04.08.2021 Viviane Hagner, Karolina Errera, Eckart Runge & Gabriele Carcano

Nach der Premiere im Jahr 2019 in Münkeboe hat Matthias Kirschnereit auch in diesem Jahr die Geigerin Viviane Hagner wieder eingeladen, mit hochkarätigen Musikern ihres wunderbaren Festivals Krzyżowa-Music einen Kammermusikabend bei den Gezeitenkonzerten zu gestalten. Für ihre beiden ausverkauften Konzerte in der magischen St. Mauritiuskirche in Reepsholt am 04.08.2021 hat sie sich mit der Bratschistin Karolina Errera, dem Cellisten Eckart Runge und dem Pianisten Gabriele Carcano drei hervorragende Musiker eingeladen, mit denen sie ein eindrucksvolles Programm mit Werken von Martinů, Beethoven und Brahms präsentierte.
Zum Beginn des Konzerts erklangen zunächst die drei Madrigale für Violine und Viola des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů, die als Meisterwerke dieser Gattung gelten. Durch Akkordspiel, Tremoli und andere Klangeffekte erreichten Hagner und Errera in ihrer atemberaubenden Interpretation die Klangfülle eines Streichquartetts und setzten der rhythmischen Energie der Ecksätze die ätherischen Klangflächen des Andante-Mittelsatzes entgegen. Im Anschluss kamen Runge und Carcano zum Zug und präsentierten Ludwig van Beethovens Sonate für Violoncello und Klavier D-Dur op. 102/2. Diese fünfte und letzte Cellosonate von Beethoven ist eigenwillig im besten Sinne: Konzentriert und kraftvoll, in der Mitte elegisch-versonnen. Die beiden Virtuosen tauchten in die Klangwelten dieses faszinierenden Werkes ein und loteten eindrucksvoll die Möglichkeiten ihrer Besetzung aus. Im abschließenden Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 von Johannes Brahms standen nun alle Musiker gemeinsam auf der Bühne. Legenden ranken sich um den autobiographischen Hintergrund dieses Werkes, in dem sich Brahms seine unerfüllte Leidenschaft für Clara Schumann von der Seele geschrieben haben soll. Das wurde hörbar, als das beherzt aufspielende Ensemble in die rauschhaften Klangwelten des Werkes eintauchte und die Zuhörer mit einer temperamentvoll-frischen Darstellung dieses fast orchestralen Werkes beeindruckte.

Fotos: Karlheinz Krämer

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