Rund 200 Zuschauer konnten davon aber nicht abgeschreckt werden und durften einen richtig guten Jazz-Funk-Soul-Abend genießen. Es war wirklich ein Konzert der anderen Art, welches es in dieser Form in diesem Jahr noch nicht bei den Gezeitenkonzerten gab.

Tolle Konzertlocation in Tannenhausen, Foto: Raoul-Philip Schmidt

Die Location erlaubte es, dass man sich während des Konzertes auch frei bewegen konnte, ohne dass dadurch eine große Störung hervorgerufen wurde. Man saß entweder im Liegestuhl oder in einer rustikalen Sitzgruppe oder stand an einem der Stehtische und konnte sich zwischendrin noch ein neues Bierchen oder ein Heißgetränk holen. Die Band war super drauf und auch ganz angetan von dem Spielort. Der Kälte zum Trotz heizten sie das Publikum richtig ein. Die Stehenden tanzten von Anfang an auf der Stelle, die Sitzenden wippten mit den Füßen und sogar unser Landschaftspräsident Rico Mecklenburg in der ersten Reihe, saß sehr entspannt auf seinem Liegestuhl, die eine Hand lässig auf den Nebenstuhl gelegt.
Die Musik passte wunderbar zu der von uns zum ersten Mal bespielten Stätte.

Three Fall & Melane unter einem Sonnensegel bei North Bound, Foto: Karlheinz Krämer

Die drei Jungs von Three Fall gaben an der Posaune, Bassklarinette bzw. Saxophon und am Schlagzeug Vollgas. Man merkte, dass sie schon seit vielen Jahren ein eingespieltes Team sind und richtig in der Musik sind. Mit Elektronik-Effekten peppten sie ihr Spiel noch weiter auf und so fehlte dem Hörer nie ein Bass- bzw. Akkordinstrument, wie es sonst bei Jazz-Ensembles üblich ist. Erweitert wurden die musikalischen Möglichkeiten noch durch die Stimme der kongolesisch-deutschen Sängerin Melane.

Konzertatmosphäre, Foto: Raoul-Philip Schmidt

Das Publikum war begeistert und bei dem Song „All that she wants“ von Ace of Base forderte Melane uns auf mitzusingen. Schüchtern, leise, aber dafür klar und sauber, sang das Publikum mehrfach den bekannten Refrain. Es war anders, als man es von den großen Rockkonzerten kennt. Kein Gegröhle, keine Verbundenheit die durch Lautstärke erzeugt wird, sondern vielmehr durch die Durchsichtigkeit und die Stille. Es war für mich ein kleiner magischer Moment.
Die Zuhörer des Abends waren ein bunter Mix aus Stammpublikum, Spontanbesuchern und vor allem vielen jungen Leuten, die einen solchen Konzertabend dankbar annahmen und sich, statt vielleicht zu Hause oder in einer Kneipe, dort verabredet haben.
Ich finde es schön zu sehen, dass durch die Gezeitenkonzerte so hochwertige Musik in dieser Region gespielt wird, die es schafft ein so breites Publikum anzusprechen.

Steinhaus

Am nächsten Tag in Bunde war es dann ganz anders. Für mich war es tatsächlich das erste Konzert in diesem Gebäude und ich war sehr angetan.

Steinhaus
Steinhaus im Abendlicht, Foto: Wiebke Schoon

Sehr exponiert steht das im 14. Jahrhundert gebaute Turmgebäude an der Landstraße, die durch den Ort führt.
Die Sonne, die wir uns für das Konzert in Tannenhausen so gewünscht haben, ließ das Gebäude würdevoll und herrschaftlich in dem spätsommerlichen Licht erscheinen.
Als ich reinkam, besah ich mir zunächst die untere Ebene. Die Bühne war sehr klein und in einem wunderschönen, aber auch nicht gerade großem Raum aufgebaut. Ich konnte mir zunächst gar nicht vorstellen, wie Three Fall & Melane samt Publikum hier Platz finden sollte. Doch als die Band endlich angekommen war, die Stühle in zwei Räumen aufgestellt, der Soundcheck beendet und für unser kleines Catering alles aufgebaut war, konnte das Konzert beginnen.

Three Fall und Melane
Three Fall & Melane im Steinhaus, Foto: Raoul-Philip Schmidt

Wir hatten davor etwas gezittert, weil wir das Gefühl hatten, dass die Musik viel zu laut für einen so kleinen Raum war. Doch auch hier feierten die Leute die Musik, wippten mit den Füßen im Takt, tranken währenddessen ein Gläschen Wein und schienen wirklich sehr zufrieden zu sein.

Nach dem Konzert waren auch wir sehr glücklich, dass beide Konzerte nicht nur für uns ein voller Genuss waren, sondern auch von den Zuhörern so gut angenommen wurden.

 

Wir bedanken uns bei unseren Festivalförderern