Ariane Matiakh
Vielseitigkeit, Musikalität und technische Präzision, vor allem aber Natürlichkeit und ansteckende Leidenschaft sind die Markenzeichen der Dirigentin Ariane Matiakh. Als Tochter zweier Opernsänger ist die Französin in einem überaus musikalischen Umfeld groß geworden und lernte früh das Klavierspiel. Sie studierte Orchesterdirigat in Wien, wo sie zudem unter der Leitung von u. a. Nikolaus Harnoncourt und Adam Fischer im renommierten Arnold-Schönberg-Chor sang. Prägende künstlerische Impulse erhielt sie während ihrer umfassenden Ausbildung von Leopold Hager und Seiji Ozawa.
Erste Erfahrungen im Opernbereich sammelte sie als Assistentin an der Opéra et Orchestre de Montpellier. Als Gastdirigentin wird sie von führenden Klangkörpern eingeladen, so vom Orchestre de Paris, den Bamberger Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Wiener Symphonikern, dem Rotterdam Philharmonic, dem Schwedischen Radiosinfonieorchester, der Dresdner Philharmonie, den Sinfonieorchestern des WDR, hr und MDR, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre du Capitole de Toulouse, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und folgte u. a. Einladungen an die Komischen Oper Berlin, dem Königlichen Opernhaus Stockholm, der Royal Opera London, nach Amsterdam, Göteborg, Oslo, Graz, Nizza, Straßburg und Hamburg. 2009 wurde sie als „Discovery of the Year“ für Frankreichs wichtigsten Musikpreis „Révélation des Victoires de la musique“ nominiert.
Ariane Matiakhs Repertoire erstreckt sich heute von zahlreichen Opern über ein breites Spektrum an sinfonischen Werken und Balletten von der Musik des Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. In der vergangenen Saison dirigierte sie u. a. drei Uraufführungen: Ein Violinkonzert von Bryce Dessner, gespielt von Pekka Kuusisto und dem hr-Sinfonieorchester, „Les Eclairs“ von Philippe Hersant an der Opéra Comique de Paris sowie das Harfenkonzert von Sally Beamish im Rahmen der PROMS in London, gemeinsam mit dem BBC Orchestra Wales und Anneleen Lenaerts.
Die Vielseitigkeit und Freude an musikalischen Entdeckungen spiegelt auch ihre Diskographie wider. Für das Label Capriccio entstanden Aufnahmen der Werke Johanna Doderers, eine CD mit Musik von Francis Poulenc und Jean Françaix, Chefdirigentin der der Württembergischen Philharmonie Reutlingen sowie eine Einspielung der beiden Klavierkonzerte von Zara Levina mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die für den Grammy 2018 nominiert war. Aus einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin entstand eine CD mit Werken von Harald Genzmer, Ermanno Wolf-Ferrari und Richard Strauss. Bei Berlin Classic erschien zudem eine Aufnahme mit Klavierkonzerten von Clara Schumann und Ludwig van Beethoven, eingespielt von Ragna Schirmer und der Staatskapelle Halle.
Mit Beginn der Spielzeit 2022/23 tritt Ariane Matiakh ihr Amt als Chefdirigentin der Württembergischen Philharmonie Reutlingen an, die sie neben der Reutlinger Saison auch auf Gastspielreise, u. a. nach Stuttgart, Wien und Aschaffenburg begleitet. Für ihre erste Saison konnte Ariane Matiakh Solisten wie Lawrence Power, Alexander Melnikov und den Hornisten Christoph Ess für sich gewinnen und stellt junge Talente wie den Pianisten Roman Borisov vor.
In der kommenden Saison 2022/23 folgt Ariane Matiakh unter anderem Wiedereinladungen des MDR-Sinfonieorchesters, des WDR Sinfonieorchesters Köln, des Orchestre de Paris, des Tampere Philharmonic Orchestra, der Dresdner Philharmonie und des Orchestre de l’Opéra National de Bordeaux, welches sie mit Duruflés Requiem auf Konzertreise begleitet und im Anschluss die Saison in Bordeaux eröffnet. Weitere Saisonhöhepunkte werden die wiederholte Zusammenarbeit mit der Opéra du Rhin in Straßburg für eine Neuproduktion von „La voix humaine“ (Regie – Katie Mitchell) und Debüts u. a. mit dem Orchestre Métropolitaine in Montréal und dem Nationaltheater-Orchesters Mannheim.
In Anerkennung ihrer Verdienste um das Musikleben in Frankreich und um die französische Kultur im Ausland wurde Ariane Matiakh 2014 vom Französischen Kultusministerium der Ehrentitel „Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres“ und 2022 der Ehrentitel „Officier de l‘Ordre des Arts et des Lettres“ verliehen.