Der Rostocker Motettenchor, 1964 von Hartwig Eschenburg gegründet, sorgte schon früh mit Konzerten in berühmten Kirchen und Konzerthäusern Ostdeutschlands (z. B. in der Dresdner Kreuzkirche, der Thomaskirche sowie im Neuen Gewandhaus in Leipzig und im Berliner Konzerthaus) für Beachtung. Konzertreisen ins Ausland blieben dem Kirchenchor jedoch lange verwehrt. Erst 1988 gab es Auftritte in Polen, und 1989, kurz vor der politischen Wende, in Schleswig-Holstein.

Als einziger Kirchenchor wurde er von der DDR-Regierung zu Schallplattenaufnahmen zugelassen. Es entstanden Aufnahmen sämtlicher Bach-Motetten und eine Platte mit dem Titel „Abendstille“.
Neben zahlreichen Konzerten auch in den alten Bundesländern, beispielsweise zum Abschluss der Bach-Akademie in Stuttgart, gastierte der Chor, der heute über ein breites Repertoire an A-cappella- und oratorischen Werken von der Klassik bis zur Moderne verfügt, bereits in Luxemburg, Dänemark, den Niederlanden und Tschechien. Ein besonderer Höhepunkt war 1995 die Teilnahme am Oregon-Bach-Festival in den USA, wo der Chor u. a. an einer international besetzten Aufführung des War-Requiems von Benjamin Britten mitwirkte. Im Jahr 2002 reiste der Chor nach England, 2003 trat er im Rahmen einer renommierten Konzertreihe für alte Musik in Amsterdam auf, und im Herbst 2005 führte den Chor, gemeinsam mit dem Orchester „Barocco Locco“, eine Konzertreise mit Werken der Grazer Hofkappelle erneut durch die Niederlande (dieses Programm wurde anschließend unter dem Titel „In Principio“ als CD veröffentlicht). 2008 war der Chor in Schweden und Dänemark zu Gast. Auch zukünftig bleiben Reisen in Deutschland und ins Ausland in Planung.

Der Schwerpunkt des Engagements des Chores liegt jedoch in Rostock und der näheren Umgebung. Höhepunkte dabei waren die gemeinsamen Konzerte mit Thomas Quasthoff in Rostock im April 2005 („Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy), Februar 2006 („Matthäuspassion“ von Johann Sebastian Bach) und Oktober 2008 („Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms), sowie mit dem Hilliard Ensemble: 2003 zum Abschluss des Musiksommers Mecklenburg-Vorpommern (Werke von Arvo Pärt) und, jeweils im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, im Sommer 2005 mit einem Heinrich-Schütz-Programm, 2007 und 2017 mit Claudio Monteverdis „Marienvesper“, 2009 mit Pärts „Litany“ und 2013 mit Pärts „Passio“. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Hilliard-Ensemble stellte ein Arvo-Pärt-Portrait dar, das im Sommer 2005 im Rahmen des Rheingau-Musikfestivals unter Anwesenheit des Komponisten zur Aufführung kam. 2012 ergab sich erstmals eine Zusammenarbeit mit den King’s Singers, die im Jahr 2019 fortgesetzt wurde.

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