In der Saison 2019 waren wir erstmals in der Hoffnungskirche (Westrhauderfehn) mit dem Silver-Garburg Klavierduo & dem Schlagzeug der jnp zu Gast.
Mit dem in Berlin lebenden israelischen Musikerehepaar Sivan Silver und Gil Garburg war eines der weltweit führenden Klavierduos zu Gast, die sich dem zwar umfangreichen, doch viel zu selten gespielten Duett-Repertoire für ein und zwei Flügel widmen.
Die Musiker eröffneten ihr Konzert gleich mit einem Höhepunkt der vierhändigen Klavierliteratur: Schuberts geradezu orchestral anmutender Fantasie f-Moll für Klavier zu vier Händen D 940. Das Werk durchzieht ein melancholisch-tragischer Unterton, den Silver-Garburg Piano Duo mit atemberaubend brillantem Spiel aber voll lyrischer Empfindsamkeit auskosteten. Es folgte mit Béla Bartóks dreisätziger Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug Sz 110 ein Meilenstein der Musikgeschichte. 1938 entstanden, kombinierte Bartók hier erstmals zwei Klaviere mit zwei Schlagzeugern, die Pauken, Xylophon, große und kleine Trommel, Becken, Triangel und Tamtam spielen. Diese Rolle übernahmen in Westrhauderfehn Vitus Guretzki und Nico Wollbert von der junge norddeutsche philharmonie (jnp). Gemeinsam zündeten die vier Musiker ein wahrhaftes musikalisches Feuerwerk und es gelang ihnen, das anspruchsvolle Werk mühelos und voller Spielfreude darzubieten.
Die zweite Konzerthälfte stand dann im Zeichen von Franz Liszts berühmter h-Moll-Sonate in der Fassung für zwei Klaviere seines Schülers Camille Saint-Saëns. In dieser Transkription entstehen interessante Stereoeffekte zwischen den beiden Klavieren, die Sivan Silver und Gil Garburg eindrucksvoll herausarbeiteten und nochmals ihr brillantes Zusammenspiel unter Beweis stellten. Die beiden Musiker verabschiedeten nach diesem musikalischen Parforceritt mit Ernesto Lecuonas „Malaguena“ und einem Brahms-Walzer ihr begeistertes Publikum beschwingt in den lauen Sommerabend.