„Mein Engel, mein alles, mein ich“ himmelt Beethoven seine „unsterbliche Geliebte“ in einem berühmt gewordenen Liebesbrief an. Zeitgleich komponierte er seine achte Sinfonie, von deren rauschhaft liebestaumelndem Überschwang das ensemble reflektor sich zu einer ganz besonderen Liebeserklärung hat inspirieren lassen. In seinem Programm „Liebeslied“ verbanden vergangenes Wochenende das ensemble reflektor & Thomas Klug Beethovens Achte mit Brahms‘ schwungvollen Liebesliederwalzern und Pop-Songs von Nena, Whitney Houston und Roberta Flack in eindrucksvollen Orchesterarrangements von Malte Schiller – und mit Liebesbriefen, die die Orchestermitglieder im Laufe ihres Lebens selber bekommen oder geschrieben haben. Nach dem gut 60-minütigen musikalischen Parforceritt verabschiedete das Gezeitenkonzerte-Publikum mit minutenlangen Ovationen das mit ansteckender Spielfreude im Stehen musizierende Orchester und seinen Dirigenten Thomas Klug. Oder wie es Beethoven in seinem Brief ausdrückte: „Leb wohl! O liebe mich fort!“
Fotos: Karlheinz Krämer