Golo Berg
In Weimar geboren, erhielt Golo Berg dortselbst an der Hochschule für Musik Franz Liszt seine musikalische Ausbildung bei Prof. Gunter Kahlert. Ausgewählte Meisterkurse ermöglichten die Zusammenarbeit mit Lorin Maazel, Luciano Berio, Michael Gielen, Lothar Zagrosek, Gerd Albrecht, Rudolf Barschai und Dmitri Kitajenko und anderen anerkannten Musikerpersönlichkeiten der Gegenwart. Schon 1990 war er Finalist des „Arturo-Toscanini“-Dirigentenwettbewerbes in Parma. Erste Engagements führten Golo Berg an das Landestheater Mecklenburg, wo er mit 21 Jahren zu einem der jüngsten Chefdirigenten weltweit ernannt wurde, später als Generalmusikdirektor und Chefdirigent an das Städtebundtheater Hof bzw. zu den Hofer Symphonikern und als Generalmusikdirektor an das Anhaltische Theater Dessau. Mit der Anhaltischen Philharmonie spielte der Dirigent zahlreiche Rundfunkaufnahmen u. a. für den MDR und Deutschlandradio ein und legte u. a. mit dem renommierten Label cpo eine Reihe von CDs vor, die von der Fachpresse durchgängig mit Höchstnoten bewertet wurden. 2008 erschien bei ARTHAUS eine von ihm geleitete DVD mit Richard Wagners „Tristan und Isolde“ in der Regie Johannes Felsensteins. Golo Berg ist seit über 20 Jahren als Dirigent tätig und erarbeitete sich seither ein umfangreiches und breit gefächertes Konzert-Repertoire, das nahezu alle gängigen sinfonischen Standardwerke umfaßt. Sein Augenmerk galt seit jeher auch dem aktuellen Musikschaffen, wovon über 50 Uraufführungen unter seiner Leitung zeugen. Auch als Operndirigent gehört Golo Berg zu den profiliertesten Künstlern seiner Generation. Sein Repertoire umfasst derzeit über 80 verschiedene Bühnenwerke. Gastdirigate führten ihn u. a. an die Opernhäuser in Leipzig, Köln, Mannheim und St. Gallen. In den letzten Jahren erregten seine Deutungen von Wagners „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“, Verdis frühen Schiller-Opern „Giovanna d’ Arco“, „I Masnadieri“ und „Luisa Miller“ sowie Mussorgskis „Boris Godunow“ bei Kritik und Publikum große Aufmerksamkeit. Seine jahrelange Beschäftigung mit den Bühnenwerken von Kurt Weill erlaubt es, ihn als Spezialisten zu bezeichnen. Letztes Musiktheaterprojekt in Dessau war Strauss’ „Elektra“ in der Regie Johannes Felsensteins. In zahlreichen Sinfoniekonzerten dirigierte Golo Berg verschiedenste deutsche Orchester, für die stellvertretend das MDR-Sinfonieorchester Leipzig, die NDR-Radiophilharmonie Hannover, das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Rundfunksinfonieorchester Berlin und die Hamburger Sinfoniker genannt seien. Auch im europäischen Ausland ist er ein gern gesehener Gast, so beispielsweise in Italien, Portugal, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. Außerdem arbeitete er in letzter Zeit intensiv mit asiatischen Orchestern wie dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Shanghai Symphony Orchestra, dem Nagoya Philharmonic Orchestra oder dem Kanagawa Philharmonic Orchestra. Im Auftrag des Deutschen Musikrats, für den er auch als Juror tätig ist, leitet Golo Berg regelmäßig Meisterkurse für Dirigenten. Seit 2004 gehört er als Gründungsmitglied dem Vorstand der Kunststiftung Sachsen-Anhalt an. Nach Beendigung seiner Dessauer Tätigkeit im Sommer 2009 arbeitete Golo Berg an verschiedenen internationalen Projekten – zu nennen wären mehrere Konzerte mit dem Orquestra Sao Carlo in Lissabon (Carl Orffs „Carmina Burana“), die Debüts beim Tokyo Metropolitan Orchestra (Beethovens IX. Symphonie) und beim Kyushyu Symphony Orchestra sowie, im Auftrag des Goethe-Institutes Peking, die Aufführung von Tan Dun’s Monumentalwerk „Heaven-Earth-Mankind“ in Wuhan/China. In 2011/12 nahm er außerdem einen Lehrauftrag für Operndirigieren an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar wahr. Von 2012 bis 2017 war er Generalmusikdirektor am Theater Vorpommern. Ab der Spielzeit 2017/18 ist Golo Berg Generalmusikdirektor am Theater Münster.
Quelle: Theater Münster