Erleben Sie die Konzertaufzeichnung vom 18.06.2020 als Gezeiten-Stream.

Matthias Kirschnereit erfüllt sich einen lang gehegten Wunsch: ein gemeinsames Gezeitenkonzert mit dem preisgekrönten dänisch-lettischen Bläserquintett CARION – einem Ensemble, das die Grenzen seines Genres beständig erweitert und damit Publikum wie Kritiker gleichermaßen verzückt. Das Konzert in der Neuen Kirche steht im Zeichen des Beethoven-Jahres. Das Klavierquintett ist ein beeindruckendes Werk, das der junge Beethoven in seinen ersten Wiener Jahren komponierte. Es ist hörbar angelehnt an Mozarts einige Jahre früher entstandenes Quintett. Doch während Mozart eine frühromantisch-schwärmerische Synthese aus Belcanto, Klavierkonzert und Kammermusik schuf, setzt der junge Beethoven Akzente, die auch seine Sinfonik prägen werden: Sforzati, überraschende Modulationen und Dynamikwechsel. Bläser und Klavier treten einander wie die Klanggruppen eines Sinfonieorchesters gegenüber, der Klaviersatz ist raumgreifend und kraftvoll. Ein faszinierendes Werk, in dem bereits der neue Tonfall durchscheint, für den der Virtuose und Komponist berühmt werden sollte. Zuvor erklingen in diesem facettenreichen Konzert Werke von Debussy, Ibert, Schostakowitsch und Ligeti.

„Boulevard der Bilder“ könnte über diesem Programm geschrieben stehen. Was für ein Ensemble würde sich dafür besser eignen als ein Bläserquintett. Schließlich waren es solche Ensembles, die im Wien des ausgehenden 18. Jahrhunderts abends durch die Gassen zogen und vor den Türen Ständchen spielten. Dieses pittoreske Szenario wird wohl auch Ludwig van Beethoven erlebt haben, der das Bläserensemble mit seinem Quintett für Klavier und Bläser gewissermaßen von der Straße auf das Konzertpodium hob. Andere Bilder scheinen mit Claude Debussy, Jacques Ibert, Dmitri Schostakowitsch und György Ligeti auf. Es sind Bilder, die wie Lichtspiegelungen auf dem Wasser flackern, die rasch über die Kinoleinwand huschen. Eine flüchtige Kunst. Genau wie die Musik.

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Polonaise op. 89 für Klavier (1814)

György Ligeti (1923-2006)
Sechs Bagatellen für Bläserquintett (1953)
1. Allegro con spirito
2. Rubato – Lamentoso
3. Allegro grazioso
4. Presto ruvido
5. Adagio. Mesto (Béla Bartók in memoriam)
6. Molto vivace – Capriccioso

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Tahiti Trot op. 16 (1927)
(arr. David M.A.P Palmquist)

Romanze aus der Filmmusik zu „Die Hornisse“ op. 97 (1955)
(arr. David M.A.P Palmquist)

Walzer Nr. 2 op. 99a (1956) aus der Suite für Varieté-Orchester
(arr. David M.A.P Palmquist)

Claude Debussy (1862-1918)
Images (Band 1) (1904)
1. Reflets dans l’eau
2. Hommage à Rameau
3. Mouvement

Jacques Ibert (1890-1962)
Trois pièces brèves (1930)
1. Allegro
2. Andante
3. Assez lent – Allegro scherzando – Vivo – Tempo Imo – Vivo

Ludwig van Beethoven
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn Es-Dur op. 16 (1797)
1. Grave – Allegro ma non troppo
2. Andante cantabile
3. Rondo. Allegro ma non troppo

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Andante tranquillo B-Dur op. 67 Nr. 3
aus: Lieder ohne Worte Heft 6

Matthias Kirschnereit (Klavier)
CARION
Dóra Seres (Flöte)
Egils Upatnieks (Oboe)
Egīls Šēfers (Klarinette)
David M.A.P. Palmquist (Horn)
Niels Anders Vedsten Larsen (Fagott)

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