War es die kleine Nachtmusik? War es die Jupitersinfonie? Es lässt sich nicht mehr genau sagen, wie sie anfing, die Verehrung für Wolfgang Amadeus Mozart. Vielleicht waren es einfach diese Melodien aus den frühen Salzburger Sinfonien der Kinderzeit, die jeden Abend aus dem CD-Player strahlten, bis sich die CD im Leerlauf befand und der Elfjährige eingeschlafen war. Mozart zum Einschlummern. Nicht Shakira, nicht die Ärzte, nein, es war Wolfang Amadeus, der es sich für einige Zeit als Star im Kinderzimmer gemütlich machte. Als ständig wachsende CD-Sammlung. Als Poster an der Wand über dem E-Piano, auf dem brav das Notenbüchlein für Nannerl studiert wurde.
Es dauerte eine Weile, aber irgendwann bekamen die Mitschüler von dieser merkwürdigen Beziehung Wind. Trotz großer Skepsis (wer kaufte sich denn vom Taschengeld die Haffner-Sinfonie, bitteschön?) und heimlichem Spott schenkten die Freunde ihm zum Geburtstag sogar eine Mozart-Lern-Software. Einmal die Reise nach Prag und zurück, inklusive Audiodateien zum Anklicken. Pädagogisch wertvolle Geschenke von Elfjährigen für Elfjährige. Auf die Idee waren wohl die Eltern gekommen. Dem nächsten Mitschüler schenkte man dann immerhin Kinokarten für „Ali G In da House“. So war das kulturelle Gleichgewicht wieder hergestellt. →Weiterlesen… “Der Junge mit dem Mozart Poster”