Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen begeisterten die zwölf jungen Blechbläser des Ensembles 10forBrass über 400 Konzertbesucher im Wiesmoorer Gartenpark.
Vergangenen Donnerstag ging es für uns, das Team der Gezeitenkonzerte, in den Park hinter der Blumenhalle Wiesmoor. Zum ersten Mal war der Gartenpark Austragungsort eines Gezeitenkonzerts und auch wenn es uns im Vorfeld viele Nerven kostete, jeden Tag den Wetterbericht mit Hoffnung auf besseres Wetter zu überprüfen, war das Gartenreich die perfekte Location.
Während die anderen Kollegen im Gartenpark die letzten Vorbereitungen trufen, durften Wiebke Schoon und ich noch die abendlichen Sonnenstrahlen genießen. Wir hatten unsere Abendkasse am Haupteingang aufgebaut, und der lag zufällig auf der Westseite. Aber auch auf dem Außengelände, wo sich die festinstallierte Bühne befindet, gab es für die Konzertbesucher (und die Kollegen) genügend Möglichkeiten, das Wetter zu genießen. Unser Fotograf Karlheinz Krämer nutzte die Gelegenheit um mit seiner Fotodrohne einige Aufnahmen aus luftiger Höhe zu machen.
Obwohl das Konzert eigentlich schon ausverkauft war, konnten wir kurzfristig noch unser Kontingent aufstocken, und obwohl als Stehplatzkarten deklariert, musste keiner der Konzertbesucher tatsächlich stehen. Das Team von der Blumenhalle hatte nämlich doch noch mehr Sitzgelegenheiten aufgestellt als ursprünglich angedacht. Einige Glückliche konnten das Konzert sogar im Strandkorb genießen, aber auch die übrigen Gäste saßen bequem und hatten gute Sicht auf die zwölf Musikerinnen und Musiker von 10forBrass.
Die allesamt jungen Künstler von 10forBrass begeisterten mit Werken verschiedenster Komponisten und Epochen, eines davon sogar vom Belgier Steven Verhelst eigens für die Bläser-Formation komponiert. Ob Bach, Mozart, Dvořák oder Gershwin – jedes Werk wurde, sehr zur Freude des Publikums, vom sehr charismatischen Tubisten Alexander Tischendorf humorvoll durch kleine Anekdoten zum jeweiligen Komponisten ergänzt.
Dem begeisterten Publikum fiel vermutlich nicht auf, dass ein Posaunist optisch eine kleine Ausnahme bildete: er hatte seinen Anzug im Hotel in Bremen vergessen und musste sich kurzfristig den Hosenanzug einer hilfsbereiten Kellnerin leihen. Da der Blazer nicht für breite Männerschultern geschnitten war, musste ein knappes schwarzes Hemd als Oberbekleidung reichen. Seine Kollegen konnten sich den einen oder anderen Spruch sicher nicht verkneifen, er nahm es trotzdem gelassen.
„Ob piano oder forte – Töne sagen mehr als Worte! Denn was wäre unser Leben, würde es Musik nicht geben?“ – Alexander Tischendorf beendete den Abend mit diesem Sprichwort und der Ankündigung des letzten Stückes (Chick Coreas „Spain“), natürlich noch gefolgt von der obligatorischen Zugabe. Die Konzertbesucher bedankten sich für diesen wunderschönen Abend mit minutenlangem Beifall.
Und pünktlich mit der letzten Note begann es leise zu tröpfeln.